Die Hintergründe zur Millionen-Verpflichtung
Sanches-Verpflichtung ist ein YB-Frontalangriff

Alvyn Sanches und YB sorgen im nationalen Transfer-Business für einen veritablen Coup: Der 22-jährige Super-Techniker von Lausanne überrascht mit einem Millionen-Transfer zu den Young Boys. Die Hintergründe zum Rekord-Deal der Super League.
Publiziert: 17:48 Uhr
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Aktualisiert: 18:13 Uhr
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Seit seinem Kreuzbandriss im Nationalteam im März arbeitet Alvyn Sanches beim Physio am Comeback: «Ich brauche Geduld und werde sehen, wie weit ich im Herbst bin.»
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • YB verpflichtet Alvyn Sanches für vier Jahre als neue Nummer 10
  • Sanches gilt als spektakulärster Akteur der letzten Super-League-Saison
  • Transfersumme von rund fünf Millionen Franken, gekoppelt mit Boni
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sven SchochReporter Sport

Blick vermeldet am Montagmorgen exklusiv, was hinter den Kulissen während Wochen detailliert vorbereitet worden ist: die für vier Jahre vereinbarte Zusammenarbeit von YB mit Alvyn Sanches (22).

Die neue Nummer 10 der Young Boys ist eine Attraktion. Der Junge aus dem Lausanner Quartier Praz-Séchaud steht für Spass-Fussball auf höchstem Niveau. «Er ist der legitime Nachfolger von Xherdan Shaqiri», meinte der frühere Nati-Star und Lausanne-Sportchef Stéphane Henchoz schon im letzten Januar.

Dass es den Bernern gelungen ist, den spektakulärsten Akteur der letzten Super-League-Saison langfristig von ihrem Projekt zu überzeugen und im Finish der Transferperiode ein dickes Ausrufezeichen zu setzen, ist als Coup zu werten – und als frontalen Angriff auf Titelhalter Basel. Genauso wie der süffisante Communiqué-Hinweis von Sportchef Christoph Spycher, der Wunschspieler habe mitgeteilt, «dass er nur zu YB wechseln wolle». Detail am Rande: Sanches debütierte in Lausanne am 15. Mai 2021 unter dem heutigen YB-Trainer Giorgio Contini.

Auch in Basel fand man Sanches «sehr interessant»

Anfang Juli hatte sich FCB-Sportchef Daniel Stucki auf Blick-Nachfrage während des Trainingslagers zur Personalie Sanches geäussert: «Ein sehr interessanter Spieler, der bei uns nach seiner Verletzung einen nächsten Schritt machen könnte.» Die kolportierte Ablösesumme von rund zehn Millionen Franken sei für Basel aber nicht machbar.

Jene Preiseinschätzung Stuckis hatten sie am Lac Léman sofort registriert. Blick weiss, dass die Entscheidungsträger im engsten Lausanner Zirkel überaus empfindlich auf dieses Statement reagiert haben. Einer der Vorwürfe, die rund um die Waadtländer Zentrale zu vernehmen waren: Basel wolle medial den Wert des Spielers senken.

Grosses Preisschild: Fliessen über fünf Millionen?

Die Animositäten sind passé, die Story hat einen ganz anderen Verlauf genommen. Zahlen veröffentlicht nach dem YB-Durchbruch keiner der Involvierten, aber klar ist: Basels erster Herausforderer hat tief in die Schatulle greifen müssen. Die bisherige Liga-Rekordsumme von 3,6 Millionen für Kastriot Imeri (2022 von Genf zu YB, inzwischen leihweise in Thun) dürfte pulverisiert worden sein. Internationale Insider bewerten den Nationalspieler mit gegen 14 Millionen Franken. Nach Blick-Infos fliessen rund fünf Millionen – gekoppelt mit Boni und fixierten Beteiligungen seitens Lausanne bei einem nächsten Sanches-Deal.

Einzig die jüngste Verletzungshistorie Sanches’ und der im Frühling 2026 auslaufende Vertrag bei Lausanne schränken die Preisfantasie ein. Im vergangenen März erleidet der Romand beim Debüt im Nationalteam tief in der Nachspielzeit in Belfast einen Kreuzbandriss. Wann für Sanches das Comeback ansteht, ist offen: «Es ist kein Wettlauf gegen die Uhr. Ich brauche Geduld und werde sehen, wie weit ich im Herbst bin», sagt der 22-Jährige vor ein paar Wochen in einem exklusiven Gespräch mit Blick.

Sanches hatte bis zum medizinisch bedingten Rückschlag im Test gegen Nordirland grosse Pläne. In der Super League stellte er seine Gegenspieler partout vor unlösbare Probleme. Er und sein Management hatten den europäischen Wurf im Sinn, Offerten und Absichtserklärungen lagen vor, bis sich der Fahrplan am 21. März veränderte.

Im Fokus steht jetzt der physische Aufbau – und nach 116 Partien für Lausanne ein nächster Schritt zu einem Klub-Schwergewicht innerhalb der Schweiz.

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