SCB-Star Aaltonen zur Kokain-Affäre
«Ich muss lernen, nicht die gleichen Fehler zu machen»

Miro Aaltonen hat bewegte Monate hinter sich. Erstmals seit seinem Wechsel zum SCB im Februar spricht der finnische Stürmer nun über seinen Kokain-Fall.
Publiziert: 00:01 Uhr
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Seit Februar ist Miro Aaltonen beim SCB engagiert.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Darum gehts

  • Miro Aaltonen spricht erstmals über seinen Kokain-Fall und die zweite Chance
  • SCB engagierte Aaltonen vorzeitig trotz Dopingsperre und aufgelöstem Kloten-Vertrag
  • Aaltonen erzielte in den Playoffs fünf Tore in sieben Spielen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Rund um den Jahreswechsel überstürzten sich die Ereignisse im Leben von Miro Aaltonen (32). Im Dezember unterschrieb der damalige Kloten-Stürmer einen Zweijahresvertrag beim SCB ab Sommer 2025. Dann blieb er vor Weihnachten in einer Dopingkontrolle hängen, worauf er Mitte Januar vorläufig gesperrt wurde und der EHC Kloten seinen Vertrag auflöste.

Einen Monat später engagierte der SCB den Finnen vorzeitig. «Jeder Mensch kann einen Fehler machen und verdient eine zweite Chance», liess SCB-Boss Marc Lüthi damals verlauten. Und Sportdirektor Martin Plüss sagte: «Wichtig war für uns, dass er von Anfang an hingestanden ist und sich den Konsequenzen stellte. Dafür braucht es auch Stärke.»

Aaltonen selbst äusserte sich damals nicht mehr über seinen Kokain-Fall. Er gebe bis Ende Saison keine Interviews, hiess es vonseiten des SCB. Nun spricht der Stürmer, der in den Playoffs fünf Tore in sieben Spielen erzielte, erstmals.

«Ich bin sehr dankbar»

«Natürlich war die letzte Saison sehr herausfordernd für mich», räumt er ein. «Aber ich bin wirklich froh, dass ich die zweite Chance bekommen habe. Ich bin dankbar für die Unterstützung der ganzen Organisation und dafür, wie mich die Jungs ins Team aufgenommen haben. Ich war wirklich froh, nach dem, was passiert war, spielen zu können. Jetzt konzentriere ich mich auf diese Saison und meine Zukunft.»

Der Wunsch, die Vergangenheit ruhen zu lassen, ist verständlich. Doch welche Lehren hat er aus der Kokain-Affäre gezogen? «Ich muss lernen, nicht die gleichen Fehler zu machen – als Mensch und als Teamkamerad. Und natürlich bin ich sehr dankbar dafür, dass ich wirklich gute Teamkollegen habe, und für meine Familie und die vielen Fans, die mich ebenfalls unterstützt haben.»

Weil er die Droge zu Party-Zwecken konsumiert und sich einem Rehabilitationsprogramm unterzogen hatte, wurde er von Swiss Sport Integrity nur für einen Monat gesperrt. «Ich war dort, und jetzt geht es mir richtig gut. Ich denke nicht so viel darüber nach. Das Leben geht weiter.» Hatte er ein Suchtproblem? «Das ist eine sehr persönliche Frage. Ich habe keine Sucht, aber ich habe den einen grossen Fehler gemacht», sagt der Olympiasieger von 2022. «Ich lebe mein Leben. Ich habe zwei Kinder, versuche, zu Hause ein guter Vater und hier die beste Version meiner selbst zu sein, um den Teamkollegen zu helfen.»

So fit wie noch nie?

Viele Beobachter waren beeindruckt, dass Aaltonen keine Ausreden suchte und in seiner Heimat eine «grossen Dummheit» zugab, als der Fall publik wurde. «Ich habe den grossen Fehler gemacht und mich bei allen entschuldigt», sagt der Routinier dazu. Auch bei seinen ehemaligen Kollegen in Kloten, die ihren Topskorer mitten im Kampf um den Playoff-Einzug verloren hatten.

«Aaltonen musste sich schon Sprüche anhören»
1:24
Marchon über Kokain-Sünder:«Aaltonen musste sich schon Sprüche anhören»

In Bern ist zu hören, dass Aaltonen keinen Tropfen Alkohol mehr anrühre und so fit wie wohl noch nie sei. «Ja, ich habe einen guten Sommer gehabt», sagt der Finne, den in seiner zweiten Saison bei Kloten körperliche Probleme gebremst hatten. Wie der SCB hat er allerdings keinen Blitzstart in die Saison erwischt und in den ersten vier Spielen lediglich einen Assist verbucht und im siegreichen Penaltyschiessen gegen Servette getroffen.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
4
14
12
2
Lausanne HC
Lausanne HC
4
15
9
3
ZSC Lions
ZSC Lions
4
8
9
4
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
4
5
9
5
SCL Tigers
SCL Tigers
4
-1
8
6
EV Zug
EV Zug
4
2
8
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
4
2
7
8
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
4
-8
7
9
SC Bern
SC Bern
4
-1
5
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
4
-5
3
11
EHC Kloten
EHC Kloten
4
-3
3
12
EHC Biel
EHC Biel
4
-7
2
13
HC Lugano
HC Lugano
4
-7
2
14
HC Ajoie
HC Ajoie
4
-14
0
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