Coach Wicky gesteht: «Es war die falsche Entscheidung»
Lauper wird bei YB zum Sündenbock

Bisher kannte Sandro Lauper nur schwarze YB-Stunden wegen seiner Kreuzbandrisse. Nun geht es ihm sportlich erstmals mies. Und Trainer Raphael Wicky gesteht Fehler ein.
Publiziert: 08.11.2023 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2023 um 13:42 Uhr
Sandro Lauper erwischt im Etihad einen rabenschwarzen Abend.
Foto: AFP
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Alain KunzReporter Fussball

Rückblick. Letzten Samstag. Schützenwiese WInterthur. Sandro Lauper (27), der eigentlich als besonnen und clever gilt, fliegt nach einer unglücklichen Aktion gegen Winterthurs Tobias Schättin vom Platz. Bei einem Tackling rutscht sein Bein dem Ball entlang hoch. So landet seine offene Sohle am Schiebein des Winterthurers. Es sieht brutaler aus, als es war. Dennoch hat der Schiri keine andere Wahl als Rot zu zeigen.

Petric sagt, es sei einfach nur dumm

Anders am Dienstagabend in Manchester. Erst sieht Lauper nach 19 Minuten Gelb für ein sehr hartes Tackling gegen Jack Grealish. Dann verursacht er mit einem Maximum an Ungeschicklichkeit den Penalty an Matheus Nunes an der Strafraumgrenze, wobei der Portugiese nicht in einer aussichtsreichen Position stand. Haaland sagt Danke und verwandelt den Strafstoss.

Und Blue-Experte Didi Hamann sagt unreflektiert: «Lauper hätte eigentlich bereits da schon vom Platz gehört.» Da kann man nur entgegnen: Bitte mal das Regelwerk konsultieren, Herr Hamann. Denn Gelb gibt es bei Penaltys bei harmlosen Fouls nur für das Vereiteln einer offensichtlichen Torchance. Das war definitiv keine.

Eigentlich wars ja Rot

Kurz nach der Pause muss Lauper dann doch runter, als er Nathan Aké derart rücksichtlos umsäbelt, dass Gelb eigentlich die falsche Farbe ist. So fliegt er mit Gelbrot vom Platz und trottet bedröppelt und reaktionslos von dannen.

Auch nach dem Spiel will er nicht reden. Ungewöhnlich für ihn, der sonst immer hinsteht. Und ein Ausdruck der Enttäuschung über sich selbst.

Wicky: «Ich kann nicht jeden auswechseln, der Gelb hat»

Trainer Raphael Wicky hingegen kommentiert die gelbrote Karte. «Sandro mit seiner ganzen Erfahrung weiss, dass er da anders agieren muss. In dieser Spielphase und an diesem Ort auf dem Feld muss man überhaupt nicht so reingehen.» Aber hätte man Lauper und auch das Team nicht schützen müssen, indem man ihn in der Pause rausnimmt? 

Petric zum Zweiten: «Ein ganz klarer Fehler des Trainers»

Blue-Experte Mladen Petric sagt: «Es ist ein ganz klarer Fehler vom Trainer. Das sieht jeder. Da brauchst du kein Experte zu sein. Wicky hätte Lauper einfach auswechseln müssen.» Kurz später wird der Oberwalliser zu Protokoll geben, dass er sich in der Pause mit diesem Gedanken befasst habe: «Ich habe mir überlegt, einen Wechsel zu machen, ich habe mich dann entschieden, zehn Minuten so weiterspielen zu lassen und dann zu wechseln. Ich kann doch nicht jedes Mal in der Pause wechseln, wenn einer Gelb hat.» Dann gibt er zu: «Heute wars leider die falsche Entscheidung.»

Nun fehlt Lauper im Endspiel gegen Roter Stern

Immerhin: Der Schaden wird zu zehnt nicht grösser. Weil ManCity nicht mehr ernst macht, gibts kein viertes Tor. Für Lauper hingegen ist der November gelaufen. Er wurde für das Foul an Schättin für zwei Spiele gesperrt und fehlt am Samstag gegen Luzern und die Woche darauf beim Spitzenkampf gegen den FCZ im Letzi. Aber vor allem am 28. November im Endspiel um Platz drei in der Champions League gegen Roter Stern Belgrad. Und das ist ein echtes Problem für YB. 

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