Marco Lehmann (24) hat zwei Seuchenjahre hinter sich. Arge gesundheitliche Probleme durchkreuzten all seine Pläne. Am Wochenende hat er sich nun eindrücklich zurückgemeldet. Mit zwei wichtigen Toren für den SC Bern. Am Freitag markierte der ehemalige Junioren-Internationale beim 2:1-Auswärtssieg gegen Ajoie den späten Siegestreffer. Und tags darauf eröffnete er beim 4:2-Erfolg gegen Biel mit dem 1:0 das Skore.
«Es ist schön, dass es wieder klappt. So kann ich die letzte Saison je länger, je mehr vergessen machen», freut sich der Stürmer. Vor allem das erste Tor, am Freitag im Jura, sei schon sehr speziell gewesen. «Es war das erste nach zwei Jahren und einer schwierigen Zeit. Umso mehr konnte ich es geniessen.»
Verhängnisvolle Griechenland-Ferien
Seine Leidenszeit begann nach seiner herausragenden ersten Saison in der National League mit den SCRJ Lakers. Auf Anhieb gelangen ihm da 11 Tore und 19 Assists, und er wurde zum «Youngster of the Year» gekürt. Die Hockeywelt schien ihm zu Füssen zu liegen. Doch dann wurde Lehmann im Folgejahr zunächst durch eine hartnäckige Hirnerschütterung gestoppt.
Der SCB wollte und holte ihn dennoch. Doch statt nach seinem Transfer wieder angreifen zu können, setzte ihn eine verschleppte Infektion nach Griechenland-Ferien im Sommer 2022 total ausser Gefecht. Lehmanns Magen rebellierte, er konnte kaum noch Nahrung zu sich nehmen, verlor zehn Kilogramm Körpergewicht.
Notbremse gezogen
Trotzdem wollte er sich bei seinem neuen Klub zeigen, stand sogar bei vier Spielen als kraftloser Akteur mit dem SCB auf dem Eis. Doch dieses Unterfangen war völlig hoffnungslos – Lehmann musste Anfang Oktober die Notbremse ziehen: «Mein Zustand war nicht vereinbar mit dem Profisport.» Seine erste Saison beim SCB war vorbei, ehe sie richtig begonnen hatte.
Er brauchte Geduld. Sehr viel Geduld. Erst schleichend verbesserte sich Lehmanns Zustand. Er setzte die Hoffnungen auf die neue Saison. Konnte dann die Vorbereitung endlich wieder unter normalen Umständen mitmachen und einen körperlichen Aufbau betreiben. «Das war wichtig, sonst wäre es schwierig geworden», sagt er.
«Einfach wieder Freude am Hockey haben»
Vor der Saison sei es einfach nur sein Ziel gewesen, «wieder Freude am Hockey zu haben, weil ich es so lange nicht mehr tun konnte». Doch dann kommt dieses letzte September-Wochenende. Knapp ein Jahr nach dem absoluten Tiefpunkt. Und Lehmann wird endlich entschädigt. Für seine Leiden. Für die Ungewissheit, die quälend gewesen sein muss. Und für die immense Geduld, die er aufbringen musste.
Mit zwei Toren, die entscheidenden Anteil daran haben, dass der SCB sechs Punkte gewinnen kann. Das alles zaubert ihm ein Lachen ins Gesicht: «Ich bin überglücklich, dass es bereits so gut funktioniert. Denn nach den letzten zwei Jahren habe ich nicht gewusst, ob es überhaupt noch funktionieren wird.» Marco Lehmann hat sich das mehr als verdient.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 10 | 10 | 22 | |
2 | HC Ambri-Piotta | 10 | 1 | 19 | |
3 | Lausanne HC | 10 | 9 | 18 | |
4 | EHC Kloten | 11 | 1 | 17 | |
5 | HC Lugano | 9 | 5 | 16 | |
6 | SC Bern | 10 | 6 | 16 | |
7 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 10 | 2 | 16 | |
8 | SCL Tigers | 9 | 6 | 14 | |
9 | HC Davos | 10 | -2 | 14 | |
10 | EHC Biel | 10 | -4 | 13 | |
11 | Genève-Servette HC | 7 | 4 | 12 | |
12 | EV Zug | 9 | -2 | 12 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 10 | -15 | 8 | |
14 | HC Ajoie | 9 | -21 | 4 |