Alonso, Vettel, Hamilton: 13 Titel – keiner mit Ferrari
Der rote Fluch der Champions

Ferrari wartet jetzt seit 22 Rennen auf den 249. GP-Sieg. Und die Italiener werden noch länger warten müssen. Hier gehts zum Formel-1-Inside von Roger Benoit.
Publiziert: 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 11:24 Uhr
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Achtung, Singapur: Der nächste GP birgt Gefahren. Wie hier 2017 beim Start zwischen dem Ferrari-Duo Vettel (links) und Räikkönen. In der Mitte: Verstappen.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Ferrari kann ohne die Formel 1 nicht leben – aber dies gilt auch für den GP-Zirkus. Die Italiener sind als einziges Team seit WM-Beginn 1950 dabei. In den ersten 25 Jahren gab es fünf rote Champions: Alberto Ascari, Juan Manuel Fangio, Mike Hawthorn, Phil Hill und John Surtees. Sie holten zusammen sechs Titel. Und in den 50 Jahren danach? Da tauchten gerade mal vier Ferrari-Weltmeister auf: Niki Lauda, Jody Scheckter, Michael Schumacher und Kimi Räikkönen. Sie brachten, dank den fünf Titeln von Schumi, immerhin neun WM-Kronen nach Maranello. Als Konstrukteur waren die Roten mit 16 Titeln erfolgreicher.

Kimi Räikkönen

Statistik, aber vor allem Nostalgie. Der letzte Weltmeister 2007 (Kimi Räikkönen) wurde Ferrari geschenkt. Von zwei McLaren-Piloten, die später auszogen, um die Zahl ihrer WM-Titel bei Ferrari zu erhöhen: Fernando Alonso (44) und Lewis Hamilton (40). Das Duo, das sich damals nicht mal eine tote Maus im Garten gönnte, liess es zu, dass der rote Finne seinen 17-Punkte-Rückstand in den letzten zwei Rennen aufholte. Achtung, damals gab es für einen Sieg nur zehn Punkte! Unglaublich. Am Ende siegte Kimi mit 110:109:109. Dieses Glück hatte später Alonso bei Ferrari nicht.

Fernando Alonso und Sebastian Vettel

Der Doppel-Champion auf Renault fuhr fünf Jahre (2010 bis 2014) für die Italiener. Zweimal verpasste Alonso den WM-Titel nur knapp. 2010 mit vier Punkten, 2012 um drei Punkte – jeweils gegen den Bullen Sebastian Vettel, der 2015 sein Nachfolger wurde. Auch der Deutsche hielt den Stress bei Ferrari fünf Saisons auf. Dann wurde er, ebenfalls höflich, gebeten, die Squadra zu verlassen. Auch er wurde zweimal Vizeweltmeister. Doch 2017 und 2018 wurde Vettel jeweils von Lewis Hamilton im Mercedes sehr klar geschlagen. Der vierfache Champion auf Red Bull siegte 14-mal für Ferrari. Alonso elfmal. Ferrari wartet jetzt seit 22 Rennen (Mexiko 2024, Sainz) auf den 249. GP-Sieg seit 1950.

Hamilton wird ebenfalls scheitern

Nach Alonso und Vettel versucht es seit Jahresbeginn auch Hamilton, den roten Fluch der Champions zu besiegen. Aber man muss kein Prophet sein: Der siebenfache Weltmeister wird in Italien ebenfalls scheitern. Nach Baku (Missachten der Stallorder) ist die Harmonie zerstört. Beim Nachtspuk in Singapur könnte der Konflikt kommende Woche mit Leclerc ausbrechen. Denn auch der Monegasse ist angefressen. Er fährt jetzt bereits die siebte Saison vergeblich dem roten Titel nach – mit bescheidenen acht Siegen. Ach ja, Hamilton hat in China den Sprint gewonnen. Es war im 20. Anlauf auch der erste rote Sprint-Erfolg!

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