1. ZSC Lions
Die Lions spielen wie ein umgedrehter Handschuh, nachdem sie ihre Fans noch letzte Saison mit Murks quälten. Das 7:2 am Dienstag gegen Lugano war ein weiteres Müsterchen. Die Zürcher bieten unter dem zweifachen Weltmeister-Trainer Rikard Grönborg beste Unterhaltung mit attraktivem Hockey, griffigem Forechecking und Toren am Laufmeter (3,7 pro Spiel!). Garrett Roe, der vom EVZ kam, ist das Schwungrad und Liga-Topskorer. Und mit Pius Suter und Simon Bodenmann hat der ZSC auch die Nummer 2 und 3 der Torschütztenliste.
2. Davos
Auch der HCD hat hervorragend auf eine katastrophale Saison reagiert. Die Mannschaft von Christian Wohlwend spielt erfrischend dynamisch. Sie hat auch die letztjährige Heimschwäche gemeistert und alle drei Partien vor eigenem Publikum gewonnen. Sinnbild für den neuen HCD ist der schwedische Spektakel-Stürmer Mattias Tedenby. Doch auch der Notnagel mit dem klingenden Namen Otso Rantakari ist nicht von schlechten Eltern. Der finnische Verteidiger hat bereits 7 Treffer auf dem Konto. Der neue Sportchef Raeto Raffainer hatte bisher mit seinen Transfers ein gutes Händchen.
3. Ambri
Ambri? Ja, der Tabellenletzte taucht in der Spitzengruppe des Spektakel-Rankings auf. Kein anderes Team pumpt so viel Energie in sein Spiel wie die Tessiner. Nur Aufwand und Ertrag stehen in einem Missverhältnis. So hat die Cereda-Squadra im Schnitt am drittmeisten aufs Tor geschossen, aber am zweitwenigsten Tore erzielt.
4. Zug
Letzte Saison war der EVZ der Spektakel-Champion der Liga. Und auch in dieser Saison stellt die Offensive nicht das Hauptproblem des Vizemeisters dar, auch weil der von Lugano geholte Torschützenkönig Grégory Hofmann bereits wieder am Meisten Treffer (13) auf dem Konto hat.
5. Biel
Dank dem finnischen Weltmeister Toni Rajala ist Unterhaltung fast garantiert. Es ist dennoch beeindruckend, dass sich Biel nicht von den vielen Verletzungen (unter anderen Damien Brunner) hat beeindrucken lassen.
6. SCL Tigers
Trainer Ehlers wehrt sich gegen den Ruf des «Mörtel-Heinz». Und auch wenn die SCL Tigers ihre Punkte immer noch doch dann holen, wenn sie defensiv diszipliniert sind wie zuletzt (3 Siege, 3 Gegentore), darf man nicht übersehen, dass die Emmentaler auch nach vorne für viel Betrieb sorgen: Nur Leader ZSC (33,05) hat pro Spiel mehr aufs Tor geschossen als der SCL (31,76).
7. SCRJ Lakers
Die Lakers könnten noch weiter oben stehen, wenn sie nicht zu diesen vermaledeiten Auswärtsspielen antreten müssten (12 Tore in 9 Spielen). Daheim hat Rappi den Fans schon viel geboten, inklusive den spektakulären Wenden gegen Bern und Biel.
8. Lausanne
Die Waadtländer spielen unter Ville Peltonen strukturiert, haben viel Qualität im Team, schiessen ausreichend Tore und sind in der Tabelle auf Platz 3. Doch das Salz in der Suppe fehlt zu oft.
9. Bern
Letzte Saison mäkelten die Fans am schematischen Spiel des Teams von Kari Jalonen (nur 99 Gegentore in der Quali!) herum. Jetzt würde man sich mehr Ordnung wünschen: Zu viel Spektakel vor dem eigenen Tor.
10. Lugano
Zunächst zeigten die Bianconeri unter dem neuen Trainer Sami Kapanen dynamisches Hockey. Doch dieser Eindruck hat sich zuletzt verflüchtigt. In den letzten Spielen war zu wenig Leben in der Bude.
11. Servette
Bei den Genfern darf man mit der Saison bisher zufrieden sein. Doch vor allem auswärts (zuletzt 6 Pleiten in Folge) hat die Mannschaft von McSorley-Nachfolger Patrick Emond zuletzt viele laue Auftritte.
12. Fribourg
Spektakel bot Gottéron bisher mit den Rochaden an der Bande nur neben dem Eis. Doch Aushilfscoach Christian Dubé und seine hochdekorierter Berater Sean Simpson können in der Wahl ihrer Mittel derzeit nicht wählerisch sein. Dank solider Defensive hat sich Fribourg nun viermal in Folge gewonnen und sich vom Tabellenende gelöst. Nicht aber im BLICK-Spektakel-Ranking.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 9 | 9 | 20 | |
2 | HC Lugano | 8 | 6 | 16 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 9 | 5 | 16 | |
4 | HC Ambri-Piotta | 9 | 0 | 16 | |
5 | SC Bern | 10 | 6 | 16 | |
6 | Lausanne HC | 9 | 3 | 15 | |
7 | SCL Tigers | 9 | 6 | 14 | |
8 | EHC Kloten | 10 | -2 | 14 | |
9 | HC Davos | 10 | -2 | 14 | |
10 | Genève-Servette HC | 7 | 4 | 12 | |
11 | EV Zug | 8 | 0 | 12 | |
12 | EHC Biel | 9 | -6 | 10 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 9 | -9 | 8 | |
14 | HC Ajoie | 8 | -20 | 3 |