Rekord-Duell gegen Schweizer
Ein Amerikaner will in Turnschuhen auf den Everest

Der Schweizer Karl Egloff und der Amerikaner Tyler Andrews wollen den Speed-Rekord am Mount Everest brechen. Andrews musste seinen ersten Versuch abbrechen, will aber bald nochmals starten. Auch Egloff steht in den Startlöchern.
Publiziert: 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 15:34 Uhr
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Tyler Andrews musste seinen ersten Rekordversuch auf dem Mount Everest abbrechen.
Foto: instagram.com/tylercandrews/

Darum gehts

  • Karl Egloff und Tyler Andrews wollen Rekord am Mount Everest knacken
  • Andrews brach ersten Versuch wegen Schuhproblemen ab
  • Egloff startet am Freitag seinen Versuch
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Manuela BiglerRedaktorin Sport-Desk & Respeakerin

Zwei Extremsportler jagen derzeit den Rekord auf dem Mount Everest. Mittendrin ist dabei ein Schweizer: Der schweizerisch-ecuadorianische Bergsteiger Karl Egloff (44) will den höchsten Berg der Welt besteigen. Das Ganze in weniger als 20 Stunden, ganz ohne zusätzlichen Sauerstoff und nur mithilfe der Fixseile. Begleitet wird die Aktion von einem Filmteam.

Der zweite Protagonist, der den Aufstieg vom Basislager auf 5364 Metern über die nepalesische Südseite bis zum 8848 Meter hohen Gipfel und wieder zurück beim Rekordversuch in Angriff nimmt, heisst Tyler Andrews (35). Der US-Amerikaner tritt zwar unabhängig von Egloff, aber doch gegen den Schweizer an, um den bisherigen Bestwert von 22 Stunden und 29 Minuten aus dem Jahr 1988 des Franzosen Marc Batard (73) zu unterbieten.

Andrews' erster Versuch scheiterte

Andrews startete bereits am 9. Mai seinen ersten Versuch. Der Langstreckenläufer lag zunächst gut in der Zeit, danach nahm sein Tempo stetig ab, wie eine Live-Verfolgung des Standortes aufzeigte. Schliesslich kehrte er knapp oberhalb des Lagers 3 auf 7718 Meter um. Andrews bereiteten seine Schuhe und das schlechter werdende Wetter Probleme, wie er später gegenüber dem Portal «Explorersweb» bekanntgab. «Wir hatten einige Probleme mit dem Material, was uns mehr als eine Stunde kostete, um weitergehen zu können. Danach begannen wir, starke Winde auf dem Gipfel zu sehen, die früher eingezogen waren, als erwartet. Ich habe beschlossen, umzudrehen, abzusteigen und es noch einmal zu versuchen, sobald das Wetter gut aussieht», erklärte Andrews den Abbruch zudem in den sozialen Medien.

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Der Amerikaner ist für seinen ultraleichten Stil bekannt. Der frühere Leichtathlet und Marathonläufer fand seinen Weg zum Speed-Bergsteigen erst im Alter von 31 Jahren und sorgte mit Rekorden in Nepal an der Ama Dablam (6812 Meter) und am Manaslu (8163 Meter) für Aufsehen wegen seiner minimalen Ausrüstung. Er bestieg die Achttausender nur in Turnschuhen und Shorts. Auch bei seinem derzeitigen Rekordversuch will er nur leichtes Schuhwerk verwenden, um Zeit und Energie zu sparen, und maximal auf Bergstiefel zurückgreifen, die Bergsteiger normalerweise für Viertausender nutzen. Nun wurde ihm gerade sein Schuhwerk beim ersten Versuch zum Verhängnis.

Kritik wegen Andrews' minimaler Ausrüstung

Für seinen minimalistischen Stil musste Andrews Kritik einstecken. Er verharmlose die Gefahren am Berg, war von anderen Bergsteigern zu hören. «Ich respektiere den klassischen Alpinismus zutiefst, bringe aber einen anderen Sport an den Berg», reagierte Andrews auf die Vorwürfe. Um Rekorde zu brechen, trainiert der 35-Jährige nach eigenen Angaben sogar nach einem anstrengenden Trainingstag auf über 5000 Metern Höhe noch mit Atemmaske auf dem Trainingsvelo.

Während Andrews seinen ersten Versuch aufgeben musste und wohl bald erneut zum Rekord starten wird, hat Egloff strategisch ein spätes Wetterfenster Ende Mai abgewartet und dürfte am Freitag ab 14.15 Uhr (Schweizer Zeit) den Anstieg in Angriff nehmen. Wer ist der schnellste Mann auf dem Mount Everest? Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.

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