Darum gehts
- Sauber-Team startet in zweite Saisonhälfte mit dunklen Erinnerungen an Zandvoort
- Sauber-Duo Bottas und Zhou landeten letztes Jahr auf den letzten Plätzen
- Rekord von acht Rennen in den Punkten in Folge wackelt
Der Start in die zweite Halbzeit der Formel-1-Saison am Sonntag in Zandvoort (ab 15 Uhr live im Blick-Ticker) bringt für das Sauber-Team dunkle Erinnerungen zurück. Noch nie in über 30 Jahren und mehr als 600 Rennen waren die Hinwiler so schlecht wie vor einem Jahr in Holland.
Immer Vorletzter und Letzter
Die Fakten: Bottas und Zhou flogen schon im ersten Teil der Qualifikation aus. Im Rennen, wo alle 20 Fahrer ins Ziel kamen, landeten der Finne und der Chinese auf den Rängen 19 und 20.
Als einzige Fahrer wurden die beiden Sauber-Piloten zweimal überrundet. Und damit noch nicht genug. Bottas und Zhou drehten die zwei langsamsten Rennrunden. Mehr Negativrekorde kann man gar nicht aufstellen.
Wie lange «Blinde Kuh»?
Doch jetzt lacht die Sonne über Hinwil. Der Rennstall hat sich mit CEO Mattia Binotto und Teamchef Jonathan Wheatley zu einer Einheit zusammengeschweisst. Seit Monaten blieb im Hinblick auf den Audi-Einstieg (mit katarischer Geldspritze) kein Stein auf dem anderen.
Nur in einer Abteilung spielt das Führungsduo (noch) «Blinde Kuh» – in der Kommunikation. Wer als neues Team in den Zirkus kommt, braucht endlich eine vernünftige Medienarbeit. Der Weltkonzern Audi wird kaum mit diesen Altlasten ins grosse Konzert einsteigen wollen.
Sieben auf einen Streich?
Die Frage bleibt: Schafft das erfolgshungrige Duo auf dem 4,259 km langen Kurs die «Sieben auf einen Streich»? Der interne Rekord von acht Rennen in den Punkten (die letzten vier 2018 und die ersten vier 2019) wackelt jedenfalls.
Wheatley: «Zandvoort ist immer für eine Überraschung gut. Vor allem das Wetter spielt dem Zirkus oft übel mit. Doch wir haben die meisten Schwachstellen ausgebügelt und dürfen weiter optimistisch sein.»
Comeback von Sauber-Duo
Interessant, dass jetzt zwei frühere Sauber-Piloten das neue und erfahrene Cadillac-Duo bilden: Sergio Pérez (35, 2011 und 2012 bei Sauber – 281 GP-Rennen) und Valtteri Bottas (36, 2022 bis 2024 – 246 Rennen).
Die Amis setzen also auf Erfahrung und haben damit die letzte Comeback-Chance von Mick Schumacher (26) beendet. Cadillac hat den ersten Plan mit einem US-Piloten (Colton Herta) verworfen. Und wurden sich selbst untreu. Teamchef Lowdon: «Wir holen nicht zwei Fahrer, die mit der Formel 1 noch offene Rechnungen haben!» Aha.