Das Spiel
Der Traum von Lausanne vom ersten Einzug in eine europäische Gruppenphase seit 15 Jahren lebt. Die Waadtländer knöpfen dem favorisierten Besiktas im Playoff-Hinspiel der Conference-League-Qualifikation ein 1:1 ab.
Den verdienten Ausgleich erzielt Okoh in der Schlussphase. Verdient ist dieser deshalb, weil der Super-Ligist über die gesamte Partie die deutlich bessere Mannschaft ist. Der Favorit aus Istanbul hat zu Beginn zwar mehr Ballbesitz, doch gefährlich wird es nur, wenn die Waadtländer den Ball haben. Nachdem Diakité zur ersten Halbchance kommt, hat Topskorer Sène gleich zweimal die Führung auf dem Fuss. Erst scheitert er an Besiktas-Goalie Destanoglu, dann haut er den Ball aus kürzester Distanz über den Kasten.
Und rund 20 Minuten später steht der senegalesische Angreifer erneut im Mittelpunkt. Lekoueiry erobert den Ball im Mittelfeld und spielt zu den mitgelaufenen Sène und Diakité rüber. Weil sich die beiden allerdings nicht einig sind, kann Uduokhai in höchster Not klären. Dessen Teamkollegen in der Offensive bleiben derweil lange harmlos – bis kurz vor der Pause. Mit dem ersten Torschuss duscht Rashica die Waadtländer eiskalt.
Nach dem Seitenwechsel geht es erstmal im gleichen Stil weiter. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff vergeben Soppy und Diakité die nächste Riesenchance – ein Tor der Waadtländer wäre mittlerweile längst verdient. Gelingen tut dies allerdings erst in der Schlussphase. Für das Rückspiel im Hexenkessel von Istanbul in einer Woche ist deshalb noch alles offen.
Die Tore
45. Minute, Milot Rashica, 0:1. Jurasek flankt von links in den Strafraum, wo Lausanne-Goalie Letica gerade noch vor Abraham klären kann. Der Ball springt aber vor die Füsse von Rashica, der eiskalt zur Führung einschiebt.
83. Minute, Bryan Okoh, 1:1. Custodio bringt einen Eckball in die Mitte. Die Kugel segelt an Freund und Feind vorbei und landet bei Okoh, der nur noch den Fuss hinhalten muss.
Der Beste
Lausannes Kaly Sène ist an diesem Abend überall – er kämpft, ackert und gibt alles. Er hätte an diesem Mittwochabend eindeutig ein Tor verdient gehabt.
Der Schlechteste
Wenn ein Tammy Abraham in der Schweiz aufläuft, erwartet man mehr von ihm. Der ehemalige Stürmer von Chelsea und der AS Roma kann sich aber nie wirklich in Szene setzen. In der 70. Minute vergibt er das 2:0.
Das gab zu reden
Lausanne verdient diesen Ausgleich – und die Freude der Fans nach dem Ausgleichstreffer von Bryan Okoh ist ansteckend. Der Stadionsprecher im Stade de la Tuilière verliert dabei sogar seine Stimme.
Die Schiedsrichter
Die Lausanner merken an diesem Abend, dass die Schiris auf europäischer Ebene mehr durchgehen lassen als jene in der Schweiz. Mehrfach beschweren sie sich bei Sigurd Kringstad, der sich dadurch aber nicht beeindrucken lässt.
Die Fans
Zum ersten Mal in der Geschichte ist das Stade de la Tuilière bei einem Spiel von Lausanne ausverkauft. Die Fans beider Seiten sorgen auf den Rängen für eine fantastische Stimmung. 11’931 Zuschauer sind vor Ort.
So gehts weiter
Lausanne hat am Wochenende spielfrei – wie alle anderen Schweizer Teams mit Europacup-Einsätzen. Auch Gegner Besiktas pausiert. Beide Mannschaften können sich damit voll auf das Rückspiel in Istanbul vom kommenden Donnerstag (19 Uhr) konzentrieren.