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Die erste Frau auf dem Podest ist tot

Am 7. März 2013 ist Virginia «Ginny» Williams, die erste Frau auf dem Formel-1-Podest, gestorben. Sie verlor mit 66 Jahren den fast dreijährigen Kampf gegen den Krebs.
Publiziert: 28.04.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:51 Uhr
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13. Juli 1986 in Brands Hatch. Die Britin Virginia Williams zeigt stolz den Konstrukteuren-Pokal für den Doppelsieg Mansell/Piquet. 3. Prost.
Foto: Sutton Motorsport Images
Von Roger Benoit

Premieren werden auch in der Formel 1 immer seltener. So feierten viele Zirkusleute vor einer Woche in Bahrain Gill Jones, die Elektronikchefin von Red Bull, als erste Frau auf dem Podest. Falsch! Am 13. Juli 1986 beim Sieg von Nigel Mansell in Brands Hatch (vor Williams-Teamkollege Piquet und McLaren-Prost) durfte die Britin Virginia «Ginny» Williams die Konstrukteurs-Trophäe in Empfang nehmen. Es war die Anerkennung des Teams, das rund vier Monate zuvor seinen Chef Frank Williams nach dessen Autounfall bei Toulon (Fr) für immer an den Rollstuhl verloren hatte.

Am 7. März 2013 ist die erste Frau auf dem Formel-1-Podest gestorben. Virginia Williams verlor mit 66 Jahren den fast dreijährigen Kampf gegen den Krebs. Seit einigen Wochen ist jetzt ihre Tochter Claire (36) die neue Teamchefin! Und sie hat wie die gebürtige Inderin Monisha Kaltenborn (42) bei Sauber ein sehr schweres Amt. Immerhin haben die Schweizer vor dem Europa-Auftakt am 12. Mai in Barcelona schon fünf Punkte – Williams null! Ihre Lieblingsfahrer kann Claire Williams leider nicht mehr einsetzen: «Mansell und Montoya!»

In Bahrain hat Deutschland einen Rekord erzielt, bei dem GP-Legende Schumi kaum beteiligt war, dafür sein «Nachfolger» Sebastian Vettel! In 89 Rennen hintereinander kam mindestens ein deutscher Pilot in die WM-Punkte. Die Serie begann am 6. Juli 2008 in Silverstone – mit dem jetzigen Langstreckenpiloten Nick Heidfeld im Sauber-BMW. Der Mann aus Stäfa ZH kam damals mit 68 Sekunden Rückstand auf Hamilton (McLaren) ins Ziel. Bisherige Rekordhalter waren die britischen Fahrer mit 88 Punkterennen in Serie: von Riverside (USA) 1960 bis Monza 1969.

In Bahrain feierte Sauber (das viertälteste aktuelle GP-Team) ohne Emotionen den 350. Grand-Prix. Dreimal davon war man an der Strecke aber nicht im Rennen. In Monaco 1994 verzichtete man wegen Wendlingers Unfall. 2000 in São Paulo mussten Salo/Diniz aus Sicherheitsgründen zuschauen – im Training waren dauernd die Heckflügel gebrochen. Und in Indy 2005 waren nur sechs Autos am Start – alle Michelin-Teams ver­zichteten. Gestern war eine Sauber-­Delegation, die immer noch einen grossen Geldgeber sucht, mit Starpilot Nico Hülkenberg (25) Gast beim langjährigen Partner Certina an der Uhrenmesse in Basel.

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