Endlich haben wir es von offizieller Seite. Der Oberste Gerichtshof in London hat mit Richter Robert Jay die Klage von Felipe Massa gegen die FIA, die FOM (Formula One Management) und Bernie Ecclestone zugelassen. Aber das ist schon die einzige gute Nachricht für den Brasilianer. Denn die Rechtsvertreter der FIA wiesen darauf hin, dass ein Zivilgericht nicht für sportliche Belange zuständig ist. Das sieht auch Richter Jay so: «Der Ausgang der Formel-1-WM 2008 kann nicht neu geschrieben werden.»
Damit bleiben Massa nur die Zivilklagen gegen die mächtigen FIA, FOM und Ecclestone. Doch Massa wollte das Resultat vom «Crashgate» in Singapur 2008 streichen lassen. Der «Skandal»: Renault-Chef Flavio Briatore forderte bei der GP-Premiere am Äquator Nelson Piquet junior auf, eine Gelbe Flagge auszulösen, um Alonso den Sieg zu sichern. Der Weltmeister-Sohn krachte in die Mauer, Gelb und Sieg für den Spanier. Briatore wurde für das «Foul» fünf Jahre gesperrt. Man sollte in der Formel 1 aber nicht über Ehre und Moral streiten.
Massa verlor vor 17 Jahren die dramatische WM gegen Hamilton um einen Punkt. Erst Jahre später, als Leute erneut zugaben, dass damals sportlich einiges faul war, begann sein Rachefeldzug. Doch er kämpfte vom Start weg gegen Windmühlen. Und Massa sollte sich mal selbst fragen, warum er damals aus der Pole-Position im Ferrari nicht den nötigen Punkt selbst geholt hatte.
Beim Boxenstopp riss Massa den Tankschlauch mit – und landete auf dem 13. Platz. Dafür kann man zum Glück später nicht ein GP-Resultat löschen.