Aus Schweizer Sicht ist es viel zu schön, um wahr zu sein! Ausgerechnet Dan Ndoye (24), der bis vor diesem Spiel fast einen Monat pausieren musste, schiesst Bologna zum Gewinn der Coppa Italia. Sein Tor acht Minuten nach der Pause genügt, um Milan im Römer Stadio Olimpico zu bezwingen.
«Unglaublich. Die Atmosphäre in diesem Stadion, mit all unseren Fans … Es war ein hartes Spiel, aber am Ende diesen Titel zu haben, ist unglaublich. Für das Team, die Stadt und die Fans», sagt Ndoye, der auch offiziell zum Mann des Spiels gewählt wird, nach der Partie.
Der Final beginnt hochklassig, attraktiv – beide Teams erarbeiten sich Chancen, wobei Milan leichte Vorteile hat. Dann gewinnt die Partie an Härte, was den Spielfluss aber negativ beeinflusst. Nach dem Seitenwechsel löst sich der Knoten von Bologna. Oder um es in Ndoyes Worte zu sagen: «Wir haben das Tor zum richtigen Zeitpunkt gemacht und dann sehr gut zu Ende verteidigt.»
Für Bologna ist es ein Titel für die Geschichtsbücher. 51 Jahre lang gab es in der Stadt keine Trophäe mehr zu feiern. Nicht einmal annähernd. Zeitweise war der siebenfache italienische Meister gar in der Serie B. Nun ist der Klub definitiv wieder unter den ganz Grossen im italienischen Fussball. Mittendrin drei Schweizer.
Denn neben Torschütze Ndoye haben auch Remo Freuler (33), der gegen Milan im Mittelfeld gewöhnlich fast perfekt die Fäden zieht, und Michel Aebischer (28), der diesmal ohne Einsatzminuten blieb, ihren Anteil an dieser Erfolgsstory.
Der Architekt des Erfolgs heisst aber Vincenzo Italiano (47). In den letzten drei Jahren verlor der Trainer drei Finalspiele. Nun hat er sein erstes Final gewonnen. Dank einem Schweizer. Dank Dan Ndoye.