Darum gehts
- McLaren erwartet Spannungen zwischen Teamkollegen bei nur neun Punkten Unterschied
- Tempolimit in Zandvoort-Boxengasse von 60 auf 80 km/h erhöht
- Sauber hatte sechs Punkterennen in Serie vor der vierwöchigen Sommerpause
Die Frage ist berechtigt. Denn das gut harmonierende Führungsduo der Briten, CEO Zak Brown und Teamchef Andrea Stella, sagen es immer wieder: «Wir müssen damit rechnen, dass es zwischen den beiden wieder kracht. Das ist fast logisch!»
Stallorder – ein böses Wort
Klar, wenn die beiden Teamkollegen nur neun Punkte auseinanderliegen, herrscht jedes Mal Alarmstufe 1 an den Boxen. Bei McLaren, das in Budapest vor der Sommerpause den 200. GP-Sieg feierte (nur Ferrari hat mit 248 mehr), wartet man auf eine klare Stallorder.
Die freie Fahrt wird – wie frühere Beispiele bei Topteams wie McLaren 1989, Ferrari oder Mercedes zeigen – kaum respektiert. Dafür ist dieser Einzelsport mit ehrgeizigen Typen nicht geeignet. Also lässt man es wohl lieber krachen – wie in Montreal. Am doppelten Titelgewinn wird sich nichts ändern.
Tempolimit auf 80 km/h erhöht
Auf dem 4,259 km langen Dünenkurs von Zandvoort (nur Monte-Carlo ist kürzer) wollen die Formel-1-Chefs offenbar mehr Überholmanöver sehen. Das hängt an der Nordsee aber stets vom regnerischen Wetter ab.
Dazu will man in der engen Boxengasse das Tempolimit von 60 (wie sonst nur in Monaco und Singapur) auf 80 anheben, um die Boxenstopp-Phase um zwei Sekunden zu verkürzen. So versucht es vielleicht jemand mit zwei Stopps. Und würde Pirelli nicht oft mit «Betonreifen» antreten, müsste auch mehr gewechselt werden.
Hülkenberg zur Zwangspause
Für Sauber waren die vier Wochen Ruhe eher eine Zwangspause, weil das Team nach sechs Punkterennen in Serie gerade einen fast unheimlichen Lauf hatte. Was sagt Hülkenberg? «Die letzte Woche habe ich zu Hause in Monte-Carlo verbracht. Davor waren wir zwei Wochen in Italien. Normal ist mein Formel-1-Leben ziemlich durchgetaktet. Für mich sind Ferien also einfach ungeplant. Man macht, was einem gerade in den Sinn kommt.»
Der Deutsche, der Sauber und deshalb auch Audi mit seinem fahrerischen Können am Leben hält, zu seinen zuletzt mässigen Startplätzen (er liegt gegen Bortoleto mit 6:8 zurück): «Es ist alles unglaublich eng. Manchmal kam der Verkehr dazu und manchmal war es einfach nicht sauber genug von mir. Details, die im Mittelfeld sofort viele Positionen ausmachen.»