In Lugano war die Welt eigentlich wieder in Ordnung. Nach der Entlassung von Sami Kapanen war es dessen Nachfolger Serge Pelletier gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren. Die Tessiner boten zwar kein Spektakel, traten aber enorm solide auf und kassierten kaum Tore. Die Playoffs waren in Sichtweite.
Und dann der Kollaps. Plötzlich ist Lugano wieder nur noch gaga statt grande.
Im Schlussdrittel in Fribourg (3:6) kassieren die Bianconeri am Freitag fünf Tore. Und tags darauf sechs Treffer gegen den SC Bern (0:6). Bang! Lugano ist unter dem Strich und hat sein Schicksal nicht mehr in der eigenen Hand. So schnell geht es im verrückten Strich-Kampf.
«Wir haben das Spiel begonnen, wie wir das Spiel am Vorabend aufgehört haben», sagt Pelletier nüchtern. «Das war noch im Kopf.»
Mental-Guru Miller kam und sah zwei Pleiten
Vielleicht hatten die Tessiner ja letzte Woche auch bereits geglaubt, das Playoff-Ticket auf sicher zu haben. Oder waren sie vor den beiden Strich-Duellen in Panik geraten? Jedenfalls hatten sie schon auf den Playoff-Modus umgestellt.
Das Training wurde hinter verschlossenen Türen abgehalten und aus den USA wurde Mentalcoach Saul Miller für die letzten vier Partien eingeflogen. Die ersten beiden hat man prompt verloren. Gegen den SCB blieb zudem der schwedische Topskorer Linus Klasen als überzähliger Ausländer auf der Tribüne und schlürfte Kaffee, während unten sein Landsmann Johan Ryno beim Debakel sein Debüt gab. «Bei den letzten beiden Spielen innert zwei Tagen hatten wir gegen Servette viel Mühe. Deshalb wollten wir frische Kräfte reinbringen», begründet Pelletier den Wechsel.
Auf der Goalie-Position habe er gegen den SCB keine Wahl gehabt, weil es Schlegel schon am Vorabendschlecht gegangen sei und unklar gewesen sei, ob er gegen seinen Ex-Klub auf der Bank sitzen könne. So spielte Sandro Zurkirchen durch. Pelletier trocken: «Berns Goalie war besser.»
Zum Schluss noch gegen Ambri
Noch ist die Lage für Lugano nicht ausweglos. Denn der SCB liegt nur über dem Strich, weil er ein Spiel weniger bestritten hat. Punkten die Berner am Dienstag in Davos nicht, rutschen die spielfreien Bianconeri wegen der besseren Bilanz aus den Direktduellen wieder auf den letzten Playoff-Platz.
Zum Schluss treten die Luganesi noch gegen die beiden Tabellenletzten an: Doch weder am Freitag bei den SCRJ Lakers, die fünf ihrer letzten sechs Heimspiele gewonnen haben, noch daheim gegen Erzrivale Ambri können sie ein leichtes Spiel erwarten. Pelletier ruft das Klub-Motto in Erinnerung: «Non mollare mai» (niemals aufgeben). Es bleibt spannend bis zum Schluss.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | EHC Kloten | 7 | 5 | 14 | |
1 | ZSC Lions | 7 | 5 | 14 | |
3 | HC Lugano | 6 | 6 | 13 | |
4 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 7 | 4 | 13 | |
5 | Lausanne HC | 7 | 3 | 12 | |
6 | SC Bern | 7 | 6 | 12 | |
7 | SCL Tigers | 7 | 6 | 11 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 7 | -2 | 11 | |
9 | EV Zug | 6 | 1 | 9 | |
10 | HC Davos | 7 | -5 | 9 | |
11 | Genève-Servette HC | 5 | 2 | 8 | |
12 | HC Fribourg-Gottéron | 7 | -3 | 8 | |
13 | EHC Biel | 7 | -5 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 7 | -23 | 0 |