Darum gehts
- Sauber konzentriert sich auf Audi-Einstieg 2026, stoppt Upgrades für aktuelles Auto
- Ferrari führt Boxenstopp-WM an, liegt aber in Team-WM hinter McLaren
- Williams hat in den letzten vier Rennen nur vier WM-Punkte geholt
Lange Zeit haben die Upgrades aus dem Werk im Zürcher Oberland nichts gebracht. Jetzt waren die drei Pakete in Barcelona, Montreal und Spielberg erfolgreich. Teamchef Jonathan Wheatley (57) jubelt: «Endlich gehts richtig vorwärts. Die harte Arbeit lohnt sich.»
Windkanal exklusiv für 2026
Der Brite, seit dem Japan-GP im Amt, hat offenbar den Absprung vom kriselnden Red-Bull-Team gerade noch rechtzeitig geschafft. Jetzt legt er für Audi und deren Einstieg 2026 schon mal den roten Teppich aus. Dann ist wohl diese Farbe am neuen Auto Trumpf – und nicht mehr schwarz-grün.
Für Sauber ist jetzt Schluss mit den Upgrades. Die ganze Konzentration liegt auf dem Audi. Der Windkanal in Hinwil läuft bereits seit Wochen exklusiv für das 2026er-Auto.
Vier entwickeln weiter
Die ersten GP-Testfahrten Ende Januar in Barcelona wollen alle Teams hinter verschlossenen Toren durchführen. Da keiner weiss, ob er mit seinem neuen, schmaleren und leichteren Boliden und dem noch «grüneren» Motor neben den Schuhen liegt. Erst in Bahrain (11. bis 13. und 18. bis 20. Februar 2026) lässt man die Medien zuschauen.
Sauber hat also den Entwicklungsstopp für den C45 gemacht. Haas, Aston Martin und McLaren wollen diese Woche in Silverstone nochmals zulegen. Ferrari dann sogar noch in Spa Ende Juli.
Leclerc: «chancenlos»
Die Roten warten 2025 weiter auf den ersten GP-Triumph. «Gegen McLaren sind wir chancenlos», sagt Leclerc nach seinem vierten Podestplatz 2025. Teamkollege Hamilton («es geht in die richtige Richtung») wartet seit 13 Rennen aufs Treppchen – Negativrekord. Der Brite erlebte genau vor einem Jahr seinen letzten, kurzen Höhenflug: Sieg in Silverstone, Zweiter in Budapest und 105. GP-Erfolg in Spa.
Ferrari nur die Gummi-Könige
Ferrari liegt in der Team-WM fast fünf Doppelsiege (215 Punkte) hinter McLaren, hat aber Mercedes um einen Punkt überholt. Das ist nicht der Anspruch aus Maranello. Es wird ebenso unruhig bleiben, wie bei Red Bull um die Hauptfigur Verstappen.
Ferrari läuft wenigstens in der Boxenstopp-WM gegen McLaren keine Gefahr, den Titel zu verlieren. Auch wenn das Papaya-Team mit Piastri und einer Standzeit von 2,10 Sekunden erstmals diese Saison vorn lag. Die Italiener liegen mit 346:182 Punkten vorn (siehe Kasten). Sauber hielt sich mit dem Gummiwechsel bei Bortoleto (2,29) und Hülkenberg (2,30) auf den Positionen sechs und sieben, bleibt mit 129 Zählern Dritter.
1. Ferrari (346 Punkte)
2. McLaren (182)
3. Sauber* (129)
4. Racing Bulls* (129)
5. Red Bull (107)
6. Mercedes (106)
7. Alpine (68)
8. Haas (18)
9. Aston Martin (13)
10. Williams (13)
(Wertung wie bei den Rennen, 25 Punkte, 18, 15 usw.)
* Sauber hat in Miami und Barcelona gewonnen und liegt deshalb vor Racing Bulls.
1. Ferrari (346 Punkte)
2. McLaren (182)
3. Sauber* (129)
4. Racing Bulls* (129)
5. Red Bull (107)
6. Mercedes (106)
7. Alpine (68)
8. Haas (18)
9. Aston Martin (13)
10. Williams (13)
(Wertung wie bei den Rennen, 25 Punkte, 18, 15 usw.)
* Sauber hat in Miami und Barcelona gewonnen und liegt deshalb vor Racing Bulls.
Williams klagt über den Motor
Der Zirkus ist nach Spielberg (wo bis 2041 gefahren wird) schon in Silverstone zum Halbzeit-Rennen angekommen. Dort, wo der Tessiner Clay Regazzoni (1939–2006) 1979 für Williams den ersten von jetzt 114 GP-Siegen holte, kommt das Traditionsteam mit geballten Fäusten.
Der WM-Fünfte mit 55 Punkten hat aus den letzten vier Rennen nur vier Zähler erobert. Dreimal war der Mercedes-Motor schuld. Sainz: «Wir müssen aus diesem Tief kommen.»
Colapinto in Gefahr?
In diesem steckt auch Schlusslicht Alpine mit einem frustrierten Flavio Briatore (75) an der Spitze. «Wer nicht abliefert, der fliegt. Ich bin ja auch für über 1000 Mitarbeiter verantwortlich.»
Nach sechs WM-Läufen flog der Australier Doohan raus, jetzt hat der Argentinier Colapinto nach fünf Rennen die Rote Karte vor dem Helm. Wen würde wohl der italienische Zauberer diesmal aus dem Hut ziehen? Mick Schumacher, wie es deutsche Medien fordern, ist es sicher nicht.