Funkstille aus Ottawa
Was wird aus dem NHL-Traum von SCB-Star Scherwey?

Im Herbst prophezeiten sie ihm eine vielversprechende Zukunft in der NHL. Doch gehört hat Tristan Scherwey aus Ottawa nichts mehr.
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Im letzten Herbst wurde Tristan Scherwey ins Camp der Ottawa Senators eingeladen.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Viele waren überrascht, als Tristan Scherwey im Herbst mit 28 Jahren ins Camp der Ottawa Senators eingeladen wurde. Auch das Energiebündel selbst. Während Jahren wagte er nicht einmal von der NHL zu träumen. Bis zu seinem WM-Debüt 2018, dem Silbermärchen von Kopenhagen.

Roman Josi legte dem SCB-Star nahe, es doch mal in Übersee zu probieren. Als die Einladung dann kam, zeigte sich Scherwey ehrfürchtig, sagte: «Ich bin weit von der NHL entfernt, habe keine Ahnung, ob man mich in Ottawa überhaupt kennt und was man mit mir vorhat.» Kaum angekommen, lobte ihn Trainer D. J. Smith bereits in den höchsten Tönen, prophezeite ihm eine vielversprechende Zukunft.

«Sehe mich nicht im Vordergrund»

Trotzdem kehrte der fünffache Meister, der gleich im ersten Vorbereitungsspiel gegen Toronto den Game-Winner erzielte, zwei Wochen später geknickt nach Hause zurück. Aus dem Roadtrip nach Vancouver wurde nichts mehr. Das Problem? Scherwey liess sich erst für diesen Sommer (15. Juli) eine Ausstiegsklausel – diese wird es mit dem Transferabkommen nicht mehr brauchen – in seinen bis 2027 laufenden Vertrag schreiben. Und der SCB beschied ihm schon früh, man werde ihn keinesfalls vorher ziehen lassen.

Für Scherwey war klar: 2020 will er es noch einmal versuchen. Doch gehört hat er von Ottawa nichts mehr. «Es gab keinen Kontakt mehr. Und mein Agent in Nordamerika konnte mir auch nichts Konkretes sagen», so Scherwey. Bitter für den Nati-Stürmer, dass auch
die WM, die als Schaufenster gedient hätte, dem Coronavirus zum Opfer fällt. Doch Scherwey zeigt sich uneigennützig. «Es gibt im Moment Wichtigeres, als die Arbeit mit mir unter die Lupe zu nehmen. Ich sehe mich nicht im Vordergrund, will mich nicht priorisieren.»

«Es kommt, wie es kommen muss»

Der SCB-Stürmer, der nach dem Abbruch der Meisterschaft unbeirrt weitertrainierte, will sich nicht den Kopf zerbrechen. «Ich sagte immer: ‹Es kommt, wie es kommen muss.› Ich habe alles daran gesetzt, mich aufzudrängen. Trotzdem ist es möglich, dass ich keine Chance mehr erhalten werde. Ich bin realistisch, bald werde ich 29.»

Gestern hatten Scherwey und seine Teamkollegen erstmals Kontakt mit ihrer neuen Sportchefin Florence Schelling. Über Videotelefonie. Wann das Team mit dem Sommertraining beginnen kann, ist weiter offen.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
32
44
71
2
Lausanne HC
Lausanne HC
31
27
59
3
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
25
59
4
HC Lugano
HC Lugano
30
21
53
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
32
-3
53
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-5
52
7
ZSC Lions
ZSC Lions
31
16
49
8
EV Zug
EV Zug
29
1
47
9
SCL Tigers
SCL Tigers
31
-5
39
10
EHC Biel
EHC Biel
31
-10
38
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-27
37
12
SC Bern
SC Bern
31
-11
36
13
EHC Kloten
EHC Kloten
30
-22
34
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-51
24
Playoffs
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