So kam es zum Oben-ohne-Foto nach der Sauber-Show
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Hülkenberg nur im Handtuch:So kam es zum Oben-ohne-Foto nach der Sauber-Show

Was für eine Sauber-Show
Für Rookie Bortoleto gabs herzliches Alonso-Lob

Sauber ist derzeit in der Formel 1 fast schon zum Team der Stunde geworden. Gabriel Bortoleto und Nico Hülkenberg fahren beim Österreich-GP in Spielberg beide in die Punkte.
Publiziert: 29.06.2025 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2025 um 20:54 Uhr
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Gabriel Bortoleto (l.) und der frisch geduschte Nico Hülkenberg gratulieren sich gegenseitig.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Bei Sauber hängt der Himmel voller Geigen. Die Freudentänze der Mechaniker, die wieder sensationelle Boxenstopps ablieferten, sind mehr als verständlich. Nach Barcelona und Montréal gab es hier in Spielberg zum dritten Mal in Serie WM-Punkte: 8. Gabriel Bortoleto, 9. Nico Hülkenberg.

Im Parc Fermé stürmte Fernando Alonso (43) auf seinen Schützling Bortoleto zu, als dieser aus dem Sauber kletterte und klopfte ihm herzlich auf den Helm.

Was hat der Spanier gesagt? Bortoleto zu Blick: «Ich bin sehr stolz auf dich. Das habe ich nach all den Enttäuschungen bisher gebraucht.»

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Mitten im Kampfgewitter der beiden McLaren fighteten Alonso im Aston Martin und Bortoleto in der Schlussphase um den 7. Platz. Da keiner crashen wollte, behielt der 32-fache GP-Sieger im 412. Formel-1-Einsatz die bessere Position. Weil Bortoleto auch von den beiden McLaren gestört wurde.

Bortoleto: «Fahrer des Tages»

Der Brasilianer aus São Paulo war bereits vom sensationellen 8. Platz gestartet – und war «einfach happy, erstmals in die Punkte zu fahren». Als Zugabe bekam er weltweit von den Online-Wählern den Titel «Fahrer des Tages».

Das war aber irgendwie auch sein Teamkollege Hülkenberg (37). Vor dem Rennen sagte sein Manager Raoul Spanger zu Blick: «Nico ist über den letzten Startplatz richtig angefressen! So erlebte ich ihn noch selten.»

Die Wut im Bauch

Und mit der Wut im Bauch tauchte der Deutsche nach dem ersten Boxenstopp in der Nähe von Bortoleto auf. Doch der Südamerikaner war einfach stärker.

Dass es Bortoleto und Hülkenberg nicht zu den Positionen 6 und 7 reichte, lag an Liam Lawson im Racing Bulls und Alonso. Sie waren die beiden einzigen Fahrer, die auf dem 53 Grad heissen Asphalt nur einmal den Gummi wechselten – und durchkamen.

Trotzdem: Für solche Sauber-Höhepunkte muss man schon weit zurückblicken: In Katar 2023 wurden die gleichen Positionen von Bottas (8.) und Zhou (9.) erreicht.

Bottas' Serie im Jahr 2022

Drei erfolgreiche Rennen hintereinander – das war 2022 der Fall. Dank Bottas. Der Finne, damals noch hochmotiviert, liess es in Melbourne (8.), Imola (5.), Miami (7.), Barcelona (6.) und Monte-Carlo (9.) gleich fünfmal in Serie krachen. Oder mit 30 Punkten.

Jetzt, ein Rennen vor Halbzeit am nächsten Sonntag in Silverstone, sind 26 Zähler auf dem Hinwiler Konto. Das genügt aber noch nicht, um den vorletzten Platz abzugeben. Aston Martin (28) und Haas (29) liegen jedoch in Griffnähe.

Denn Sauber ist mit den Upgrades der letzten Wochen fast schon das Team der Stunde geworden. Und der grosse Sieger der aktuellen Lage hat sich mit täglichen Neueinstellungen längst im Zürcher Oberland eingenistet: Audi.

Die ideale Fahrerpaarung

Ein Problem können die Deutschen aus Ingolstadt schon mal vor dem Start Ende Januar (Barcelona-Test vor geschlossenen Toren) abhaken: die Fahrerwahl.

Hülkenberg und Bortoleto verstehen sich glänzend, auch wenn sie der eigene Ehrgeiz zu grossen Rivalen macht. Doch beide Piloten haben auch in Spielberg gezeigt, wie kampfstark und fair sie bei allen Duellen unterwegs sind.

Das war in den letzten zwei Jahren mit Bottas und Zhou nicht immer so. Die Sauber-Fans werden das bestätigen.

Die Sauber-Stimmen

Jonathan Wheatley, Teamchef: «Ein fantastisches Ergebnis für das Team hier in Österreich. Nico ist der erste Sauber-Fahrer seit Valtteri Bottas im Jahr 2022, der in drei aufeinanderfolgenden Rennen in die Punkte fährt – und es ist erst das achte Mal in unserer 32-jährigen Geschichte, dass ein Fahrer von Platz 20 oder höher in die Top neun fährt. Wir waren hier seit 2001 nicht mehr unter den ersten acht – dieses Ergebnis ist also etwas ganz Besonderes für das Team. Gabriel war auf einer mittelharten Strategie unterwegs und zeigte eine starke Pace, aber leider geriet er in den Verkehr und wurde gegen Ende von den McLarens überrundet – andernfalls hätte er wohl noch weiter vorne landen können. Er hat das ganze Wochenende über eine beeindruckende Pace und Konstanz gezeigt und hat sich seine ersten Punkte in der Formel 1 redlich verdient. Bei Nico wählten wir einen mutigen Ansatz mit einer Soft-Medium-Medium-Strategie, und seine kluge, besonnene Fahrweise führte zu unserem ersten doppelten Punktgewinn im Jahr 2025. Mattia Binotto und das gesamte Team haben mit diesen Upgrades einen hervorragenden Job gemacht. Die Werkzeuge stimmen gut überein, das Auto reagiert, und das Team arbeitet auf immer höherem Niveau. Wir verlassen Österreich voller Energie für Silverstone und sind bereit, um jeden Platz und um jeden Punkt zu kämpfen.»

Nico Hülkenberg (9.): «Es ist ein grossartiges Gefühl, zum dritten Mal in Folge in die Punkte zu fahren – vor allem nach dem schwierigen Qualifying gestern. Wir sind heute ein solides Rennen gefahren: aggressive Strategie, früher erster Stopp, und wir haben es geschafft, die Reifen zu schonen und gleichzeitig das Tempo hochzuhalten. Das hat sich ausgezahlt. Ich hatte immer mehr Vertrauen in unsere Rennpace, und heute konnten wir das Beste aus unseren Möglichkeiten machen. Seit Barcelona haben wir eine bessere Balance mit dem Auto gefunden, und die Leistung passt immer besser zusammen. Das ist ermutigend. Wir haben jetzt dreimal hintereinander auf verschiedenen Streckenlayouts eine konstant gute Leistung gezeigt. Doppelte Punkte für das Team sind ein fantastisches Ergebnis – und ich freue mich sehr für Gabi, der seine ersten Punkte in der Formel 1 holte. Herzlichen Glückwunsch an ihn, er hat es verdient. Weitere sechs Punkte im Gepäck, ein glückliches Team und ein positives Momentum. Lasst uns weiter Gas geben.»

Gabriel Bortoleto (8.): «Was für ein Rennen! Ich bin überglücklich, meine ersten Punkte in der Formel 1 geholt zu haben, zumal wir auch noch ein doppeltes Punkteresultat erzielt haben. Es war ein unglaubliches Rennen – superintensiv von Anfang bis Ende, und ich bin wirklich stolz auf das, was wir heute gemeinsam als Team geleistet haben. Das Tempo war stark, die Strategie hat genau gepasst, und das ganze Team hat einen unglaublichen Job gemacht. Wir haben das ganze Wochenende zusammengehalten, waren in jedem Moment hellwach, und ich habe endlich meine ersten Punkte geholt. Das ist ein Beweis dafür, welche Fortschritte wir gemacht haben und wozu wir fähig sind, wenn alles klappt. Das ist aber erst der Anfang: Für mich heisst es, weiter zu pushen, mich zu verbessern und noch bessere Ergebnisse anzustreben. Der Kampf mit Fernando Alonso am Ende hat Spass gemacht – er hat es uns nicht leicht gemacht! Aber heute ging es wirklich um das Team und darum, gemeinsam diesen wichtigen Schritt nach vorne zu machen.» 

Jonathan Wheatley, Teamchef: «Ein fantastisches Ergebnis für das Team hier in Österreich. Nico ist der erste Sauber-Fahrer seit Valtteri Bottas im Jahr 2022, der in drei aufeinanderfolgenden Rennen in die Punkte fährt – und es ist erst das achte Mal in unserer 32-jährigen Geschichte, dass ein Fahrer von Platz 20 oder höher in die Top neun fährt. Wir waren hier seit 2001 nicht mehr unter den ersten acht – dieses Ergebnis ist also etwas ganz Besonderes für das Team. Gabriel war auf einer mittelharten Strategie unterwegs und zeigte eine starke Pace, aber leider geriet er in den Verkehr und wurde gegen Ende von den McLarens überrundet – andernfalls hätte er wohl noch weiter vorne landen können. Er hat das ganze Wochenende über eine beeindruckende Pace und Konstanz gezeigt und hat sich seine ersten Punkte in der Formel 1 redlich verdient. Bei Nico wählten wir einen mutigen Ansatz mit einer Soft-Medium-Medium-Strategie, und seine kluge, besonnene Fahrweise führte zu unserem ersten doppelten Punktgewinn im Jahr 2025. Mattia Binotto und das gesamte Team haben mit diesen Upgrades einen hervorragenden Job gemacht. Die Werkzeuge stimmen gut überein, das Auto reagiert, und das Team arbeitet auf immer höherem Niveau. Wir verlassen Österreich voller Energie für Silverstone und sind bereit, um jeden Platz und um jeden Punkt zu kämpfen.»

Nico Hülkenberg (9.): «Es ist ein grossartiges Gefühl, zum dritten Mal in Folge in die Punkte zu fahren – vor allem nach dem schwierigen Qualifying gestern. Wir sind heute ein solides Rennen gefahren: aggressive Strategie, früher erster Stopp, und wir haben es geschafft, die Reifen zu schonen und gleichzeitig das Tempo hochzuhalten. Das hat sich ausgezahlt. Ich hatte immer mehr Vertrauen in unsere Rennpace, und heute konnten wir das Beste aus unseren Möglichkeiten machen. Seit Barcelona haben wir eine bessere Balance mit dem Auto gefunden, und die Leistung passt immer besser zusammen. Das ist ermutigend. Wir haben jetzt dreimal hintereinander auf verschiedenen Streckenlayouts eine konstant gute Leistung gezeigt. Doppelte Punkte für das Team sind ein fantastisches Ergebnis – und ich freue mich sehr für Gabi, der seine ersten Punkte in der Formel 1 holte. Herzlichen Glückwunsch an ihn, er hat es verdient. Weitere sechs Punkte im Gepäck, ein glückliches Team und ein positives Momentum. Lasst uns weiter Gas geben.»

Gabriel Bortoleto (8.): «Was für ein Rennen! Ich bin überglücklich, meine ersten Punkte in der Formel 1 geholt zu haben, zumal wir auch noch ein doppeltes Punkteresultat erzielt haben. Es war ein unglaubliches Rennen – superintensiv von Anfang bis Ende, und ich bin wirklich stolz auf das, was wir heute gemeinsam als Team geleistet haben. Das Tempo war stark, die Strategie hat genau gepasst, und das ganze Team hat einen unglaublichen Job gemacht. Wir haben das ganze Wochenende zusammengehalten, waren in jedem Moment hellwach, und ich habe endlich meine ersten Punkte geholt. Das ist ein Beweis dafür, welche Fortschritte wir gemacht haben und wozu wir fähig sind, wenn alles klappt. Das ist aber erst der Anfang: Für mich heisst es, weiter zu pushen, mich zu verbessern und noch bessere Ergebnisse anzustreben. Der Kampf mit Fernando Alonso am Ende hat Spass gemacht – er hat es uns nicht leicht gemacht! Aber heute ging es wirklich um das Team und darum, gemeinsam diesen wichtigen Schritt nach vorne zu machen.» 

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