Max Verstappen (28), von den Experten nach neun Podestplätzen in Serie (fünf Siege), längst zum Fahrer des Jahres erkoren, braucht am Sonntag aus der 48. Pole-Position beim WM-Finale in Abu Dhabi gegen das unsicher wirkende McLaren-Duo Norris und Piastri Hilfe.
Mit Regen kann der Teufelskerl, der kaum Fehler macht, auf den 58 Runden nicht rechnen. Er muss das Glück oder den Zufall in seinem Red-Bull-Honda mitnehmen. Oder Fahrer, die sich zwischen die McLaren quetschen können. Fahrer wie Russell, Leclerc oder Alonso.
Schon der Start in der Abenddämmerung wird ein Höhepunkt: WM-Leader Norris steht neben Verstappen und muss seine 12 Punkte Vorsprung verwalten. Ohne Risiko.
Eine Karambolage in der ersten Kurve würde dem Titel-Aussenseiter Piastri (16 Punkte zurück) in der zweiten Reihe neben Russell in die Karten spielen. Der Mercedes-Pilot ist heiss: Er forderte Red Bull auf, dass ihm Max im Top-Ten-Finale Windschatten gibt: «Dann hätte ich das McLaren-Duo wahrscheinlich gesprengt!»
Nun, Theorien gibt es viele – lassen wir das Finale einfach kommen und erinnern uns an 2024 hier in der Wüste: Da schubste Verstappen Piastri gleich beim Start neben die Piste.
Norris siegte damals vor dem Ferrari-Duo Sainz und Leclerc. Verstappen, schon lange zum vierten Mal Weltmeister, landete auf Platz 6, Piastri auf Position zehn.
McLaren und das Stallorder-Thema
Zum Thema Stallorder, das Piastri schon zweimal viele Punkte kostete, sagte McLaren-Boss Zak Brown: «Solange beide Fahrer eine Chance auf den Titel haben, gibts freie Fahrt. Wenn dann einer eine bedeutend bessere Chance hat, müssen wir vernünftig handeln!» Aha, Piastri wird jedoch kaum zum dritten Mal den Clown für Norris spielen.
Machts Bortoleto wie in Ungarn?
Keine Stallorder braucht Sauber beim 617. und letzten Rennen. Denn Hülkenberg schied wegen eines Strategiefehlers bereits im ersten Teil (wie Hamilton im Ferrari) aus. Teamkollege Bortoleto nutzte die gute Form des C45 und steht als Siebter sensationell in der vierten Reihe neben Haudegen Ocon im Haas-Ferrari. Und genau diese zwei Teams liegen im Kampf um Platz 8 im Clinch: Sauber braucht fünf Punkte mehr, um das US-Team zu schlagen.
In Budapest und Monza startete der Brasilianer 2025 ebenfalls jeweils vom 7. Platz, daraus resultierten acht Zähler auf dem Hungaroring und deren vier auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Italien. Das interne Quali-Duell gegen Hülk endet mit einem 12:12-Remis.
Das letzte Kapitel – in vielerlei Hinsicht
In Abu Dhabi geht am Sonntag nicht nur die Groundeffect-Ära seit 2022 zu Ende. Auch das Hybrid-Zeitalter wird mit drei Mal so viel Elektroleistung wie heute 2026 neu geschrieben. 2014 tauchte der Hybridantrieb zum ersten Mal in der Formel 1 auf. Mercedes stellte mit 140 Siegen und 385 Podestplätzen den erfolgreichsten Motor.
Und nicht zu vergessen: Beim Abu-Dhabi-GP darf zum letzten Mal in den vorgegebenen Zonen mit dem DRS (aufklappbarer Heckflügel) überholt werden, wenn man näher als eine Sekunde am Vordermann dran ist. Dieser Unsinn wurde 2011 eingeführt.