Im zweiten Halbfinal-Duell knistert es spürbarer. Auch, weil die Zuger Energie geladener zur Sache gehen. Die Körperkontakte sind härter, ihre Torchancen besser.
Ein Check geht dem Führungstreffer des EVZ voraus – und die Szene ist was für die Endlosschlaufe von Slapstick-Situationen: Martschini läuft mit der Scheibe Richtung Genfer Zone, mit einer eleganten Drehung weicht er Abwehrminister Tömmernes aus. Weil der Zuger plötzlich aus dem Weg ist, prallt sein Verfolger Richard in den eigenen Teamkollegen und räumt ihn so aus dem Weg. Dieser ist frei für Martschini, der wie schon im ersten Spiel das erste Tor schiesst.
Eismeister sorgt für kuriose Szene
Ebenfalls kurios: Im Zuschauerlärm geht die zweite Pausensirene unter, so dass Martschini mit dem Puck noch etwas weiterfährt. Tömmernes und Karrer bedrängen ihn hinter dem Gehäuse und drücken ihn just in dem Moment an die Bande, als der Eismeister das Zamboni-Tor dahinter öffnet. Der Spielerknäuel fällt rücklings.
Zu diesem Zeitpunkt führen die Zuger mit 2:1. Omarks Ausgleich kontrollieren die Schiedsrichter, weil EVZ-Keeper Genoni kurz vor dem Treffer das Tor verschoben hat. Weil die Pfropfen aber noch minim im Eis stecken, zählt das 1:1. Campers Antwort folgt auf einen Puckverlust von Genf-Verteidiger Vatanen.
Genonis Wahnsinns-Parade
Wie die Servettiens jeweils nach einem Gegentreffer Tempo und Engagement nochmals erhöhen, ist stark. Und stellt den Meister minutenlang vor Probleme. Den Druck halten die Westschweizer mühelos hoch. Es sind wichtige geblockte Schüsse (Senteler), die den EVZ vor Torgefahr bewahren. Oder dann Goalie Genoni. Als die Genfer ihr Powerplay aufziehen, rettet der 35-Jährige mit einer Wahnsinns-Parade gegen Omark (44.).
Die Intensität dieses Duells ist hoch. Die Einsätze sind kräftezehrend. Doch die Zuger können das Spiel diesmal besser mitgehen. In der Schlussphase müssen sie die Balance finden zwischen der defensiven Absicherung und den Chancen, die sich allenfalls auftun für den Ausbau des Vorsprungs. Für einen neuerlichen Ausgleich zu jeder Zeit ist bei Servette die individuelle Klasse vorhanden. Aber bei diversen Leistungsträgern auch der Frust. Nach Gross’ Entscheidungstor ins leere Gehäuse entladen sich die Emotionen, weil Tömmernes EVZ-Topskorer Simion mit einem Crosscheck malträtiert. Richard und Kreis mischen auch noch kräftig mit und sind je mit einem Zweier noch gut bedient. Nun ist diese Serie so richtig lanciert.
Fans: 7200 (ausverkauft).
Tore: 16. Martschini (Klingberg) 1:0. 28. Omark (Filppula, Tömmernes/PP) 1:1. 38. Camper (O’Neill) 2:1. 59. Gross 3:1 (leeres Tor).