EVZ-Stürmer hat schwierige Zeiten hinter sich
Fabrice Herzog hat seine Freude am Hockey wieder gefunden

Fabrice Herzog (27) hat gehadert mit seinem Spiel. Die vielen Sperren sind nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Vor allem aber die Wut gegen ihn und seine Familie nicht. Doch nun hat der EVZ-Stürmer eine gute Balance gefunden. Und auch das Lachen wieder.
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Dreimal konnte Fabrice Herzog am letzten Freitag im Spiel gegen Davos bei seinen Teamkollegen als Torschütze abklatschen.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Er strahlt und jubelt. Kein Wunder, denkt man vielleicht. EVZ-Stürmer Fabrice Herzog hat soeben seinen Hattrick vollendet, den dritten seiner Karriere. Doch wer den 27-Jährigen im letzten Jahr regelmässig spielen sah, hat dieses Lachen nicht mehr gesehen. Seine Mimik war meist ausdruckslos.

Herzog hat belastende Monate hinter sich. Er sagt nach seinem Auftritt mit drei Toren gegen den HCD: «Ein solcher Abend tut gut.» Der Hockey-Seele des Familienvaters. Sie hat gelitten.

Die Wut der Fans traf ihn mit voller Wucht

Rückblende: Ende Oktober checkte der Stürmer Fribourgs Mauro Dufner und wurde dafür mit fünf Spielsperren bestraft. Doch es war nicht nur der Einzelrichter, der Herzog verurteilte – auch unzählige (fremde) Menschen richteten über ihn. In Zeiten der Social-Media-Sucht und Kommentarspalten sind böse Zeilen schnell und anonym verfasst. Und treffen den Menschen, der hinter dem Spieler steckt, mit voller Wucht. «Es war nicht immer einfach», gesteht auch Herzog. «Ich habe mich immer mehr zurückgezogen.»

Denn die Wut der Kritiker macht auch vor seiner Familie nicht Halt. Sie war so gross auf ihn, weil Herzog im Februar 2021 als damaliger HCD-Spieler den Berner Verteidiger Eric Blum wuchtig gecheckt hatte. Seither kann Blum nicht mehr Hockey spielen. «Das tut mir auch heute noch immer extrem leid», sagt Herzog, «ich verfolge seine Interviews und hoffe so sehr, dass alles gut kommt für ihn.»

«Mein Spiel besteht aus Härte»

Herzog selbst kann zwar spielen – aber er ist lange nicht mehr der Gleiche. Er haderte. «Ich fragte mich, ob ich anders spielen muss. Doch mein Spiel besteht auch aus Härte.» Dass er dabei immer fair bleiben will, steht hier ausser Frage. Mit seinem Stil hat es der Thurgauer in die höchste Liga geschafft, aufgrund seiner Körpergrösse (1.89 m) wurde die Härte von seinen Trainern auch immer von ihm verlangt.

Aber die herausfordernden letzten Monate haben ihn geprägt. «Es war kein einfacher Prozess. Ich glaube aber, dass ich jetzt eine gute Balance gefunden habe.» Eine Balance, die ihm auch die Freude am Hockey wieder zurückgebracht hat. Herzog ist wieder aufgeblüht. Und ist derzeit mit 15 Treffern der beste Torschütze des EVZ. «Ich freue mich einfach, in diesem Team spielen zu können.»

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National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
35
45
77
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
36
29
67
3
Lausanne HC
Lausanne HC
35
27
65
4
HC Lugano
HC Lugano
34
25
59
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
35
-3
56
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
35
-7
56
7
EV Zug
EV Zug
33
5
55
8
ZSC Lions
ZSC Lions
34
18
55
9
SCL Tigers
SCL Tigers
34
-3
44
10
EHC Kloten
EHC Kloten
34
-20
41
11
EHC Biel
EHC Biel
34
-15
41
12
SC Bern
SC Bern
34
-10
41
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
34
-35
38
14
HC Ajoie
HC Ajoie
35
-56
28
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