Darum gehts
- Crystal Palace-Fans protestieren gegen UEFA-Entscheidung zur Conference League-Versetzung
- Fanmarsch mit Transparenten, Pyrotechnik und Sprechchören zum Stadion
- Hunderte Anhänger beteiligten sich am Protest gegen die UEFA-Entscheidung
Die Fans von Crystal Palace reagieren mit lautstarkem Protest auf die Entscheidung der Uefa, ihren Klub nicht zur Europa League zuzulassen, sondern in die Conference League zu versetzen. Am Dienstag zogen Hunderte Anhänger mit Transparenten, Pyrotechnik und Sprechchören in einem Fanmarsch zu ihrem Stadion, dem Selhurst Park.
«Wir haben den Pokal gewonnen – das sollte für uns selbstverständlich sein», wird ein Fan von BBC zitiert. Durch den Triumph im FA-Cup im Mai hätte sich der Klub aus dem Süden Londons erstmals für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert.
Das Problem: Besitzer John Textor hat auch Anteile an Olympique Lyon, das ebenfalls in der Europa League spielen wird. Und die Uefa verbietet den Besitz mehrerer Klubs, die im gleichen Wettbewerb spielen. Daher darf Crystal Palace nicht an der EL teilnehmen. Stattdessen rückt das siebtplatzierte Nottingham Forest nach.
Fans machen ihrem Unmut Luft
Während des Fanmarsches waren zahlreiche Protestbanner zu sehen. Mit Aufschriften wie «Uefa: Moralisch bankrott – widerruft das Urteil sofort», «Uefa Mafia» oder «Fussball: von den Armen geschaffen, von den Reichen gestohlen» machen die Fans ihrem Unmut Luft. Auch das eigene Stadion wurde zum Ausdruck des Protests: An die Aussenwand wurde gross «Uefa Mafia» gesprayt. Dazu wurden diverse Anti-Uefa-Sprechchöre angestimmt.
Der europäische Fussballverband war nicht das einzige Ziel der Kritik. Auch der amerikanische Geschäftsmann John Textor, dessen Klubanteile letztlich zur Entscheidung führten, sowie Nottingham-Forest-Besitzer Evangelos Marinakis gerieten ins Visier der Gesänge.
Palace-Anhänger wollen in Nyon demonstrieren
«Wir wurden aufgrund einer völlig lächerlichen Formsache von einem europäischen Wettbewerb ausgeschlossen», sagte der Palace-Vorsitzende Steve Parish nach dem Entscheid. Weiter sprach er von einem «schlechten Tag für den Fussball» und bezeichnete die Entscheidung als eine «schreckliche Ungerechtigkeit» gegenüber dem Klub und seinen Fans.
In einer Ansprache an die Fans kündigte ein Anhänger an, dass einige sogar bis zum Uefa-Hauptsitz im schweizerischen Nyon VD reisen wollen, um dort zu protestieren.