Real-Coach Ancelotti vor dem Aus
«Ich kann mich beim Klub nur bedanken»

Real Madrid scheitert im Champions-League-Viertelfinal an Arsenal. Trotz grosser Erwartungen verlieren die Königlichen auch das Rückspiel zu Hause mit 1:2. Trainer Carlo Ancelottis Zukunft bei Real steht nun auf dem Spiel.
Publiziert: 17.04.2025 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2025 um 10:46 Uhr
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Carlo Ancelottis Stuhl bei Real Madrid wackelt.
Foto: Europa Press via Getty Images

Darum gehts

  • Real Madrid scheidet aus Champions League aus, Ancelottis Zukunft ungewiss
  • Kritik an Spielweise: Zu viele Flanken und mangelndes Zusammenspiel
  • Xabi Alonso und Jürgen Klopp als mögliche Nachfolger gehandelt
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Pascal KeuschRedaktor Sport

«Ohne zu spielen, gibt es keine Wunder», titelt die spanische Sportzeitung «Marca» Real Madrids Champions-League-Aus gegen Arsenal. Nach einer 3:0-Niederlage in London verlieren die Königlichen auch das Rückspiel zu Hause mit 1:2.

Es ist eine wuchtige Ohrfeige für die Königlichen. Denn die Pleite passt so gar nicht zu den grossen Tönen, die der Klub noch vor dem Rückspiel von sich gegeben hatte. Im Vorfeld hatten viele – darunter auch die Real-Stars – eine «Remontada», also das grosse Comeback im heimischen Bernabéu, prophezeit. 

So sagte Trainer Carlo Ancelotti (65) vor dem Spiel: «Madrid hat alle Voraussetzungen für ein Comeback. Wir haben die Qualität, das Engagement, die Erfahrung, die Fans.» Jude Bellingham (21) versicherte: «Das in den letzten Tagen in der Umkleidekabine am häufigsten verwendete Wort ist Remontada.» Und der Klub selber veröffentlichte vor dem Spiel auf seinen Social-Media-Kanälen in allen erdenklichen Sprachen die Kampfansage: «90 Minuten im Bernabéu sind sehr lang.»

Trainerlegende Ancelotti gehörig unter Druck

Das «war nur ein Traum», schreibt am Morgen danach die «As». Tatsächlich blieb Reals Starsturm offensiv erschreckend blass – lediglich drei Torschüsse standen am Ende zu Buche. Darüber spottet auch die englische Presse. So zum Beispiel die «Daily Mail»: «Sie hätten auch zehn Millionen Mal sagen können, dass es eine Aufholjagd gibt, es hätte keinen Unterschied gemacht, denn Worte sind kein Ersatz für Taten.»

Die internationalen Medien sehen Reals Problem bei Startrainer Ancelotti – dem Mann, der mit den Königlichen bereits dreimal die Champions League und zweimal die spanische Meisterschaft gewann. Schon bei der Hinspielniederlage schrieb die «Gazzetta dello Sport», dass «seine Zukunft am seidenen Faden» hänge.

Mit dem ersten Verpassen des Champions-League-Halbfinals seit fünf Jahren könnte dieser nun endgültig reissen. Denn auch in der Liga liegen die Königlichen vier Punkte hinter Tabellenführer Barcelona. Real-Keeper Thibaut Courtois (32) äussert nach dem Arsenal-Spiel Kritik an der Spielweise seiner Mannschaft: «Wir schlagen zu viele Flanken.» Zudem bemängelte der Belgier das mangelnde Zusammenspiel – zu oft werde als «Einzelspieler» agiert.

Hat Real schon einen Nachfolger?

Ancelotti selbst sieht dem drohenden Aus beim spanischen Rekordmeister mit Fassung entgegen: «Es kann morgen sein, in zehn Tagen, in einem Monat oder in einem Jahr.» Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2026, für den 65-Jährigen steht aber fest: «Wann immer ich Real verlasse, kann ich mich nur beim Klub bedanken – ob ich noch einen Vertrag habe oder nicht, ist egal.»

Während Ancelotti bei einem möglichen Abschied weiterhin als Topkandidat für den Trainerposten der brasilianischen Nationalmannschaft gilt, muss sich Klubpräsident Florentino Pérez (78) mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger befassen. Seit geraumer Zeit steht Leverkusens Meistermacher Xabi Alonso (43) hoch im Kurs – neben dem früheren Real-Profi wird in Madrid auch Jürgen Klopp (57) als möglicher Kandidat gehandelt.

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