Darum gehts
- GP von Aserbaidschan: Herausforderung für Fahrer mit häufigen Gangwechseln und engen Kurven
- Ferrari zielt auf Vizetitel, Mercedes rätselt über Fahrersituation für 2026
- Sauber verbessert sich: Sieben Punkteresultate in den letzten acht Rennen
Der GP von Aserbaidschan, bei der Premiere 2016 noch als «GP von Europa» im Kalender, die letzte Vision von Bernie Ecclestone (94), ist ein echter Prüfstein für den GP-Zirkus. Auf einer Runde (6003 Meter) wechseln die Fahrer 71-mal den Gang – so oft wie nirgendwo 2025.
Dieser Rekordwert wird trotz der fast 2 km langen Vollgaspassage mit über 360 km/h erreicht! Dazu schlängeln sich die Piloten in Kurve acht durch ein nur sieben Meter breites Nadelöhr, das schon einigen Stars zum Verhängnis wurde.
Leclerc erwischte es im Ferrari dort schon dreimal. Und Mercedes träumt von seinen drei Baku-Siegen 2016 (Rosberg), 2018 (Hamilton) und 2019 (Bottas).
Ferrari: Lieber Zweiter als Sieger
Klar, dass das Safety-Car oft ein ungebetener Gast in der Millionenstadt am Kaspischen Meer ist. Der richtige Ort, um das Duell um den Vizetitel bei den Teams anzuheizen. Ferrari (20 Punkte vor Mercedes) hat die Silbermedaille als Ziel ausgegeben.
Chef Vasseur: «Rang zwei ist wichtiger als ein Sieg!» Und Leclerc: «Wir sind bis Saisonende nie Favorit!» Oder eben seit 21 Rennen – seit Mexiko 2024 (Sainz) – sieglos. In Maranello war es beim wichtigsten Formel-1-Team schon ruhiger.
Rätsel um Russell und Kimi
Bei Mercedes wundert man sich, dass Chef Toto Wolff immer noch keinen Fahrer für 2026 bekanntgegeben hat. Warum zögert er mit dem WM-Vierten George Russell? Verlangt der Brite zu viel Geld, will er weniger Sponsorentage? «Ich würde sogar Geld bezahlen, wenn ich endlich um den Titel mitfahren könnte.»
Der Fall Antonelli liegt anders. Kimi (19) ist nach seinem ersten Podestplatz in Kanada (Dritter) in ein Loch gefallen. Ist der Druck für den Rookie tatsächlich grösser, als man erwartet hatte? Ein Tausch mit Sainz bei Mercedes-Partner Williams würde Sinn machen. Oder schiebt man ihn am Ende sogar zum neuen Motorenkunden Alpine ab?
Sauber jagt zwei Teams
«Strassenkurse sind immer trickreich, nie mit den normalen Rennstrecken zu vergleichen. Du musst auf den Verkehr aufpassen – und immer für eine Attacke bereit sein», sagt Nico Hülkenberg (38), der vor einem Jahr den letzten WM-Punkt gegenüber Haas-Teamkollege Bearman um 0,34 verpasste.
Sauber spielte 2024 weder in der Qualifikation (schnelles Out im ersten Teil) noch im Rennen (14. Zhou, 16. Bottas) eine Rolle. Aber 2025 ist alles anders: Siebenmal in den letzten acht Rennen gab es WM-Punkte. Teamchef Wheatley: «Die Moral im Team wird immer besser. Jetzt müssen wir nur noch den achten Platz verbessern.» Dazu fehlen sechs und sieben Punkte auf Racing Bulls und Aston Martin.