Das WM-Out von Captain und NHL-Star Nico Hischier war für die Nati am Freitagnachmittag ein Schock. Sandro Schmid gestand in der ersten Drittelspause gegenüber SRF denn auch: «Es war nicht einfach nach einer solchen Nachricht.» Aber diese Nachricht hat keinen Einfluss auf die Performance auf dem Eis am Abend gegen Norwegen.
Gegen die Skandinavier gibt es mit einem diskussionslosen 3:0 den vierten Sieg in Folge, womit die Schweiz in der Gruppe B die Tabellenführung übernimmt und fix für die Viertelfinals qualifiziert ist. Zum achten Mal in Folge.
Zunächst wähnt man sich in einer Endlosschlaufe des Deutschland-Spiels vom Vortag. Denn Sven Andrighetto, dieser Teufelskerl, der unseren Nachbarn am Donnerstag mit vier Toren im Alleingang erledigt hat, legt schon wieder los. Sein unwiderstehlicher Knaller in Überzahl zum 1:0 ist der fünfte Treffer des ZSC-Stürmers in Folge für die Nati. 151 km/h werden bei seinem Schuss gemessen.
Rückkehrer Hofmann trifft sogleich
Doch dann erdreistet sich Gregory Hofmann den «Ghetto»-Lauf zu beenden, indem er zum 2:0 trifft. Wobei das natürlich eine gute Nachricht ist. Der EVZ-Stürmer, der zu Beginn nicht wirklich ins Turnier fand und zuletzt zweimal überzählig war, rutschte durch das Hischier-Aus wieder in die Aufstellung. Und es kann für die Nati aufgrund des schmerzlichen Ausfalls ihres Captains nur gut sein, wenn Hofmann einen heissen Stock hat und Selbstvertrauen tanken kann.
Das 3:0 ist dann die Angelegenheit von Tyler Moy, dem WM-Debütanten gelingt sein dritter WM-Treffer und sein schon siebter Skorerpunkt an den Titelkämpfen. Danach beschränken sich die Schweizer mehrheitlich darauf, das Spiel zu kontrollieren. Und da man sich auch die eine oder andere Strafe leistet, geht der offensive Rhythmus ein wenig verloren. Dafür kann die Nati unter Beweis stellen, dass sie auch die Disziplin Boxplay gut beherrscht. Es ist keine Gala, aber seriöses Eishockey. Genau das, was es in einem solchen Spiel braucht. Und Goalie Stéphane Charlin kommt in seinem zweiten WM-Spiel zum ersten Shutout.
Tschechien und Deutschland beschwerten sich an offizieller Stelle für die überharte Gangart der Norweger, welche die Schiris zu oft tolerierten. Danach beeindruckten die Skandinavier gegen die USA als sie nach einem 1:5-Rückstand noch einen Punkt holten, ehe sie in der Verlängerung mit 5:6 verloren. Aber es war ein Ausrufezeichen. Und gegen die Schweiz? Da sind sie weit von einem Punktgewinn entfernt und zeigen dann hinten raus mit steigendem Frust wieder ihre hässliche Fratze mit einigen dreckigen Fouls. Und so kann man neben den drei Punkten letztlich auch froh sein, dass es im Schweizer Lager keinen weiteren Verletzten gibt.
Schweiz – Norwegen 3:0
Fans: 3837
Tore: 9. Andrighetto (Kukan, Malgin/PP) 1:0. 15. Hofmann (Moy, Knak) 2:0. 29. Moy (Meier, Fora) 3:0.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Norwegen.
Schweiz: Charlin; Kukan, Siegenthaler; Glauser, Moser; Fora, Berni; Egli; Riat, Malgin, Andrighetto; Meier, Schmid, Fiala; Moy, Jäger, Knak; Ambühl, Baechler, Bertschy; Hofmann.
Norwegen: Arntzen; Engebraten, Lilleberg; Krogdahl, Solberg; Hansen, Myhre; Saxrud-Danielsen; Ronild, Elsveen, Ostrem Salsten; Martinsen, Brandsegg-Nygard, Vikingstad; Steen, Vesterheim, Olsen; Salsten, Salsten, Evardsen; Johnsen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hischier und Marti (beide verletzt), Aeschlimann, Jung und Rohrbach (alle nicht gemeldet); Norwegen ohne Arnkvarn, Johannesen, Bakke Olsen (alle überzählig).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweden | 5 | 18 | 15 | |
2 | Kanada | 4 | 19 | 12 | |
3 | Finnland | 5 | 10 | 11 | |
4 | Slowakei | 4 | -3 | 7 | |
5 | Lettland | 5 | -7 | 6 | |
6 | Österreich | 5 | -3 | 5 | |
7 | Frankreich | 5 | -13 | 1 | |
8 | Slowenien | 5 | -21 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweiz | 5 | 12 | 13 | |
2 | USA | 5 | 12 | 11 | |
3 | Tschechische Republik | 4 | 12 | 11 | |
4 | Deutschland | 5 | 4 | 9 | |
5 | Dänemark | 5 | -3 | 6 | |
6 | Ungarn | 5 | -20 | 3 | |
7 | Kasachstan | 4 | -8 | 3 | |
8 | Norwegen | 5 | -9 | 1 |