Unheimliches Märchen geht weiter
Alonso-Express rollt in Richtung erste Pole seit 2012

Die Formel 1 hat nach nur einem Tag ihren wiedergeborenen Superstar: Fernando Alonso (41). Der Spanier mischt im grünen Aston Martin-Mercedes vorne mit: Er war auch im dritten Training Schnellster – 0,005 vor Verstappen.
Publiziert: 04.03.2023 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2023 um 15:34 Uhr
Guter Dinge: Fernando Alonso fährt auch im dritten freien Training stark.
Foto: Getty Images
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Roger Benoit aus Bahrain

Der Freitag-Tagessieger und Weltmeister von 2005 und 2006: «Wir müssen auf dem Boden bleiben. Aber zweite Plätze sind bald nicht mehr genug!» Alonso hat also der Konkurrenz von Red Bull, Ferrari und Mercedes den Kampf angesagt.

Alonso schon bereit für die Pole?

Ist Alonso in seinem 357. GP-Einsatz ab 16 Uhr MEZ (TV live) schon bereit für seine 23. Pole-Position, der ersten nach Hockenheim 2012 im Ferrari? Und sein letzter Sieg datiert vom Mai 2013 daheim in Spanien.

Alonso, früher oft als Stinkstiefel verschrien, hat sich gewandelt. 2019 und 2020 legte er eine Formel-1-Pause ein, «weil die Resultate bei jedem Rennen schon vorauszusehen waren. Das ist mir zu langweilig!» Er versuchte sich vergeblich in der Indy-Serie oder bei der Dakar-Rallye.

Alonso beleidigte Honda

Dazu kam der Frust von drei erfolglosen Jahren bei McLaren-Honda – 2018 ging es auch mit McLaren-Renault nicht richtig vorwärts. Die Japaner haben ihn am Ende auf die schwarze Liste gesetzt, weil Fernando die Asiaten tief beleidigte: «Hier bin ich doch mit einem Formel-2-Motor unterwegs!»

2021 und kam er zurück. Bei Renault oder eben Alpine. Obwohl er nur einen Podestplatz holte (übrigens seinen 98.) wollte er bis Ende 2024 bei den Franzosen bleiben. Das war Alpine ein zu hohes Risiko. Alonso: «Wer mir kein Vertrauen schenkt, den lasse ich links liegen!» Und unterschrieben für zwei Jahre bei Aston Martin!

«Was soll ich sonst tun?»

Warum ist Alonso eigentlich zurückgekommen? «Weil ich diesen Sport tief im Herzen liebe – und weil ich sonst nicht weiss, was ich machen soll. Ich muss also fahren!»

Jetzt heizt der 32-fache GP-Sieger, der drei WM-Titel zusammen nur um lumpige acht Punkte verpasste (2007, 2010 und 2012), die Spekulationen an: Kann Alonso nochmals Weltmeister werden?

Eine verrückte Statistik sagt ja. Seit 2017 wurde immer derjenige Fahrer Weltmeister, der beim ersten Saisonrennen im zweiten Freitagstraining vorne lag – diesmal also Alonso.

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Das Stroll-Wunder

Das dritte Training zeigte klar auf: Ferrari und Mercedes haben weiter Probleme. Während beide Teams ihre Zeiten mit dem roten Reifen fuhren (weich), genügte Weltmeister Verstappen im Red Bull der weisse Gummi (hart). Am Ende fuhr auch der Holländer weich – doch seine Bestzeit hielt nur eine Minute. Dann antwortete Alonso!

Die gelbe Pirelli-Mischung (Medium) versuchen alle zu meiden. Wie der Teufel das Weihwasser…

Nach 23 Minuten hatte Alonso erstmals die Spitze, übernommen. Der an Füssen und Händen verletzte Teamkollege Lance Stroll (am Freitag toller 6.) liess es auch im dritten Training krachen. Dem Kanadier, dem beim Ein- und Aussteigen geholfen werden muss, fuhr diesmal auf Position 7.

Zhou wieder vor Bottas

Die beiden Alfa-Sauber, meist im Mittelfeld unterwegs, müssen in der Qualifikation verdammt aufpassen: 12. Zhou, 17. Bottas. Der Finne war auch im dritten Vergleich langsamer als der Chinese! Bahnt sich da vielleicht sogar ein interner Wechsel an?

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