Das ist der Nati-Gegner Spanien
Zwei Ballon-d’Or-Gewinnerinnen und eine ehemalige Leichtathletin

Jetzt gilts ernst: Die Nati bekommt es im EM-Viertelfinal mit Topfavorit Spanien zu tun. Ein Team, das mit Stars gespickt ist. Das ist unser Gegner.
Publiziert: 16:29 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Das spanische Starensemble misst sich am Freitagabend mit der Schweiz.
Foto: imago/Agencia EFE
Pascal_Keusch_Praktikant Sport_Blick_1-Bearbeitet.jpg
Pascal KeuschRedaktor Sport

Spanien gilt an der EM als Topfavorit – ganz anders als noch 2022 in England. Als Nummer 1 Europas und Nummer 2 der Welt (hinter den USA) sind sie amtierende Weltmeisterinnen. Ihr Aufstieg in den letzten Jahren war rasant: eine Weltmeisterschaft, ein Nations-League-Titel – jetzt soll der nächste Pokal her.

Trainerin Montserrat Tomé (43) übernahm im September 2023 nach dem Kuss-Skandal rund um den ehemaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales (47). Zuvor war sie Assistentin von Ex-Coach Jorge Vilda (44). Trotz schwieriger Ausgangslage sorgte sie durch sportlichen Erfolg für Ruhe. Sie bleibt aber nicht unumstritten: Ihre Führungsart sorgte immer wieder für heftige Kritik.

Spanien ist an der EM in bestechender Form – mit einem eingespielten Kader und nur wenig offenen Fragen. Mit dem Mittelfeld-Starduo um Aitana Bonmati (23) und Alexia Putellas (31) stellt La Roja zwei Spielerinnen mit je zwei Ballon d'Or – eine Auszeichnung, die sie seit 2021 dominieren. Auch sonst ist das Team gespickt mit Stars.

Wir stellen das gesamte Kader der Spanierinnen vor.

Tor

Cata Coll

Alter: 24
Klub: Barcelona

Die Torhüterin ist am Ball mit den Füssen genauso sicher wie mit den Händen. Ursprünglich spielte sie als Innenverteidigerin und hielt lange an dieser Position fest, bis sie eines Tages eine Veränderung spürte. «Ich sagte meinem Trainer, dass ich ins Tor will – es war ein plötzlicher Impuls», erinnert sie sich. «Aber er liess mich nicht. Er sagte, ich sei zu gut in der Abwehr.» Ihre Ruhe am Ball ist seither ihr Markenzeichen – ebenso wie ihr Mut, weit aus dem Strafraum herauszurücken. «Meine Mitspielerinnen und meine Familie sagen mir, ich solle damit aufhören – ich mache ihnen Angst», lacht sie. Doch das gehört zu ihr. Nach ihrer starken WM 2023 hat sie Misa Rodriguez als Stammtorhüterin verdrängt. An dieser EM kam sie aber noch zu keinem Einsatz. Eine Mandelenzündung setzte Coll kurz vor Turnierstart ausser Gefecht.

Foto: Getty Images

Adriana Nanclares

Alter: 23
Klub: Athletic

«Ich erinnere mich daran, wie ich um fünf das Haus verliess und um zehn abends zurückkam», sagt Nanclares über ihre Anfänge. Sie spielte zunächst mit Jungs in ihrer Heimatstadt, bis die Regeln es nicht mehr erlaubten. Entschlossen, weiterzumachen, pendelte sie täglich 40 km von Miranda de Ebro nach Vitoria – und der Aufwand zahlte sich aus. Ihre erste Nominierung für das A-Nationalteam kam völlig überraschend. «Ich war gerade dabei, meine Tasche für die U23 zu packen, als ich die verpassten Anrufe und Nachrichten sah – so habe ich es erfahren.» Sie hat erst wenige Länderspiele bestritten. Die EM ist ihr erstes grosses Turnier – wegen des krankheitsbedingten Ausfalls Colls war sie in allen Gruppenspielen gesetzt. 

Foto: Getty Images

Esther Sullastres

Alter: 32
Klub: Sevilla

Sullastres wollte eigentlich nie Torhüterin werden – es ergab sich einfach. «Ich liebte Fussball, spielte immer auf dem Pausenhof und schloss mich dann einem der ersten Frauenklubs Kataloniens an, L’Estartit», erzählte sie der Zeitung «AS». «Ich spielte erst im Feld, aber nach einer Umstrukturierung fehlte uns eine Torhüterin für das 7er-Team. Also meldete ich mich freiwillig – ich dachte, nur für ein Spiel. Jetzt bin ich immer noch dabei.» Heute, mit 32, wurde sie nach einer starken Saison in Sevilla erstmals für ein grosses Turnier nominiert. Als Teil der frühen, wenig beachteten Jahre des spanischen Frauenfussballs, erinnert sie sich an harte Zeiten: «10 bis 15 Stunden Busfahrt, oft ohne Hotel. 2013 bei Barça hatten wir nicht einmal eine Umkleide. Wir brachten unsere eigenen Wasserflaschen mit.»

Foto: Getty Images

Verteidigung

Laia Aleixandri

Alter: 24
Klub: Manchester City

«Sie wurde mit einem Ball am Fuss geboren», sagt Aleixandris Vater. «Mit zwei Jahren stellte sie ihre Schwester ins Tor, damit sie schiessen konnte.» Ihre Karriere begann mit Sichtungstrainings in ihrer Heimatstadt. «Mein Opa brachte mich hin, aber ich wollte nicht trainieren – ich sagte, ich hätte Bauchweh. Vielleicht war ich nervös. Es fühlte sich nicht so locker an wie Kicken daheim.» Doch ihr Talent fiel sofort auf. Sie verliess Barça, um mehr Spielzeit zu bekommen, wurde bei Atlético Madrid bekannt und wechselte 2022 nach England zu Manchester City. Wegen eines Konflikts mit dem Verband verpasste sie die letzte WM – nun will sie die Chance an der EM nutzen.

Foto: UEFA via Getty Images

Jana Fernandez

Alter: 23
Klub: Barcelona

Eine der Überraschungen im spanischen EM-Kader: Jana Fernandez hat schon einiges durchgemacht. «Ich war ganz unten … aber ich bin zurückgekommen», sagt sie über ihren Weg. Als Produkt von La Masia galt sie bei Barça als grosse Hoffnung, bis sie sich vor zwei Jahren das Kreuzband riss. Ihre Reha machte sie mit Alexia Putellas durch, die eine wichtige Stütze für sie wurde. Nachdem Barça in den Halbfinal der Champions League eingezogen war, drehten die beiden ein virales TikTok-Video.: «Sie sagte: ‹Geniesse es jetzt, die Euphorie vergeht in einem Tag.›» Nun träumt Fernandez wieder gross – zurück im roten Trikot Spaniens.

Foto: Getty Images

Irene Paredes

Alter: 34
Klub: Barcelona

Über Irene Paredes zu sprechen, heisst über die Geschichte des spanischen Frauenfussballs zu sprechen. Mit über 100 Länderspielen war sie bei jedem grossen Turnier dabei: Kapitänin, Symbolfigur – und vor allem Kämpferin. Sie hat viel durchgemacht, etwa den Tod ihres Vaters kurz vor der WM in Australien und Neuseeland. Mit schwerem Herzen führte sie ihr Team zum Titel und widmete ihn ihm – und ihrem kleinen Sohn Mateo. «Seit ich Mutter bin, sehe ich Fussball als das Wichtigste unter den unwichtigen Dingen», sagte sie der Zeitung «AS». «Er braucht mich, und ich brauche ihn.» Als einzige Mutter im EM-Kader Spaniens führt sie das Team weiterhin mit Entschlossenheit und grossem Stolz an.

Foto: Getty Images

Maria Méndez

Alter: 24
Klub: Real Madrid

Méndez’ Aufstieg ist eine jener Geschichten, die junge Mädchen inspirieren. Von den Strassen Oviedos bis zu Titeln mit Spanien – und sie ist erst 24. Méndez war Teil des siegreichen Nations-League-Kaders und hat sich einen festen Platz im Klub und im Nationalteam erkämpft. Als glühende Real-Madrid-Anhängerin zögerte Méndez nicht, als sich der Klub bei ihr meldete: «Ich bin eine echte Madridista. Das war ich immer schon. Sergio Ramos war mein Idol», sagte sie der Zeitung «El Pais». Heute kämpft sie um ihren Platz unter Spaniens hochklassigen Innenverteidigerinnen. «Ich lerne von den Besten. Die Konkurrenz spornt dich an. Die Stimmung ist grossartig.» Eine weitere zuverlässige Kraft für Spaniens Abwehr.

Foto: Claudio De Capitani/freshfocus

Leila Ouahabi

Alter: 32
Klub: Manchester City

Aufgewachsen in Vilassar de Mar, lernte Ouahabi das Kicken mit ihren Brüdern, bevor sie von einem Futsal-Team entdeckt wurde. Mit 13 wechselte sie in Barça’s La Masia. Jahre später, nach zahlreichen Titeln mit dem Klub, zog es sie weiter. «Ich hatte alles erreicht, mein Zyklus bei Barça war vorbei. Mein Traum war es, in der Premier League zu spielen.» Die Sprachbarriere machte den Anfang schwer: «Meine Mitspielerinnen sagten Dinge, und ich hatte keine Ahnung, was sie meinten. Ich war verloren auf dem Platz.» Inzwischen ist sie in ihrer dritten Saison bei Manchester City, hat ihren Rhythmus – und ihr Englisch – gefunden. Neben dem Training studiert sie Online-Marketing und liebt es, mit dem Team brunchen zu gehen.

Foto: Getty Images

Ona Batlle

Geburtsdatum: 26
Klub: Barcelona

In der Familie Batlle spielt Fussball eine grosse Rolle – vor allem wegen ihres Vaters. Ihre technische Finesse entwickelte sie im Garten ihrer Grossmutter beim Kicken mit ihrem Bruder. Mit 11 wurde sie von Barça entdeckt. Nach Jahren in der Jugend war der Sprung in die erste Mannschaft jedoch ausser Reichweite. «Ich musste weg [zu Manchester United], um Fussballerin zu werden», sagt sie. Der Schritt lohnte sich. 2023 kehrte sie mit einem Dreijahresvertrag zurück. Eine prägende Zeit erlebte sie in Manchester während der Pandemie. «Ich kam mitten in die Krise. Nach sechs Wochen folgte der Lockdown. Ich lebte allein … das war sehr hart. Ich war immer schon unabhängig, aber das war etwas anderes.» Die Einsamkeit machte sie zu einer stärkeren, reiferen Spielerin – etwa wie ihr Idol Carles Puyol.

Foto: Getty Images

Olga Carmona

Alter: 25
Klub: Real Madrid

Olga Carmona, eines der grössten Talente im spanischen Fussball, war schon immer willensstark. Als Kind sah sie jeden Abend zu, wie ihre Brüder mit dem lokalen Klub trainierten, und fragte sich, warum ihr Vater sie nicht auch angemeldet hatte. «Ich wollte unbedingt mitspielen und sagte mir: Warum soll ich nicht auch raus und trainieren?» Sie setzte sich durch und machte schnell Fortschritte: Mit 15 debütierte sie für Sevilla und blickte nie zurück. Seit ihrem entscheidenden Tor an der WM 2023 ist sie Nationalheldin – aber noch lange nicht am Ziel. Der EM-Viertelfinal ruft – und sie ist bereit.

Foto: Getty Images

Mittelfeld

Aitana Bonmati

Alter: 27
Klub: Barcelona

Wer Aitanas Haltung verstehen will, muss nur auf ihre Herkunft blicken: Sie war eine der ersten Personen in Spanien, die den Familiennamen der Mutter an erster Stelle trug und jenen des Vaters als ihren Zweiten – nachdem ihre Eltern erfolgreich für eine Gesetzesänderung gekämpft hatten. Als sie 2023 den Ballon d’Or erhielt, würdigte sie Vicent und Rosa: «Ihr habt für Veränderung gekämpft – und gesiegt. Diesen Kampf und diese Widerstandskraft trage ich im Blut.» Diese Haltung prägt auch ihre Karriere. «Frauen spielen oft nur die zweite Geige. Ich habe mich nie unterbuttern lassen.» Mit 1,60 m fragte sie sich oft, ob ihre Körpergrösse ein Hindernis sei – war sie nicht. Xavi war ihr Vorbild. Und wie er spielt sie seit jeher bei Barça Fussball: im Stil von Cruyff. Mit zwei Ballons d’Or und den Hoffnungen einer ganzen Nation im Gepäck reiste sie an die EM.

Foto: Getty Images

Vicky Lopez

Alter: 18
Klub: Barcelona

Eine der frühreifsten Spielerinnen in der Geschichte des spanischen Frauenfussballs. Ihre Geschichte begann, als sie am Strand von Benidorm entdeckt wurde. Alfredo Ulloa, Präsident von Madrid CFF, besitzt dort eine Wohnung, und seine Tochter Paola (selbst Spielerin) sowie Alba Mellado beobachteten ein lockeres Kicken am Strand. Sie sprachen sie zu ihrer Überraschung an: «Bist du Vicky Lopez?» Sie hatten sie bereits in Madrid spielen sehen und baten sie, dem Klub beizutreten. So kam es. Vicky wurde die jüngste Spielerin, die je in der Liga F debütierte, und wechselte 2022 zu Barcelona. Ihre Aufnahmeprüfung fürs Studium absolvierte sie während eines Nationalmannschaftslagers. «Ich habe Glück, dass meine Mitspielerinnen mir bei den Fächern helfen. Ich will Betriebswirtschaft studieren.»

Foto: Getty Images

Maite Zubieta

Alter: 21
Klub: Athletic

Zubieta wuchs im Baskenland auf und träumte stets davon, für Athletic auf dem Platz zu stehen. Eine bedingungslose Liebe, geprägt durch ihre Kindheit in einer Ikastola, einer baskischsprachigen Schule. «Man lebt in dieser Umgebung – sie gehört zu dir. Daheim, in der Schule, überall. Ein Satz, den man ständig hört: Ich bin seit meiner Geburt Athletic-Fan.» Ihre Verbundenheit zu Klub und Heimat war so gross, dass sie trotz Angeboten grosser Teams ihren Vertrag um ein Jahr verlängerte. Nun, mit 21 Jahren, spielt sie ihr erstes grosses Turnier mit der A-Nationalmannschaft.

Foto: UEFA via Getty Images

Alexia Putellas

Alter: 31
Klub: Barcelona

Alexias Vater Jaume träumte davon, sie eines Tages erfolgreich im Barça-Trikot zu sehen. Er erlebte es nicht mehr – doch alles, was sie erreicht, widmet sie ihm. «Ich versuche, nicht emotional zu werden. Wo immer du bist – das ist für dich, Papa», sagte sie nach dem Gewinn ihres ersten Ballon d’Or. Insgesamt gewann sie die Auszeichnung zweimal. Die letzte EM verpasste sie wegen eines Kreuzbandrisses, kehrte aber Anfang 2023 zurück und wurde im selben Jahr Weltmeisterin. Im März sagte sie in einem Interview: «Ich liebe meinen Beruf. Es macht fast süchtig machend, zu gewinnen … das füllt meinen Tank, und mein starker Wille sorgt dafür, dass ich immer weitermachen will – für das nächste Spiel, die nächste Trophäe, das nächste Ziel. Viele verlieren mit der Zeit etwas von dieser Leidenschaft – bei mir ist es umgekehrt. Mein Siegeswille treibt meine Liebe zum Fussball an.»

Foto: Anadolu via Getty Images

Patri Guijarro

Alter: 28
Klub: Barcelona

Guijarro flog von Palma de Mallorca nach Barcelona, als der Verein sie im Alter von 17 Jahren anrief. Sie gibt jedoch zu, dass sie Zweifel hatte: «Ich wollte die Schule zu Hause abschliessen.» Es ging nicht – diese Chance kommt nur einmal. Ihre Eingewöhnung verlief schnell, ihr Talent war offensichtlich. Die Saison 2018/19 verpasste sie fünf Monate lang wegen einer Zyste im Fuss, die Nerven schädigte und ihr den Schlaf raubte. «Sie wurde immer grösser und drückte auf einen Nerv. Irgendwann sagte ich im Training: Ich kann nicht mehr.» Zwei Operationen später kehrte sie rechtzeitig zurück, um für die WM 2019 nominiert zu werden – wo sie eine wichtige Rolle spielte. Seither ist sie eine feste Grösse im Team.

Foto: Getty Images

Sturm

Athenea del Castillo

Alter: 24
Klub: Real Madrid

«Als sie mich kontaktierten, waren mir andere Klubs egal. Ich bin seit klein auf Madrid-Fan. Ich würde sogar dafür zahlen, für Real Madrid zu spielen», sagt sie. Die Flügelspielerin war der Shootingstar der Saison 2022 und überzeugte mit 21 Jahren auch beim Arnold Clark Cup, wo sie zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde – obwohl sie zunächst gar nicht nominiert war und nur durch den Ausfall von Mariona Caldentey ins Team rückte. Sie nutzte ihre Chance. Selbstbewusst auf und neben dem Platz, lässt sie sich von gegnerischen Fans, die sie wegen ihrer angeblichen politischen Haltung «del Caudillo» – der Spitzname vom spanischen General Franco – nennen, nicht beirren. «Faschistin? Überhaupt nicht. Ich kann nur darüber lachen – genauso wie über den Spruch, ich sei eine Rechtsaussen-Spielerin im doppelten Sinn.» Del Castillo ist stets präsent, lautstark und nie zu übersehen.

Foto: keystone-sda.ch

Cristina Martin-Prieto

Alter: 32
Klub: Benfica

Martin-Prieto ist so etwas wie das Gegenstück zu vielen ihrer Teamkolleginnen bei La Roja. Erst vor wenigen Monaten wurde sie mit 31 Jahren erstmals in die Nationalmannschaft berufen – völlig überraschend, nach der Verletzung von Amaiur Sarriegi. «Als der Anruf kam, war ich überglücklich. Wenn ich heute daran denke – verrückt. Zwei Tage zuvor war ich noch ganz normal daheim, und dann ... ich kann es bis heute kaum fassen.» Kurzfristig flog sie nach Madrid, reiste direkt weiter nach Belgien und erzielte dort das Siegestor für Spanien. 24 surreale Stunden für die Benfica-Stürmerin. Vor ihrem Wechsel nach Portugal war Fussball nur ein Hobby für sie – neben ihrem Job in einem Supermarkt. «Ich war Filialleiterin, vom Fussball konnte ich nicht leben.»

Foto: Getty Images

Salma Paralluelo

Alter: 21
Klub: Barcelona

Paralluelo machte einen entscheidenden Schritt mit ihrem Wechsel 2022 zu Barcelona. Bis dahin hatte sie Leichtathletik und Fussball parallel auf Spitzenniveau betrieben – samstags verhalf sie ihrem Leichtathletikklub Playas de Castellon zum Sieg in einem Mixed-Wettkampf, sonntags traf sie für Villarreal. Gross gewachsen und enorm schnell – sie fällt auf. Bei der WM 2023 erzielte sie das Siegtor im Viertelfinal gegen die Niederlande, traf erneut im Halbfinal gegen Schweden und wurde nach dem Finalsieg gegen England zur besten Nachwuchsspielerin des Turniers gewählt. Sie sagte danach: «Ich bin die glücklichste Frau der Welt.»

Foto: keystone-sda.ch

Claudia Pina

Alter: 23
Klub: Barcelona

Pina gilt als eines der grössten Talente des katalanischen Fussballs. Mit 12 Jahren unterschrieb sie bei Espanyol, doch schon bald wurde Barça-Juniorentrainer Jordi Ventura auf sie aufmerksam. «Ich war eigentlich wegen einer anderen Spielerin da», erinnert er sich. «Nach fünf Minuten verliess ich das Spiel und rief den Cheftrainer an: ‹Die Spielerin, wegen der wir gekommen sind, ist gut – aber die, die wir verpflichten sollten, ist Claudia.›» Und er behielt recht. Ihre beidfüssige Schusstechnik – durch Futsal erlernt – hebt sie besonders hervor. Ihre Mutter sagt: «Ich sage immer, sie wurde mit dem Ball am Fuss geboren. Mit zwei Jahren spielte sie im Flur oder auf der Strasse mit ihrem Vater.» Heute ist Pina bereits eine der Führungspersönlichkeiten im Team – eine mit grosser Zukunft.

Foto: UEFA via Getty Images

Esther Gonzalez

Alter: 32
Klub: Gotham FC

González ist die Kämpferin bei La Roja. Die 1,60 m grosse Stürmerin aus Granada hat sich alles hart erarbeitet – angefangen bei ihrem Heimatklub Huescar, dann in Villanueva de Algaidas in der Provinz Malaga. Zweimal wöchentlich fuhr sie mit ihrem Vater 250 km – hin und zurück. Sie gab nie auf. Auch nach Rückschlägen in der Nationalmannschaft – trotz starker Leistungen bei Atlético, Levante und Real Madrid – blieb sie dran. Inzwischen reiste sie als Nummer 9 und Weltmeisterin 2023 in die Schweiz. Besonders stolz ist sie auf die gestiegene Sichtbarkeit des Frauenfussballs in Spanien: «Der Wandel ist enorm. Noch vor fünf Jahren waren wir praktisch unsichtbar. Wir mussten im Schatten arbeiten. Heute wissen Mädchen in Spanien: Man kann Ballon-d’Or-Gewinnerin und Weltmeisterin werden.»

Foto: keystone-sda.ch

Lucia Garcia

Alter: 27
Klub: Monterrey

Lucia Garcia sorgte bereits bei ihrer Geburt für Schlagzeilen: Sie und ihre drei Brüder waren die ersten Vierlinge in der Geschichte Asturiens – einer kleinen Provinz im Nordwesten Spaniens. Da es sich um eine Risikoschwangerschaft handelte, brachte ihre Mutter sie im Baskenland zur Welt. «Wir kamen zwei Monate zu früh und mussten in den Inkubator», erzählt Garcia. Schon früh war Fussball ihre Leidenschaft – anders als bei ihren Brüdern. Ihren Eltern verdankt sie vieles: «Sie haben mich jeden Tag ins Training gefahren, bevor ich alt genug war, um die 1:45 Stunden mit dem Bus zu fahren.» 2022 wechselte sie von Athletic Bilbao zu Manchester United. Seit letztem Jahr spielt sie in Mexiko für Monterrey.

Foto: keystone-sda.ch

Alba Redondo

Alter: 29
Klub: Real Madrid

«Ich will ein ‹jugador› sein», erzählte Alba Redondo als Kind. Die Leute korrigierten sie: «Du meinst ‹jugadora›» – es war eine Unterscheidung, die für die angehende Fussballerin nicht viel bedeutete. Sie wünschte sich zu Geburtstagen und Weihnachten immer Fussbälle, Trikots und Schienbeinschoner, statt Puppen. Ihr Talent war schnell offensichtlich: Sie durchlief die Jugendabteilungen ihres Heimatklubs, wechselte 2019 zu Levante und wurde 2022/23 Torschützenkönigin der Liga F. Seit letztem Jahr spielt sie für Real Madrid. Bei der WM 2023 traf sie dreimal und gewann mit Spanien den Titel. Im selben Jahr sprach sie gemeinsam mit Weltmeisterin Ivana Andrés vor dem EU-Parlament in Strassburg – mit dem Appell, «starke weibliche Vorbilder» zu fördern, die die Gesellschaft als Ganzes inspirieren.

Foto: keystone-sda.ch

Mariona Caldentey

Alter: 29
Klub: Arsenal

Mariona Caldentey verdankt ihre Leidenschaft für den Fussball vor allem ihrem Vater, dem ehemaligen Trainer und Präsidenten vom spanischen Drittligisten CE Felanitx. «Er war eine Stütze meines Lebens», sagt sie über ihn – 2018 starb er unerwartet. «Ich vermisse unsere Gespräche nach den Spielen.» Neben dem Fussball spielt Caldentey auch Klavier. Zehn Jahre lang prägte sie das goldene Barça-Team, das den Frauenfussball in Spanien revolutionierte. «Es ging alles so schnell. Irgendwann werden wir realisieren, was wir bewegt haben», sagt sie rückblickend. Bei Arsenal startete sie voll durch: WSL-Spielerin des Jahres 2025, neun Tore, eigene Fangesänge. Nun gehört die Champions-League-Siegerin zu den Führungsspielerinnen im Team von Montserrat Tomé.

Foto: Getty Images
Tippspiel zu Europameisterschaft

Melde dich jetzt an bei unserem Tippspiel! Jeder Tipp zählt, denn nicht nur die besten vier Tipperinnen und Tipper erhalten einen Preis. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden zusätzlich noch Tombolapreise verlost.

Melde dich jetzt an bei unserem Tippspiel! Jeder Tipp zählt, denn nicht nur die besten vier Tipperinnen und Tipper erhalten einen Preis. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden zusätzlich noch Tombolapreise verlost.

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
3
9
2
3
1
4
3
3
0
4
4
3
-4
0
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
11
9
2
3
-1
4
3
3
-4
3
4
3
-6
1
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
7
9
2
3
0
6
3
3
-4
3
4
3
-3
0
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
7
9
2
3
8
6
3
3
-4
3
4
3
-11
0
Playoffs
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
In diesem Artikel erwähnt
Was sagst du dazu?
In diesem Artikel erwähnt