Niki Lauda und Clay Regazzoni sagten es dem Blick schon vor 50 Jahren: «In Maranello steht das Haus der 1000 Lügen und Wahrheiten!» So wird es bleiben, solange die Roten im GP-Zirkus unterwegs sind.
1107 Rennen und 248 Siege
Trotz einiger Rücktrittsdrohungen hat Ferrari nie diesen entscheidenden Schritt gemacht. Und wird ihn nach 1107 Rennen und 248 Siegen auch nicht mehr tun. Der Imageverlust für beide Seiten wäre zu gross.
Aber wer auch immer an der Spitze des Rennteams steht, er ist zum Erfolg verdammt. Vor allem, weil es nach dem letzten Fahrertitel von Räikkönen 2007 (Teams 2008) bald 20 Jahre her ist. Von Jody Scheckter (1979) bis Michael Schumacher (2000) hatte das Warten in Italien sogar 21 Jahre gedauert.
Binottos Kritik an Ferrari
Am Saisonende läuft der Vertrag des früheren Sauber-Chefs Fred Vasseur (57) aus. Wie weit reicht die Geduld der beiden grossen Ferrari-Bosse John Elkann und Benedetto Vigna noch aus? Mit dem roten Langstrecken-Chef Antonello Coletta (58), der diese Woche bei den 24 Stunden in Le Mans den dritten Ferrari-Triumph anstrebt, hätte man intern eine gute Lösung.
2024 verlor Ferrari den Team-Titel gegen McLaren-Mercedes nur um 14 Punkte – jetzt liegt man als Zweiter 197 Zähler zurück!
War die Verpflichtung von Superstar Sir Lewis Hamilton (40) ein Fehler? «Er ist zu alt, Ferrari hätte ihn früher holen sollen», sagt jetzt Sauber-Audi-General Mattia Binotto (55) auf einem italienischen Online-Portal. Er selbst musste bei Ferrari nach 27 Jahren in vielen Positionen (auch Teamchef) Ende 2022 gehen.
Leclerc verliert den Glauben
Hamilton fühlt sich in seiner Rolle kaum mehr wohl. Der Brite muss sich fast jedes Rennen neu dem Auto anpassen. Teamkollege Charles Leclerc (27) hat nach sieben Jahren bei den Roten und nur acht Siegen den Traum vom Titel zwar noch nicht aufgegeben, aber glaubt er noch daran – zwei Podestplätze 2025 sind ihm zu wenig?
Hier hat sich die Gerüchteküche des Monegassen für 2026 Richtung Mercedes geöffnet. Ein wilder Transfer-Sommer steht vor der Tür.
Wieder Punkte in Spanien und Kanada?
Hier in Montreal spielt das Wetter ab Freitag auf dem gefährlichen Inselkurs mit der «Wall of Champions» eine grosse Rolle. Dort, am Ende der langen Geraden sind schon alle grossen Fahrer rechts in die Mauer gedonnert. Frage: Bleibt es wirklich trocken und sonnig?
Für Sauber schlägt nach der goldenen Stunde in Barcelona (5. Hülkenberg) am Sonntag ab 20 Uhr MEZ (TV live) schon die Stunde der Wahrheit. Kann man endlich wieder mal zweimal in Serie punkten? Das gelang den Hinwilern zuletzt 2023: in Spanien (9. Zhou) und dann hier in Kanada (10. Bottas).