Als Denis Hollenstein (35) nach dem 5:1 gegen Lugano vom Eis stapft, rennen seine beiden Töchter und andere fröhliche Spieler-Kinder im Kabinentrakt der Swiss Life Arena herum. Die Stimmung könnte nicht besser sein, was auch am dritten Sieg im dritten Spiel der ZSC Lions liegt, aber vor allem am erfolgreichen Comeback von Hollenstein.
Der ehemalige Nati-Stürmer hatte am Freitag beim 4:0-Auswärtssieg gegen Ajoie erstmals seit 500 Tagen wieder ein NL-Spiel bestritten. Und am Samstag dann einen Treffer erzielt. «Es war ein sehr spezieller Moment», sagt Hollenstein. «Es war kein einfaches Jahr. Im zweiten Match eine reinhauen zu können, ist umso schöner.»
Nach seinem Treffer strahlte er und seine Teamkollegen freuten sich ausserordentlich für ihn. «Die Jungs waren immer für mich da, das ganze letzte Jahr und auch jetzt haben sie mich gepusht. Das zeigt, was wir für einen Zusammenhalt in dieser Mannschaft haben.»
Knieprobleme hatten Hollenstein nach dem ersten Meistertitel seiner langen Karriere 2024 zu schaffen gemacht. So konnte er letzte Saison nur ein Spiel in der Champions League gegen die Eisbären Berlin bestreiten. «Ich habe dann gemerkt, dass etwas in dem Knie nicht stimmt. Dann haben wir von Neuem begonnen und noch einmal operiert. Und es ist gut gekommen», schildert Hollenstein seine Leidensgeschichte.
«So kann es nicht fertig sein für mich»
Wie viel Arbeit in diesem Comeback stecke, wird der Routinier gefragt. «Ein Jahr», antwortet er. «Wenn nicht noch länger. Es hat viel Geduld gebraucht. Ich wusste, dass ich noch einmal zurückkommen wollte. Umso schöner ist der Moment jetzt.»
Gab es auch Momente, in denen er dachte, dass es nichts mehr wird mit dem Comeback? «Nein, das nicht. Doch es war Frust vorhanden, weil es nicht so gelaufen ist, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber ich war in guten Händen und man sagte mir, dass ich Geduld haben muss, diese Verletzung ist nichts Alltägliches. Die Geduld hat sich ausgezahlt.» Er habe sich gesagt: «So kann es nicht fertig sein für mich.» Er habe viel zu viel Freude am Hockey. «Ich denke, das sieht man auch auf dem Eis. Ich bin jetzt mega happy und freue mich, dass ich wieder spielen kann.» Er fühle sich gut, aber es gebe noch Steigerungspotenzial.
Gegen Lugano spielte er in der Toplinie mit Sven Andrighetto und Denis Malgin, der Hollensteins Treffer mit einem herrlichen Pass vorbereitete. «Er hat wieder einmal gezeigt, dass er einer der besten, wenn nicht der beste Hockey-Spieler der Liga ist», sagt Hollenstein. «Das macht alles ein wenig einfacher.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 3 | 9 | 9 | |
2 | EV Zug | 3 | 3 | 7 | |
2 | Genève-Servette HC | 3 | 3 | 7 | |
4 | HC Davos | 2 | 6 | 6 | |
5 | Lausanne HC | 3 | 4 | 6 | |
6 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 3 | 3 | 6 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 3 | 1 | 5 | |
8 | SCL Tigers | 3 | -2 | 5 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 3 | -3 | 3 | |
10 | EHC Kloten | 3 | -1 | 3 | |
11 | SC Bern | 3 | -3 | 2 | |
12 | HC Lugano | 3 | -6 | 1 | |
13 | HC Ajoie | 2 | -6 | 0 | |
14 | EHC Biel | 3 | -8 | 0 |