Es ist ein Rennen ohne Fans, ohne Safety-Car, ohne Boxenstopps, ohne Zielflagge. Es ist ein Rennen hinter den Kulissen – meist ohne Respekt und Anstand. Gesetze? Fehlanzeige. Es geht um das Abwerben der besten Leute bei der Konkurrenz. Eine offizielle Statistik gibt es nicht. Die meisten Teams wollen ihre «Niederlagen» nicht eingestehen, geschweige denn Zahlen nennen. Im Vorfeld der neuen Motorenregel ab 2026 ist die Wilderei besonders krass. Und vor allem die beiden Einsteiger Audi (bisher Sauber) und Cadillac müssen ihre Mitarbeiterzahl relativ schnell in die Höhe treiben. Unter dem Motto: Koste es, was es eben kostet!
Horners Ex-Sekretärin bei Cadillac
Bei Cadillac werden Mechaniker schon mit dem dreifachen Lohn des bisherigen Arbeitgebers gelockt. Interessant, dass die frühere Sekretärin des gefeuerten Red-Bull-Chefs Horner jetzt beim US-Team arbeitet. Es ist die Frau, die ihrem Chef «unangemessenes Verhalten» vorwarf, aber offiziell nie auf einen Prozess drängte. Würde endlich ein Gerichtsurteil fallen und Horner nach zwei fragwürdigen «Freisprüchen» für schuldig erklärt werden, könnte Red Bull die Abgangsmillionen für den Briten bestimmt etwas reduzieren.
Ferrari-Motorenchefs für Sauber?
Bei Sauber (oder eben Audi) soll CEO Mattia Binotto (früher 27 Jahre bei Ferrari) zwei wichtige und langjährige Motorenchefs in Maranello (Forschung und Entwicklung) nach Hinwil ZH gelockt haben. Dies berichten zwei Italo-Zeitungen. «Das wird Ferrari hart treffen», liest man im «Corriere della Sera».
Der rote Boss Vasseur schaut sich jetzt bei Alpine und Mercedes um. Die Dunkelziffer wird immer gross bleiben. Die einzige Waffe, die ein Team im Dschungel der Abwerbung hat, ist eine im Vertrag festgelegte Arbeitssperre. So durfte der ehemalige Red-Bull-Sportdirektor Jonathan Wheatley nach seiner Kündigung bis April 2025 nicht bei Sauber arbeiten. Bei anderen Topteams geht die Sperre meist ein Jahr oder noch länger. Eine echte Kontrolle? Kaum durchzuführen, weil die externen Vermittler unbekannt sind. Die FIA ist für einmal machtlos.
Das Baku-Podest 2024
Nach Monza folgt jetzt Baku. Nach dem umstrittenen Platztausch zwischen Norris und WM-Leader Piastri steht McLaren auf dem 6003 Meter langen Stadtkurs mit der engsten Kurve des Jahres im Fokus. Vor einem Jahr siegte in Aserbaidschan Piastri vor Leclerc, Russell, Norris und Verstappen. Also die ersten fünf Piloten der WM 2025.
Williams-Protest
Williams hat erfolgreich gegen die Zandvoort-Strafe von Sainz (Karambolage mit Lawson) protestiert. Zwei Wochen später entschieden die FIA-Kommissäre in einem 30-Punkte-Urteil: Die zwei Strafpunkte werden gestrichen, die 10-Sekunden-Zeitstrafe bleibt.