Felix Baumgartner ist im Alter von 56 Jahren verstorben. Das berichten mehrere italienische Medien. Der Österreicher hat beim Paragliding im italienischen Küstenort Porto Sant'Elpidio in der Provinz Fermo aufgrund eines plötzlichen Unwohlseins die Kontrolle über seinen Schirm verloren und stürzte gegen 16 Uhr über einer Hotelanlage in einen Swimmingpool ab. Der Getränkehersteller Red Bull bestätigt die Todesmeldung gegenüber dem ORF.
Nach vorläufigen Informationen war Baumgartner bereits vor dem Aufprall tot. Er soll in eine Holzkonstruktion gestürzt sein. Eine Frau wurde von Trümmerteilen getroffen und wurde ins Spital gebracht. Sie ist aber ausser Lebensgefahr. Zwei Stunden vor dem Absturz postete Baumgartner noch eine Instagram-Story mit dem Text: «Zu viel Wind.»
Vor seinem Tod lebte Baumgartner in Arbon im Kanton Thurgau. Zuvor waren sein Haus und sein Helikopter in Österreich aufgrund von Steuerschulden beschlagnahmt worden. Laut dem ORF wurde Baumgartners Frau, die mit ihrem Mann in Italien war, über den Tod informiert.
Bekannt für seine Stunts
Baumgartner war regelmässig mit seinen Stunts in den Schlagzeilen. Grosse Bekanntheit erreichte er 2012, als er in 39 Kilometer Höhe aus der Stratosphäre sprang und dabei mehrere Rekorde brach. Auch überquerte er als erster Mensch überhaupt den Ärmelkanal in der Luft ohne motorisierte Hilfe. Nach seinem Stratosphärensprung kündigte er eigentlich an, sich vom Extremsport zurückzuziehen.
Auch teils illegale Stunts zeigte der Österreicher. 1999 sprang er vom 88. Stockwerk des Petronas Towers in Kuala Lumpur. Er kundschaftete das Gebäude vorher tagelang aus, um das Sicherheitspersonal umgehen zu können. Seinen Fallschirm schleuste er in einem Aktenkoffer in das Hochhaus ein.
Umstrittene politische Äusserungen
Doch nicht nur wegen seinen sportlichen Leistungen stand Baumgartner in den Medien. So löste er 2016 einen Shitstorm aus, als er die Flüchtlingspolitik kritisierte und den rechtsextremen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban für seinen Grenzschutz lobte und für den Friedensnobelpreis vorschlug.
Im Rahmen der Fussball-EM äusserte er sich zu Nati-Spielerin Alisha Lehmann, die die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen kritisierte. In einem Facebook-Beitrag schrieb er: «Einbildung ist auch eine Bildung. Natürlich machen Frauenfussball-Spielerinnen nicht denselben Job wie ihre männlichen Kollegen. Ansonsten hätten sie die gleichen Einschaltquoten wie die Männer. Haben sie aber nicht, und deshalb gibt es weniger Geld. Wenn ich im Chor singe, mache ich auch nicht denselben Job wie Ed Sheeran & Co.»