Darum gehts
- Formel-1-Nachtrennen in Singapur: Herausforderungen für Fahrer und Teams
- Strassenkurs am Hafen der Marina Bay gilt als einer der anspruchsvollsten
- Hülkenberg verlor letzte sieben Trainingsduelle
Nichts ändern wird sich beim Safety-Car: Dieses kam seit dem ersten Formel-1-Nachtspuk 2008 jedes Rennen mindestens einmal zum Einsatz. Ausser 2020 und 2021 – da regierte weltweit Corona.
Die Titeljagd des 67-fachen GP-Siegers Max Verstappen (28, Red Bull) ist das neue Salz in der Formel-1-Suppe. Können Piastri (Ausfall) und Norris (7. Platz) nach dem Baku-Debakel dagegenhalten? Der zehnte Team-Titel von McLaren ist zum Glück kein Thema mehr. Mercedes und Ferrari brauchen Doppelsiege, um die lästige Theorie am Leben zu erhalten. Die beiden Rivalen liegen nur vier Punkte auseinander. Ferrari-Chef Vasseur: «Der zweite WM-Rang bei den Konstrukteuren ist für uns wichtiger als der erste Sieg 2025!»
In Singapur regiert die Nacht
Am Äquator muss man sich um die täglichen Temperaturen von rund 30 Grad keine Gedanken machen. Nur die hohe Luftfeuchtigkeit ist für viele Fahrer im Cockpit ein echtes Problem – und auch der Regen, der sich hier fast jeden Tag meldet. Dazu kommen Schlafprobleme.
Denn Singapur hat den verrücktesten Zeitplan im Kalender. Am Freitag und Samstag beginnen das erste und dritte Training jeweils um 17.30 Uhr Lokalzeit, bevor es an beiden Tagen um 21 Uhr unter Flutlicht weitergeht. Die Medienkonferenzen sind meist nach Mitternacht. Rennstart am Sonntag: 20 Uhr in Singapur – oder eben 14 Uhr in Europa.
Achtung, Crash-Gefahr
Der 4,94 km lange Strassenkurs am Hafen der Marina Bay gehört zu den anforderungsreichsten Pisten der Welt. «Hier hast du keinen Zentimeter Platz für einen Fehler – und schon liegst du in der Mauer», sagt Sauber-Team Leader Nico Hülkenberg (38).
Und der Deutsche, seit der Podestplatz-Premiere in Silverstone etwas von der Rolle gekommen, hat gute Erinnerungen an 2024. Damals stand er hier neben dem jetzigen WM-Leader Piastri mit dem Haas-Ferrari in der dritten Startreihe. Nur Norris und Verstappen sowie das Mercedes-Duo Hamilton und Russell waren schneller.
Hülkenberg 0:7 hinten
Im Rennen holte «Hülk» als Neunter noch zwei Punkte – das Hinwiler-Duo Zhou (14.) und Bottas (15.) war erneut chancenlos. Oder seit 23 WM-Läufen in Serie punktelos. Zum Glück sind diese dunklen Tage im Zürcher Oberland vorbei.
Bei Sauber erlebt man momentan die verkehrte Welt. Hülkenberg hat die letzten sieben Trainingsduelle gegen Gabriel Bortoleto (20) verloren. Doch in der WM liegt er gegen den Brasilianer mit 37:14 Punkten vorne.
Das Rätsel um Alonso
Noch krasser sind die Beispiele bei Aston Martin. Dort hat Alonso den Teamkollegen Stroll in der Qualifikation mit 17:0 fast hingerichtet. Aber in den Rennen holte der Kanadier gegen den Spanier zwei Punkte mehr – 32:30.
Bei Williams wurde der erste Podestplatz von Sainz in Baku tagelang gefeiert. Auch hier die verkehrte Welt: Albon führt in der WM gegen den Spanier mit 70:31. Aber im Gegensatz wartet der Thai noch auf einen Podiumsauftritt seit 2020 (Bahrain, Türkei).