«Haben zu langsam reagiert»
256 Tickets zu viel verkauft – FCB-Billett-Boss erklärt Panne

Basels Start ins Europa-League-Abenteuer am 24. September in Freiburg will sich kein FCB-Fan entgehen lassen. Der Ticket-Andrang ist gross. Viele gehen leer aus – darunter auch solche, die eigentlich schon eine gültige Karte erworben haben.
Publiziert: 11.09.2025 um 19:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2025 um 10:19 Uhr
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Einige FCB-Fans, die Tickets für das Europa-League-Auftaktspiel in Freiburg erworben haben, werden am Donnerstag enttäuscht.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • FC Basel verkauft zu viele Tickets für Europa-League-Spiel gegen SC Freiburg
  • Match wurde als Risikospiel eingestuft, zusätzliche Billets nicht möglich
  • 256 Tickets müssen storniert werden, Fans erhalten Entschädigungsangebote
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Vergleiche mit Bundesliga-Teams sind für jeden Schweizer Klub immer besonders reizvoll. Und wenn wie im Fall des FC Basel das «erstmalige Pflichtspiel-Derby» (so die Ankündigung auf der FCB-Homepage) mit dem SC Freiburg ansteht, dann erhält die Affiche noch etwas mehr Aufmerksamkeit. Das hat der FCB besonders am Dienstag zu spüren bekommen.

Die Basler Saisonkartenbesitzer und Vereinsmitglieder erhielten vor zwei Tagen die exklusive Chance, Tickets für das Europa-League-Auftaktduell im Europa-Park-Stadion am 24. September zu ergattern. Per Auto ist die Arena im Breisgau von Basel in weniger als einer Stunde erreichbar.

Das lockt natürlich die Massen an – und wird letztlich zum Problem für den amtierenden Schweizer Meister: 256 Tickets hat der FCB zu viel verkauft. 256 Tickets, die in der Reihenfolge der Bestelleingänge storniert und zurückerstattet werden. «Es handelte sich um eine Kombination aus technischen Problemen und menschlichem Versagen. Dafür übernehme ich als Chief Commercial Officer die volle Verantwortung», informiert Jean-Paul Saija die betroffenen Personen am Donnerstag per E-Mail. «Wie Sie sicher bemerkt haben, konnte unser System die grosse Nachfrage nicht bewältigen, und mein Team sowie ich haben zu langsam reagiert.»

Match als Risikospiel eingestuft

Die Website «baseljetzt.ch» gibt an, die Anfrage am Dienstag sei dermassen gross gewesen, dass der FCB über 30'000 Karten hätte verkaufen können. Der Gästesektor im Europa-Park-Stadion umfasse jedoch nur rund 2000 Plätze. Die Bebbi liessen nichts unversucht und forderten zusätzliche Karten bei Freiburg an – vergebens. «Normalerweise helfen sich befreundete Klubs in einer solchen Situation gegenseitig aus.» Da die Behörden das Spiel jedoch als Risikospiel eingestuft haben, sei dies diesmal leider nicht möglich gewesen, so die schriftliche Erklärung.

Als Versöhnungsangebot bietet der FCB zusätzlich zur Rückerstattung seinen enttäuschten Fans zwei Möglichkeiten zur Wiedergutmachung an: Die Betroffenen können auswählen aus Ersatztickets für ein anderes Auswärtsspiel in der Europa-League-Ligaphase, oder sie erhalten einen 100-Franken-Gutschein für den Basler Fanshop. «Ich weiss, dass dies nur ein kleiner Trost ist und den Ärger nicht ungeschehen macht», lässt Saija ausrichten. Auf Blick-Anfrage will sich der FCB nicht weiter zum Thema äussern und verweist auf die an die Fans verschickte E-Mail.

Enttäuschung beim CCO direkt loswerden

Dafür veröffentlicht Saija am Donnerstagabend ein ausführliches Statement auf Linkedin. Er schreibt, dass er «eine schwierige Mail an 128 FCB-Fans» schicken musste und dass Präsident David Degen persönlich versucht habe, «mit Freiburg eine Lösung zu finden». Aber das sei schlichtweg nicht möglich gewesen. Deswegen habe er sich entschieden, die betroffenen Fans direkt zu kontaktieren. «So hatte jede:r die Möglichkeit, seine Enttäuschung direkt bei mir loszuwerden und auch offen zu sagen, was beim FCB nicht gut läuft.» Für die Gespräche, von denen kein einziges unangemessen war, möchte er sich bedanken. «Unsere FCB-Fans haben sich einmal mehr als absolut grossartig erwiesen», so Saija.

Er sei nicht, wie von manchen suggeriert, den Löwen zum Frass vorgeworfen worden. Saija, der erst seit Anfang Juli CCO ist, hat sich mit seinem Team zum Ziel gesetzt, «den FCB jeden Tag ein kleines bisschen besser zu machen». Wenn das bedeute, für Fehler geradezustehen, sich zu entschuldigen und nach Lösungen zu suchen, «dann werden wir das machen. Jedes einzelne Mal, wenn es nötig ist».

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