Nach der Chaos-Saison
Kloten trennt sich von Sportchef Mitchell

Nur wenige Tage nach dem abrupten Saisonende beginnen in Kloten die Aufräumarbeiten nach turbulenten Monaten. Die erste Handlung: Sportchef Larry Mitchell muss gehen.
Publiziert: 19.03.2024 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 11:29 Uhr
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Mitte Oktober 2022 wurde Larry Mitchell als neuer Kloten-Sportchef engagiert – und nun eineinhalb Jahre später entlassen.
Foto: PIUS KOLLER
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die Saison endete für Kloten aufgrund der abgeblasenen Playouts abrupt, die abschliessenden Spielergespräche sind geführt – und umgehend entlässt der Klub seinen Sportchef Larry Mitchell. Der 56-Jährige hatte seinen Posten erst Mitte Oktober 2022 angetreten, als Nachfolger von Patrik Bärtschi (39, ab Mai beim SCB).

Es scheint, als würden beim EHC Kloten die Aufräumarbeiten beginnen nach einer turbulenten und chaotischen Saison, in der kaum etwas ausgelassen wurde. Zunächst die Entlassung von Trainer Gerry Fleming (56, Ka) Mitte November. Mitchell übernahm als Interimscoach bis Ende Januar, musste just nach vier Siegen in Folge das Feld räumen. Danach durfte Stephan Mair (56, It) für fünf Wochen ran. Hartnäckig hielt sich das Gerücht, dass Mair nicht die Wahl von Mitchell gewesen wäre und hinter dessen Rücken engagiert wurde.

Angespanntes Verhältnis

Das Verhältnis innerhalb der Klub-Führung blieb angespannt, obwohl öffentlich immer wieder betont wurde, dass das Vertrauen in Mitchell als Sportchef ungebrochen sei. In einem Blick-Interview vor zwei Monaten sagte Präsident Jan Schibli noch auf die Frage, ob er als Sportchef infrage gestellt werde: «Nein. Denn an unserer jetzigen Situation ist nicht Mitchell alleine schuld, sondern die ganze Mannschaft.» Zwei Monate später ist man zu einem anderen Schluss gekommen.

«Für die Organisation war es nach der Saison ein Anliegen, die Position des Sportchefs so rasch wie möglich zu thematisieren. Dies, damit man sich schnellstmöglich um die abschliessende Kaderplanung und die Besetzung der Position des Head Coachs für die Saison 2024/25 kümmern kann. Für sportliche Fragen ist, bis ein Nachfolger gefunden wurde, Sport Consultant Jeff Tomlinson verantwortlich – in enger Zusammenarbeit mit der Clubführung», heisst es in der Medienmitteilung. Offiziell ist dort von einer Trennung in gegenseitigem Einvernehmen die Rede.

Vom einen Fettnäpfchen ins nächste

Auch andere Fettnäpfchen wurden nicht ausgelassen. So vermeldete man mitten in der Krise im Februar, dass Topskorer Jonathan Ang (26, Ka) den Klub verlassen werde, obwohl man ihn gerne behalten hätte, sich in Gesprächen aber nicht einig wurde. Eine Woche später wurde der verletzte Kanadier Nathan Beaulieu (31) nach einer Vertragsauflösung vorzeitig nach Hause geschickt. Und nun also die Entlassung des Sportchefs. Auch dieser Posten muss nebst jenem des Trainers neu besetzt werden.

Zu keinem Zeitpunkt in dieser Saison hat der EHC Kloten zur nötigen Besonnenheit gefunden, was zu manch fragwürdigen Entscheiden führte. Eine Klub-DNA sucht man vergeblich. Dabei wäre für einen Klub wie Kloten die Identitätsfrage die erste, die man sich stellen muss bei der Aufarbeitung der letzten Monate.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
14
27
38
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
14
16
32
3
Lausanne HC
Lausanne HC
15
19
27
4
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
14
-12
26
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
14
11
24
6
EV Zug
EV Zug
14
-1
23
7
ZSC Lions
ZSC Lions
14
10
23
8
EHC Biel
EHC Biel
13
4
19
9
SCL Tigers
SCL Tigers
14
-9
17
10
EHC Kloten
EHC Kloten
15
-8
17
11
HC Lugano
HC Lugano
14
-6
16
12
SC Bern
SC Bern
13
-11
14
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
14
-17
13
14
HC Ajoie
HC Ajoie
14
-23
5
Playoffs
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