Darum gehts
- Andrejs Ciganiks erzielt spektakuläres Tor für Luzern nach Länderspiel gegen England
- Trainer Mario Frick lobt Ciganiks’ offensive Qualitäten, fordert aber auch defensiven Einsatz
- FCL holt nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt, Ciganiks ist 67-facher lettischer Nationalspieler
Eine turbulente Woche endet für den 67-fachen lettischen Nationalspieler Andrejs Ciganiks mit einer Gefühlseruption: «Am Dienstag habe ich noch gegen Harry Kane und Co. gespielt, und heute habe ich kurz eine Granate abgezogen.»
Das schönste Tor der Laufbahn? «Nein, in Polen traf ich mal aus 25 Metern volley perfekt in den Winkel», erinnert sich der Ex-Leverkusen-Junior an einen Treffer für Widzew Lodz.
Wenige Tage nach der englischen 0:5-Abfuhr in der WM-Ausscheidung veredelt Ciganiks den imposanten Finish Luzerns vom 0:2 zum Ausgleich mit einem (weiteren) Treffer der Marke Sonderklasse. «Ein wunderschönes Tor, volles Risiko und ab in den Giebel. Da sind alle Dämme gebrochen.» So fasst Coach Mario Frick den Geniestreich seines stürmenden Aussenverteidigers zusammen, der seit vier Runden nicht mehr erste Wahl ist und nur vereinzelt zu Joker-Minuten kam.
Frick verlangt auch ein defensives Job-Profil
Doch der FCL-Trainer macht dem Letten Mut: «Ich hoffe für ihn, dass es für ihn eine mentale Befreiung ist. Wir wissen über seine offensiven Qualitäten genau Bescheid. Mit seinen Flanken, seinen Rushes gehört er mit zu den besten offensiven Spielern bei uns.» Aber sie würden eben verlangen, «dass er defensiv auch seinen Job macht», tönt Frick den Grund der aktuellen (Reservisten-)Rolle Ciganiks an. «Es liegt an ihm, sich in dieser Woche aufzudrängen.»
Neben dem Rasen hält der umjubelte Kunstschütze den Ball angesichts der kollektiven Euphorie erstaunlich flach: «Dass wir nach einem 0:2 zurückgekommen sind, dürfen wir positiv sehen. Aber wir würden zu Hause schon gern auch mal drei Punkte holen.» Seiner Equipe attestiert er neben viel Herz vor allem Charakter und Intensität: «Wir haben Engagement gezeigt, Mut und Zielstrebigkeit.»