Achtung, Stolpergefahr!
Welchen Super-Ligisten ein böses Cup-Erwachen droht

In der zweiten Runde im Schweizer Cup treffen die zehn verbliebenen Super-League-Klubs auf Unterklassige. Doch gewisse Duelle haben es in sich. Blick präsentiert das Stolper-Barometer.
Publiziert: 00:03 Uhr
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Dem FC Winterthur und Stürmer Brian Beyer droht gegen den FC Schaffhausen Stolpergefahr.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Die erste Runde im Schweizer Cup brachte so viele Überraschungen wie schon lange nicht mehr. Thun scheiterte am Berner Quartierverein Breitenrain aus der Promotion League, Lugano stolperte bei Cham, das ebenfalls in der dritthöchsten Liga spielt. Auch die zweite Runde wird für viele der zehn verbliebenen Teams aus der Super League kein Selbstläufer.

Yverdon – Servette: 51 Prozent Stolpergefahr

Servette ist zusammen mit Lugano eine der grossen Enttäuschungen der bisherigen Saison. Europäisch gescheitert, in der Liga schwach gestartet. Immerhin haben die Grenats und ihr neuer Trainer Jocelyn Gourvennec am Mittwoch in Sitten den ersten Liga-Sieg gefeiert. Nun folgt der Gang ins Municipal, wo das bereits in der Super League für seine Heimstärke bekannte Yverdon seine drei Partien in der Challenge League bisher alle gewonnen hat.

Schaffhausen – Winterthur: 50 Prozent Stolpergefahr

Auf dem Papier liegen zwischen den beiden Teams zwar zwei Ligen – doch das täuscht. Auch wenn der Absteiger aus der Challenge League einen mässigen Start in der neuen Liga hingelegt hat, das von Bernt Haas zusammengestellte Kader hat viele Spieler, die in höheren Ligen gespielt haben. Und Winterthur? In der Super League ist der FCW noch sieglos, der Druck für Trainer Uli Forte und Co. im K.o.-Wettbewerb dementsprechend gross. Zudem herrscht zwischen den beiden Klubs und deren Fans eine besondere Rivalität.

Bellinzona – GC: 40 Prozent Stolpergefahr

Die Tessiner sind noch sieglos in dieser Saison und stehen am Tabellenende der Challenge League. Ein Selbstläufer für GC? Mitnichten. Das junge Team von Gerald Scheiblehner hat zwar gegen Lausanne (3:1) den ersten Liga-Sieg eingefahren, doch das ganze Gefüge beim Rekordmeister steht auf wackligen Beinen. Bereits in der 1. Cuprunde taten sich die Zürcher mit der Favoritenrolle gegen die Amateure von Lachen/Altendorf enorm schwer. Wie mühsam der Gang ins Comunale sein kann, hat St. Gallen in der letzten Saison erlebt, als die Ostschweizer im Cup gegen Bellinzona rausflogen.

Etoile Carouge – Basel: 35 Prozent Stolpergefahr

Der eine oder andere Basler wird schon richtig Mittwoch schielen, wenn der FCB zum Auftakt seines Abenteuers in der Europa League ein regionales Derby beim Bundesligisten Freiburg bestreitet. Doch der FCB müsste vor Etoile Carouge gewarnt sein: Bereits Ende Februar kam es zum Duell im Stade de la Fontenette in Genf, wo der Titelverteidiger bis zur 83. Minute 0:1 zurücklag und die Partie noch mit viel Glück drehte.

Wil – St. Gallen: 30 Prozent Stolpergefahr

Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen kommt es zu diesem Duell. Nach dem Testspiel während der Länderspielpause zum 125-Jahr-Jubiläum des FC Wil, das 3:3 endete, geht es jetzt auf dem ausverkauften Bergholz um mehr als Ruhm und Ehre. Und der Stachel der historischen 3:11-Niederlage von 2002 auf dem Bergholz sitzt beim Super-League-Leader auch nach mehr als zwei Jahrzehnten noch immer tief.

Aarau – YB: 25 Prozent Stolpergefahr

Mit sieben Siegen in Folge hat Aarau einen Startrekord in der Challenge League aufgestellt. Und das Brügglifeld wird am Samstag ausverkauft sein. Allein deshalb wird YB den Gegner nicht unterschätzen, zumal die Berner nach der peinlichen Pleite im Frühjahr gegen Biel im K.o.-Wettbewerb etwas gutzumachen haben. Und auch YB ist in Form: Nach einem holprigen Saisonstart hat das Contini-Team die letzten fünf Pflichtspiele gewonnen.

Nyon – Zürich: 20 Prozent Stolpergefahr

Die Waadtländer haben im Cup bislang keine grossen Stricke zerrissen. 2008 erreichte Nyon einmal die Viertelfinals, in der Challenge League ist das Team von Andrea Binotto im Mittelfeld klassiert. Der FCZ – bislang eine Wundertüte – will den Schwung aus den beiden Siegen gegen Winterthur und Servette mitnehmen.

Concordia Basel – Lausanne: 15 Prozent Stolpergefahr

Die bekanntesten Namen beim Erstligisten Concordia sind in der sportlichen Führung zu finden: Samir Tabakovic (57) war in den Neunzigerjahren für den FCB aktiv, Sportchef Erminio Piserchia (61) spielte viele Jahre in der NLA. Lausanne hat in der Liga unter Peter Zeidler den Tritt noch nicht gefunden, in K.o.-Spielen sind die Waadtländer dafür makellos. Der Lohn ist die Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League.

Prishtina Bern – Sion: 10 Prozent Stolpergefahr

Der FC Prishtina Bern hat in dieser Saison bereits einmal den FC Sion geschlagen, und das gleich mit 5:1. Allerdings war das zum Saisonauftakt der 1. Liga Classic gegen die U21 der Walliser. Der 1990 gegründete und in Bümpliz beheimatete Klub mit seinen 850 Mitgliedern freut sich auf ein Cup-Fest. Ein Weiterkommen wäre eine Sensation.

Bosna Neuchâtel – Luzern: 5 Prozent Stolpergefahr

Sechs Spiele, sechs Siege: Der interregionale Zweitligist Bosna Neuchâtel hat in dieser Saison eine weisse Weste. Doch mit dem FC Luzern, Cupsieger 2021, reist nun ein Goliath an den Neuenburgersee. Der FCL ist zuletzt im Cup allerdings dreimal in Folge gegen einen Unterklassigen gescheitert, auch deswegen wird FCL-Trainer Mario Frick den Mahnfinger heben.

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