Die Regeländerungs-Flut bleibt in diesem Jahr aus. Während das International Football Association Board IFAB in den vergangenen Jahren jeweils dutzende Paragraphen abänderte und so selbst bei den grössten Fussball-Fanatikern für Verwirrung sorgte, gibt es in diesem Jahr nur kleinere Anpassungen. Die aber haben es in sich und sind wichtig – vor allem für den Video-Schiri.
Die Diskussionen rund um das Handspiel werden auch in der kommenden Spielzeit erhalten bleiben. Das IFAB zieht nun bei angelegtem Arm eine Grenze zwischen strafbarem und möglicherweise strafbarem Handspiel. Diese Trennlinie verläuft auf Höhe der Achselhöhle. Klingt verwirrend – und dürfte auch weiterhin für viel Diskussionsstoff sorgen.
Auch bei der Entstehung eines Tors oder einer Tormöglichkeit wird noch einmal am Handspiel geschraubt. Bislang gilt: Geht dem Tor ein unabsichtliches Handspiel voraus, wird abgepfiffen. Egal wann. Das ändert sich nun. Künftig wird nur noch gepfiffen, wenn der Ball nach einem unabsichtlichen Handspiel umgehend ins Tor geht. Bleibt der Ball noch länger im Spiel, ehe ein Tor fällt, soll das Handspiel keine Rolle mehr spielen.
Kleine Änderung bei den «taktischen» Fouls
Auch beim Vorteil gibt es eine Änderung. Künftig soll bei einem Vorteil nachträglich keine Gelbe Karte wegen «taktischen Fouls» gezeigt werden. Bei einem gelbwürdigen Foul gibt's den Karton aber weiterhin.
Eine weitere kleine Änderung betrifft das Elfmeterschiessen: Musste ein Spieler, der während dem Penaltyschiessen eine zweite Gelbe Karte erhielt, unter die Dusche, darf er künftig weiter mitspielen. Gelbe Karten werden künftig vor einem Elfmeterschiessen gelöscht.
Regeln kommen erst nach der Saison zum Zug
Die letzte wichtige Neuerung betrifft Penaltys. Künftig werden Elfmeter nicht mehr zwingend wiederholt, wenn der Goalie einen Verstoss gegen die Spielregeln begeht. Fliegt die Kugel ohne Einwirkung des Goalies am Kasten vorbei, gilt der Penalty als verschossen – selbst wenn der Schlussmann zu früh von der Linie wegspringt.
Übrigens: Offiziell gelten die neuen Regeln seit dem 1. Juni. Aufgrund der Corona-Krise gewährt das IFAB dieses Jahr allerdings einen Aufschub. So gelten die neuen Regeln im jeweiligen Wettbewerb erst, wenn die Saison 2019/20 abgeschlossen ist. In der Super League kommen die neuen Regeln also nicht vor August zum Einsatz.