«40 Prozent der Formel-1-Fans sind Frauen»
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Watch-Party in Zürich:«40 Prozent der Formel-1-Fans sind Frauen»

Rappelvolles Public Viewing in Zürich
Die neue Fan-Generation der Formel 1 ist jung und weiblich

In Zürich versammeln sich rund 100 Formel-1-Fans, überwiegend Frauen, zu einer «PitWithUs»-Watchparty. Das von Alenka Gauch und Iris Merki gegründete Projekt schafft einen inklusiven Raum für F1-Enthusiasten, mit Simulatoren und Networking-Möglichkeiten vor dem Rennen.
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Neuer Trend in der wachsenden Formel-1-Fan-Gemeinde: Nahe beim Zürcher Hauptbahnhof findet die Watchparty statt.
Foto: STEFAN BOHRER

Darum gehts

  • PitWithUs schafft Safespace für Formel-1-Fans in der Schweiz
  • Mehrheit der Teilnehmer sind Frauen, Fokus auf inklusive Community
  • Knapp 400 Anmeldungen für Event, nur 100 Personen hatten Platz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gian Andrea AchermannRedaktor Sport-Desk

Als der Katar-GP läuft, schauen weltweit Dutzende Millionen Menschen zu – die Formel 1 boomt. Auch in der Schweiz. Auch und gerade bei einer neuen, jungen Generation von F1-Fans.

In Zürich gibts an diesem Sonntag sogar ein Public Viewing, besser gesagt: Eine Watchparty. In einer Rennsimulatoren-Lounge beim HB versammeln sich rund 100 Formel-1-Fans. Was beim Besuch sofort auffällt: 80 Prozent der Teilnehmenden sind Frauen. Der neue F1-Boom ist weiblich.

Die Menge trudelt bereits drei Stunden vor dem Grand-Prix-Start ein, tauscht Sammelkarten und Armbänder, fährt in den zahlreichen Simulatoren oder knüpft neue Freundschaften mit anderen Fans.

«Es ist uns darum gegangen, einen Safespace (geschützter Raum, d.Red.) für F1-Fans in der Schweiz zu schaffen, um mit anderen Leuten connecten, die auch die gleichen Interessen haben.» Stolz spricht Alenka Gauch (26), Mitgründerin von «PitWithUs», mit Blick über ihr Konzept. Für ihre Events zahlt man keinen Eintritt – man muss sich lediglich im Voraus online anmelden.

«Eine Watchparty für alle»

Das Team von «PitWithUs» besteht aus Gauch und Iris Merki (31). Beim Grand Prix von Katar 2024 – vor fast genau einem Jahr – organisierte das Duo erstmals eine Watchparty. In der laufenden Saison haben bereits zwei stattgefunden.

Zwar sei die Motorsportwelt eine sehr männerdominierte Branche – jedoch seien 40 Prozent aller F1-Fans Frauen, und das mit steigender Tendenz. Da sich Iris Merki stark mit dem Rallye-Sport beschäftigt, habe sie gemerkt, «wie viele Leute es gibt, die queer sind, die Frauen sind und die nicht ins Bild passen.»

Da diese Menschen aber trotzdem Teil der jungen Community seien und ein festes Bedürfnis hätten, sich zu treffen und auszutauschen, wollten die Macherinnen ihnen genau das ermöglichen. Die Idee war geboren.

Momentan seien sie noch am Anfang dessen, was sie machen möchten. «Aber es stehen uns viele Türen offen, die wir auch gerne weiter erforschen, und wir hoffen, dass wir es auch noch ein bisschen grösser schaffen.»

Dass ihr grösstes Problem sei, nicht immer alle Leute einladen zu können, die sie möchten, spreche schon für sich. Das Konzept verspricht Zukunft. Auch diesen Sonntag verzeichnet «PitWithUs» knapp 400 Anmeldungen – aber es konnten aus Platzgründen nur rund 100 dabei sein.

Ihre Wege in den Motorsport haben die beiden auf unterschiedliche Weise gefunden: Während Gauch von ihrer Grossmutter mit dem Rennfieber angesteckt wurde, entdeckte Merki ihre Liebe zum Sport durch Kollegin Alenka. Beide finden, dass nicht nur die Fahrer die Formel 1 spannend machen. Für sie sind es ebenso die Ingenieure, Autos, Teams sowie die Helm- und Autolackierungen, die für grosse Abwechslung sorgen.

Den Leuten gefällts. In der Racing-Lounge ist die Stimmung ausgezeichnet. Unter den Anwesenden wird eine Hot-Lap-Challenge durchgeführt – ein Wettkampf, bei dem sie sich in den Simulatoren um die schnellste Rennrunde duellieren können. Mit Burgern, Pommes und Pinsa werden die Zuschauenden verpflegt – ein Angebot, das dem Ambiente gerecht wird.

Dann wird gemeinsam F1 geschaut: Die Menge sympathisiert stark mit WM-Jäger und Rennsieger Max Verstappen (28). Als dieser in der ersten Kurve seinen Konkurrenten Lando Norris überholt, wird es laut – ebenso, als Nico Hülkenberg im Sauber aus dem Rennen ausscheidet. Und natürlich bei den Zieleinfahrten des triumphierenden Max Verstappens und des drittplatzierten Carlos Sainz.

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