Die Liste ist kurz, aber schrecklich. Am «besten» war noch Servette, das 2002 gegen das damals grosse Valencia «nur» 0:3 verlor. St. Gallen wurde 2013 mit 5:1 abgewatscht. Basel 2002 mit 6:2 und 2014 mit 5:0.
Und ein Schweizer ist der absolute Mestalla-Spezialist: Murat Yakin. Er war 2002 als Spieler dabei und zwölf Jahre später als Trainer. Der heutige Sion-Coach erinnert sich: «Wir waren im Begriff, die Champions League zu entdecken. Es war ja unsere erste Teilnahme. Doch Valencia mit Aimar, Carew und Co. war einfach zu stark.»
Und die Stimmung im mythische Stadion? Yakin: «Gewaltig! Eine der besten Atmosphären und Stadien, die ich erlebt habe. Ich glaube, nur im Celtic Park wars lauter. Es schüttete und stürmte, was der Himmel hergab. Wir gingen in diesem Inferno an Tempofussball und Schlechtwetter unter!»
Das Erstaunliche: Basel kam dennoch eine Runde weiter, schaltete sensationell Liverpool aus! Valencia beendete die Gruppe auf Platz 1, war 2000 und 2001 im Final gewesen und wurde kurz darauf zweimal Meister. Die Fledermäuse gehörten damals zu den absoluten Topshots!
Yakin erinnert sich
Doch auch als Valencia nicht mehr allererste europäische Sahne war, wurde der FC Basel zerstört. 2014 im Rückspiel des Europa-League-Viertelfinals. 3:0 hatte der FCB zu Hause gewonnen.
«Leider hatten wir den Stier nur an den Hoden gekitzelt, ihm die nicht abgeschnitten», beschreibt Yakin wunderschön, wie das Elend seinen Lauf nahm. «Wir waren nie im Spiel. Diaz und Sauro sahen Rot. Wir retteten uns in die Verlängerung. Doch da waren wir zu neunt chancenlos.»
Und YB 2018? «Das ist realistischerweise wohl unsere letzte Chance, europäisch zu bleiben», sagt Stürmerstar Guillaume Hoarau. Aber sie ist gross! Valencia hat zu Hause diese Saison nie gewonnen. Das Mestalla hat seinen Nimbus der uneinnehmbaren Festung eingebüsst. Letztmals jubelten die Valencia-Fans am 20. Mai über einen Heimerfolg.
Kampf gegen United um Achtelfinal-Platz?
Mit einem Sieg hätte YB vier Punkte, Valencia zwei. Wenn Juve zu Hause Manchester United schlägt, wären die Italiener mit zwölf Punkten durch. ManUtd stünde ebenfalls mit vier Zählern da.
Am 27. November würde es im Old Trafford zu einem echten Endspiel kommen. Aber nicht um Platz drei. Sondern um einen Platz im Achtelfinal. «Und die Engländer liegen uns Schweizern normalerweise viel besser als die technisch überragenden und ballsicheren Spanier», so Yakin.
Träumen ist erlaubt.