Zitterpartie bei den Lakers
SCB beendet in Rapperswil seine Pleiten-Serie

Der SC Bern gewinnt nach fünf Niederlagen in Folge erstmals wieder. «Schuld» daran? Ein früher Doppelschlag und eine Fünf-Minuten-Strafe für Rappi.
Publiziert: 17.11.2020 um 22:29 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 16:09 Uhr
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Vincent Praplan bringt den SC Bern auf die Siegesstrasse.
Foto: freshfocus
Angelo Rocchinotti und Stephan Roth

Rappi – Bern 2:3 (1:2, 0:0, 1:1)

50 Fans

Jetzt müsse aber wirklich «etwas passieren», forderte SCB-Sportchefin Florence Schelling nach der fünften Pleite in Serie am Samstag gegen die SCL Tigers (1:2). «Wir starteten gut in die Saison, hielten uns ans System, hatten Freude. Doch jetzt ist sie weg. Wir haben den Faden verloren, müssen ihn wieder finden», so die 31-Jährige.

Trainer Don Nachbaur stellt gegen die Lakers erneut sämtliche Linien um. Jan Neuenschwander, der auch nach elf Partien noch immer eine statistische Brille (0 Tore, 0 Assists) aufweist, darf wie Miro Zryd wieder ran. Calle Andersson hingegen ist zum dritten Mal in Folge überzählig. Und trotzdem hat Nachbaur für einmal den richtigen Riecher.

Bereits nach 47 Sekunden liegt sein Team vorne. Gaëtan Haas erwischt Lakers-Keeper Noël Bader – Melvin Nyffeler soll nach seiner Coronavirus-Erkrankung am Freitag gegen Ambri wieder zum Einsatz kommen – frech zwischen den Beinen. Es kommt noch besser für Bern.

Nach fünf Minuten kassiert Fabian Maier nach einem Bandencheck an Vincent Praplan zwei plus 10 Strafminuten. Der SCB, das zweitschwächste Powerplay-Team der Liga, schafft es zwar nicht, ein Überzahlspiel aufzuziehen, trifft aber dennoch.

Neuenschwander, André Heim und Haas verpassen in der Folge das 3:0. Und weil Lukas Lhotak noch im ersten Drittel verkürzt, geht beim SCB früh das grosse Zittern los.

Die St. Galler kommen im zweiten Abschnitt zu den gefährlicheren Chancen. Die Berner hingegen machen sich das Leben selbst schwer. Als die Schiedsrichter eine Strafe gegen Kevin Clark anzeigen und Berns Philip Wüthrich sein Tor verlässt, stehen beim SCB statt sechs plötzlich sieben Feldspieler auf dem Eis. Die Folge? Strafe auch gegen Bern. Nichts wird aus dem Powerplay.

Erst als Jeremy Wick im letzten Drittel wegen eines Checks gegen Colin Gerbers Kopf einen Restausschluss kassiert, kann Bern fünf Minuten lang mit einem Mann mehr agieren. Und trifft zum 3:1.

Der SCB agiert über weite Strecken äusserst konzentriert und diszipliniert. Bis es Tristan Scherwey sieben Minuten vor Schluss übertreibt, auf der Strafbank landet und Rappi erneut verkürzt.

Bern zittert bis zur letzten Sekunde. Letztlich hilft sogar Laker Clark den Gästen. Der Stürmer bringt drei Sekunden vor Schluss Scherwey zu Fall. Dadurch block der Berner einen Cervenka-Schuss. Es ist passiert. Bern siegt. Und Scherwey legt sich noch mit Clark an.

Der Beste: Gaëtan Haas (Bern): Der NHL-Stürmer lässt wieder einmal seine Klasse aufblitzen. An allen Toren beteiligt, herrlicher Treffer zum 1:0.

Die Pflaume: Jeremy Wick (SCRJ): Check gegen Colin Gerbers Kopf. Restausschluss. Game over! (A.R.)

Tore 1. (0:47) Haas (Blum) 0:1. 6. Praplan (Haas/PP) 0:2. 13. Lhotak (Sataric, Forrer) 1:2. 43. Jeffrey (Blum, Haas/PP) 1:3. 55. Lehmann (Dünner, Egli/PP) 2:3.

Hier gibts das Spiel im Ticker zum Nachlesen!

Lugano – Fribourg 5:4 n.V. (1:0, 3:2, 0:2, 1:0)

30 Fans

Das Spiel: Mit drei Punkten hätte Gottéron den Leaderthron besteigen können. Damit wird es (noch) nichts. Aber die Fribourger zeigen, dass einiges in ihnen steckt.

Die Mannschaft von Christian Dubé beginnt ruhig und konzentriert. Doch Viktor Stalberg verpasst im ersten Drittel sein Rendez-vouz mit Niklas Schlegel. Gleich dreimal scheitert der Schwede am Lugano-Keeper, auch als er ganz alleine auf ihn zulaufen kann.

Das rächt sich vor und nach der ersten Pause. Die Luganesi, bei denen der Finne Jani Lajunen (wie auch Raffaele Sannitz) nach einer Hüftoperation sein Comeback gibt, ziehen davon. 3:0 – die Vorentscheidung. Denkt man.

Gottéron lässt sich aber nicht abschütteln. Und zeigt viel Moral. Auch als nur zehn Sekunden nach Rossis Anschlusstor Bertaggia den 2-Tore-Vorsprung wieder herstellt, fallen die Gäste nicht auseinander. Sie setzen ihre Aufholjagd fort. Und Stalberg holt Verpasstes nach, schafft noch den Ausgleich. Den Sieg sichert sich aber Lugano in der Verlängerung.

Der Beste: Tim Heed (Lugano). Der schwedische Offensivverteidiger entscheidet die Partie.

Die Pflaume: Julien Sprunger (Fribourg). Harmlos wie noch nie. Auch DiDomenico bringt den Captain nicht auf Touren.

Die Tore: 17. Arcobello (Heed, Bödker/PP) 1:0. 22. Walker (Morini, Riva/SH) 2:0. 25. Traber (Romanenghi, Herburger) 3:0. 31. Mottet (Stalberg, Desharnais) 3:1. 35. Rossi (Chavaillaz) 3:2. 35. Bertaggia (Fazzini, Loeffel) 4:2. 51. DiDomenico (Gunderson, Desharnais/PP) 4:3. 57. Stalberg (Abplanalp, Desharnais) 4:4. 61. Heed (Bödker) 5:4.

Hier gibts das Spiel im Ticker zum Nachlesen!

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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