Nach zwei Jahren Honeymoon mit Höhenflügen
Die Lakers im Realitäts-Check

In der Champions Hockey League top, in der Liga ein Flop. SCRJ-Trainer Stefan Hedlund erklärt die rätselhaften Leistungsschwankungen.
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Am liebsten würde Lakers-Trainer Stefan Hedlund wohl ein Saison-Timeout nehmen: Der SCRJ hat von den letzten zehn Spielen nur zwei gewonnen.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die souveränen Lakers begeisterten in der CHL zuletzt mit zwei Siegen (4:1, 3:1) gegen das DEL-Team aus Mannheim und qualifizierten sich für den Viertelfinal (gegen Vitovice). Und in der heimischen Liga? Da dümpeln sie auf Rang 12 und schwächeln mit nur zwei Siegen aus den letzten zehn Spielen.

Dabei hatte man – das Umfeld, die Anhängerschaft, die Hockey-Schweiz, die Lakers selbst – erwartet, dass sich der SCRJ nach den beiden letzten starken Saisons unter Trainer Stefan Hedlund (48) mit einem 3. und 4. Tabellenplatz bei Quali-Ende in den Sphären der Spitzenklubs festgebissen habe. Doch der Honeymoon scheint vorbei, die Lakers müssen sich aktuell einem Realitätscheck stellen.

Wobei die Realität für diese Mannschaft wohl irgendwo dazwischen – also im Tabellenmittelfeld – liegt. Nach zwei Jahren mit unerwarteten Höhenflügen, mit denen die Lakers als Aussenseiter überrascht haben, sind die Erwartungen aber entsprechend gestiegen. Hedlund glaubt, dass der Umgang mit diesen höheren Anforderungen nun ein schwieriger ist, «fürs Team wie auch fürs Umfeld». In der CHL hingegen könne seine Mannschaft befreiter aufspielen als Underdog.

Das Selbstvertrauen hat gelitten

Nachdem die Lakers auch heuer einen Saisonstart nach Mass hingelegt hatten, hob der schwedische Trainer bereits den Mahnfinger, man solle nicht auf den Tischen tanzen, sondern demütig bleiben, «damit wir nicht hadern, sollten wir mal in eine schwierige Situation wie die aktuelle geraten». Dass Spieler in der jetzigen Phase am Druck zu zerbrechen drohen, kann eine Antwort auf die Frage nach den zwei Gesichtern des Teams sein.

Das Selbstvertrauen hat gelitten, die Kampf- und Arbeitsbereitschaft seiner Spieler stellt Hedlund jedoch nicht infrage. «Aber unsere Lage ist eine Herausforderung, in der wir die Geduld nicht verlieren dürfen, unserem System treu bleiben und abliefern müssen. Wir brauchen Tore.» Dann kehre auch das Vertrauen in die Fähigkeiten zurück. «Das ist nur eine Frage der Zeit.» Hilfreich kann laut dem Trainer sein, aus dem CHL-Erfolg Energie zu gewinnen, um nun die Tabelle von hinten aufzurollen. Beweisen müssen sich die Lakers als Nächstes gegen Lugano, Fribourg und Bern.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
32
44
71
2
Lausanne HC
Lausanne HC
31
27
59
3
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
25
59
4
HC Lugano
HC Lugano
30
21
53
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
32
-3
53
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-5
52
7
ZSC Lions
ZSC Lions
31
16
49
8
EV Zug
EV Zug
29
1
47
9
SCL Tigers
SCL Tigers
31
-5
39
10
EHC Biel
EHC Biel
31
-10
38
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-27
37
12
SC Bern
SC Bern
31
-11
36
13
EHC Kloten
EHC Kloten
30
-22
34
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-51
24
Playoffs
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