Ist der WM-Kampf entschieden?
Schafft Verstappen das Wunder, gehört er definitiv zu den Grossen

Eines ist klar: Der alte (Verstappen), aber mit grosser Wahrscheinlichkeit der neue Formel-1-Weltmeister (Norris oder Piastri), wird in der Wüste gekrönt. Aber noch nicht am Sonntag ab 5 Uhr MEZ (TV live) in Las Vegas.
Publiziert: 00:13 Uhr
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Nur zweimal teilten sich die Top 3 der WM-Wertung 2025 das GP-Podest: Hier in Imola ...
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Norris führt vor Piastri und Verstappen im Kampf um den Weltmeistertitel
  • Stallorder in Monza sorgte für Kontroversen und Buhrufe gegen Norris
  • Norris bestreitet in Vegas seinen 150. Grand Prix mit 11 Siegen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Für die TV-Zuschauer wird das drittletzte Rennen ein Konzert der Frühaufsteher. Das erste und dritte Training steigen jeweils um 01.30 Uhr. Das zweite Training, die Qualifikation und das Rennen dann um 5 Uhr morgens. Nur Sky berichtet immer direkt.

Norris: Nur ein Ausfall …

Die Frage nach dem souveränen Sieg in Brasilien: Kann Lando Norris (26) noch eingeholt werden? McLaren-Teamkollege Oscar Piastri (24) liegt 24 Punkte zurück, Red-Bull-Superstar Max Verstappen (28) muss sogar 49 Zähler aufholen.

Und nur noch 83 Punkte liegen beim Triple-Header in Las Vegas, Katar (mit Sprint) und Abu Dhabi im Wüstensand vergraben. Mit Regen ist höchstens diese Woche im Spielerparadies auf dem 6,201 km langen Showauftritt am Strip zu rechnen.

Nicht mehr auf Norris wetten

Die Mathematik ist auch für die vielen Experten und die englischen Buchmacher einfacher geworden: Wer zehn Franken auf Norris setzt, bekommt noch elf Franken zurück. Da lohnt sich kaum noch ein Einsatz. Piastri (3:1) und Verstappen (14:1) sind nur noch Aussenseiter.

Für Norris ist die Rechnung noch simpler: Wird er viermal hinter Piastri Zweiter, dann rast er am 7. Dezember noch mit zwei Punkten Vorsprung über die Ziellinie in Abu Dhabi. Aber ein Ausfall (wie in Kanada und Holland) könnte am Sonntag wieder alles ändern.

Norris: «Pfiffe motivieren mich!»

Norris bestreitet in Vegas seinen 150. Grand Prix. Elfmal hat der Brite gewonnen, stand 15-mal auf dem besten Startplatz und 43-mal auf dem Podest.

Seit der umstrittenen Stallorder in Monza muss Norris mit Buhrufen und Pfiffen leben. «Ich kann den Fans nicht vorschreiben, wie sie sich verhalten sollen. Aber ich lache darüber, und es motiviert mich noch mehr. Über meine WM-Chancen rede ich nicht.»

Die Kehrtwende in Monza

Für Piastri, den alle nach seinen drei Siegen in Serie (Bahrain, Jeddah und Miami) schon als Weltmeister sahen, ist in Monza das ganze mentale Kartenhaus zusammengebrochen.

Der Australier musste seinen Partner Norris im Kampf hinter Sieger Verstappen auf den zweiten Platz vorbeilassen. Und wurde damit für den schlechten Boxenstopp von Norris bestraft. Papaya-Regeln nennen sie ihre oft seltsamen Entscheidungen bei McLaren. Neben Monza stand das Trio nur noch in Imola zusammen auf dem Podest!

Mango-Regeln bei Ferrari

Darüber witzelt man bei der Konkurrenz. Ferrari-Chef Vasseur: «Ich esse zum Frühstück lieber Mango. Also haben wir hier die Mango-Regeln!» Leider sind die noch undurchsichtiger als jene Richtlinien bei Weltmeister McLaren. Und vor allem muss der rote WM-Vierte noch 36 Punkte auf Mercedes aufholen.

Das wird schwierig, wenn wir kurz das Resultat von Las Vegas 2024 anschauen: Mercedes-Doppelsieg von Russell und Hamilton vor dem Ferrari-Duo Sainz und Leclerc. Erst dann die aktuellen Titeljäger Verstappen, Norris und Piastri.

Piastri fehlt die Härte

Kann Piastri (67 Rennen, 9 Siege, 5 Pole-Positionen und 24 Podestauftritte) das Ruder noch herumreissen? Seit Monza stand er nie mehr auf dem Treppchen. Die letzten drei Rennen kam er jeweils als Fünfter ins Ziel.

Der nach aussen ruhige Mensch («Ich schaue mir alles genau an!») muss in den Armen seines Managers Mark Webber (der einst jahrelang im Schatten von Vettel stand) emotional explodieren. Die Gerüchte um einen Teamwechsel (spätestens 2027) brechen nicht ab. Die Saison hat aber gezeigt, dass Piastri im Extremfall noch die nötige Härte fehlt.

Verstappen: «Positive Bilanz»

Dies kann man dem Vierfach-Weltmeister Verstappen nicht absprechen. Antonelli, der Max in Brasilien als Zweiter neun Runden lang hinter sich liess, nennt den Holländer den «Kannibalen, dem du nicht unbedingt in jedem Rennen begegnen willst».

Wenn Verstappen das Wunder in der Wüste schafft und zum fünften Mal in Serie Champion wird, steht er endgültig auf einer Stufe mit den bisherigen grossen fünf der WM-Ära: Fangio, Senna, Prost, Schumi und Hamilton. Max hat die Titeljagd zwar noch nicht aufgegeben, aber sagte zu Blick: «Egal, was jetzt noch passiert. Meine Bilanz 2025 ist positiv, weil wir es immer wieder geschafft haben, das Auto zu verbessern!»

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