Darum gehts
- Mick Schumacher erwägt Wechsel zur Indycar-Serie nach Formel-1-Aus
- Indycar-Rennen gelten als gefährlich, viele F1-Fahrer lehnten Teilnahme ab
- Seit 1911 gab es über 60 Todesfälle in Indycar-Rennen
Mick Schumacher (26) hat seine ersten Indycar-Runden auf dem harmloseren Indianapolis-Kurs (auf dem früher die Formel 1 fuhr) absolviert. Mit guten Zeiten. Schumis Fazit: «Zufrieden, aber ich habe ja verschiedene Optionen!»
Stimmt nicht ganz. Nachdem ihm alle Formel-1-Teams die Türen endgültig zugeschlagen haben, wird der Zukunfts-Horizont für den Deutschen immer kleiner.
Bisher über 60 Tote in Indy
Neben dem Einstieg in die höchste US-Liga bleibt ihm nur noch die Langstrecken-WM (mit Alpine und Le Mans), die ihm aber keine richtige Freude macht. Und ein Abstieg in die DTM wäre das sichere Ende einer Karriere mit 12 WM-Punkten aus 43 Formel-1-Rennen im Haas-Ferrari.
Das Team von Ex-Indy-Sieger Bobby Rahal (1986) und Talkmaster-Legende David Letterman ist scharf darauf, dass Schumi etwas Farbe in den grauen Alltag des Mittelfeld-Teams bringt. «Ich fühlte mich dort sofort wohl», erklärte Mick. Das heisst: Seine Unterschrift ist nicht mehr fern. Der Gang in die Indy-Hölle (bisher über 60 Tote seit 1911) ist vorbereitet.
Fünfmal nur nach links
Die neue Saison beginnt Anfang März 2026 in St. Petersburg (Florida), der Höhepunkt sind die Indy 500 am 24. Mai. Von den insgesamt 16 Rennen steigen fünf in Ovals, wo es jeweils nur links herumgeht. Und wer sich dort in dem 350-km/h-Tempel wohlfühlt, hat Titelchancen.
Früher hatten Senna, Prost, Lauda, Schumacher und Jones ein Abenteuer im «Nudeltopf» immer ausgeschlossen. Jetzt sagen unter anderem Verstappen, Piastri, Sainz oder Hamilton klar nein zum rasenden Wahnsinn.
Von Bourdais zu Alonso
Fernando Alonso (44) versuchte es dreimal in Indianapolis. 2017 stand er auf dem fünften Startplatz und führte 27 der 200 Runden, bis der Motor kurz vor Schluss verreckte. 2019 konnte sich der Spanier nicht qualifizieren, 2020 wurde er 21.
Der bebrillte Franzose Sébastien Bourdais (46) ging als vierfacher Champcar-Meister von 2003 bis 2006 den umgekehrten Weg und scheiterte nach 27 Rennen bei Toro Rosso (mit Ferrari-Motor) mit sechs Punkten.
Indy-Sieg nach F1-Flop
Und da wäre noch der schwedische Ex-Sauber-Pilot Marcus Ericsson (35). Er fuhr einst 49 Grosse Preise ohne WM-Punkt. Dann ging er nach Amerika und gewann vor drei Jahren die Indy 500 und vier Millionen Dollar Preisgeld.
Dieses Jahr wurde Ericsson in der Hölle Zweiter, doch wegen aerodynamischer Ungereimtheiten wurde er letztlich auf den 31. von 33 Startplätzen zurückversetzt.