Darum gehts
- Red Bull fördert Schweizer Kart-Talent Chiara Bättig im Nachwuchsprogramm
- Helmut Marko überwacht als Berater die Entwicklung junger Talente
- Die 15-Jährige wird in der englischen GB4-Serie Formel 4 fahren
Um womöglich auch in Zukunft mal wieder Serien-Weltmeister wie Sebastian Vettel (38) und Max Verstappen (27) im Auto haben zu können, betreibt Red Bull seit Jahrzehnten ein aufwendiges Nachwuchsförderprogramm.
Seit Neuestem Teil davon: die Schweizerin Chiara Bättig (15). Das Kart-Talent aus Wettswil am Albis ZH setzte sich jüngst bei einem Sichtungstraining auf der GP-Piste in Estoril durch. Die Aufnahme in das Juniorenteam ist ein Ritterschlag. Und es ist, wie schon zu Vettels Zeiten, der frühere Rennfahrer Helmut Marko (82), der als Bullen-Berater über den hauseigenen Nachwuchs wacht.
Red Bull bestimmt jetzt den Karriereweg
Blick redete mit Marko über den jüngsten Zuzug im Bullen-Programm. Dass Bättig, die vor ihren ersten Runden in Estoril in einem Formel-4-Auto noch keinerlei Erfahrung in einem Rennauto hatte und nur mit ihrem Kart-Hintergrund an die Selektion kam, viel Potenzial mitbringt, sagte Marko bereits nach seiner Förderentscheidung für die Schweizerin.
«Das war mal der Anfang. Jetzt werden wir sehen, wie sie sich in der Meisterschaft schlägt», sagt er. Die Bullen-Talente geniessen zwar enorme Vorzüge, zum Beispiel ist Bättigs Mutter Natascha Kessler erstmal die grössten finanziellen Sorgen los. Der Dosen-Gigant übernimmt die meisten Kosten für die Karriere.
Aber dafür diktiert Red Bull die Spielregeln. Legendär zum Beispiel die Episode, dass Marko 2010 den Italiener Mirko Bortolotti (35) aus dem Programm warf, weil der Italiener nicht nach England in die Nähe vom Rennstall in Milton Keynes ziehen wollte.
Leistung – sonst wird der Stecker gezogen
Nun läuft auch bei Bättig alles unter Bullen-Ägide. Marko hält deshalb für die Schweizerin eine Ansage bereit: «Sie muss motiviert Formel 4 in England fahren. Das heisst, sie muss sich der normalen Konkurrenz stellen.»
Red Bull schickt Bättig also für ihre ersten Schritte im Formelsport sogleich nach England. Die Einsteigerserie dort mit Formel-4-Autos nennt sich GB4 und gilt als hochklassig. Marko will prüfen, wie sich Bättig im Vergleich mit anderen Kart-Umsteigern aus der ganzen Welt schlägt. Marko fordert Leistung, egal ob Mann oder Frau – der Österreicher zieht sonst rasch wieder den Stecker.