Dinos Check
SCB-Stars als Versuchskaninchen?

Ein schleichender Vertrauensverlust der Spieler in das Führungspersonal. Beim SC Bern ist nicht mehr viel, wie es einmal war.
Kommentieren
1/8
BLICK-Eishockey-Experte Dino Kessler.
Dino Kessler

Der SC Bern, das waren mal die New York Yankees des Schweizer Eishockeys, taktgebend wie die Rolling Stones für den Rock n' Roll, laut und angriffslustig wie Muhammad Ali beim Boxen. Noch vor kurzer Zeit führten die schon vor dem ersten Bully 2:0, nur weil sie der SC Bern waren. Wenn sie nicht die Meisterschaft gewannen wollte man wissen, ob der Champion auf seinem Weg den SCB besiegt hatte. Jetzt schleichen sie selbst geschlagen vom Eis, geschlagen von Ambri und den SCL Tigers.

Man will wissen, warum. Früher wuchs das Ansehen eines Profis wenn er nach Bern gehen durfte, heute bitten die Spieler ihre Agenten höflich um Alternativen. Das Gerüst wackelt und die Spieler fragen sich, ob sie beim SCB nun Versuchskaninchen sind für Personalexperimente in der strategischen und operativen Führung der Mannschaft. Knowhow und Erfahrung sind nun mal die Vertrauensbasis der Profis in ihre Führungskräfte, und wer beim SC Bern ist, erwartet dabei Triple-A, nichts weniger. Chatelain und Jalonen als Stratege und Trainer waren Triple-A, Schelling und Nachbaur sind es etwas weniger.

Im Profisport können Zweifel an der Kompetenz der Vorgesetzten eine Mannschaft zersetzen, sie führen zu Getuschel und Demotivation und Hilflosigkeit und Fluchtreflexen wie blindem Aktionismus und unbewusster Befehlsverweigerung. Verbergen lassen sich diese Tendenzen nicht, weil die Garderoben einer Liga dicht miteinander vernetzt sind (siehe Getuschel). Die Konsequenz? Irgendwann sagt einer, die Spieler hätten zu viel Macht. Und der andere sagt, die sollen endlich härter arbeiten. Dabei können Spieler nur dann überhaupt so etwas ähnliches wie Macht ausüben, wenn die sportliche Führung auf allen Ebenen versagt. Aber so etwas gab es früher bei den New York Yankees nicht.

SCB-Nachbaur braucht jetzt Lösungen, keine Floskeln
2:10
Zwei Minuten für Dino:SCB-Nachbaur braucht jetzt Lösungen, keine Floskeln
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
34
46
76
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
35
30
67
3
Lausanne HC
Lausanne HC
34
31
65
4
HC Lugano
HC Lugano
33
23
56
5
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
34
-6
55
6
EV Zug
EV Zug
32
4
53
7
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
34
-7
53
8
ZSC Lions
ZSC Lions
33
16
52
9
SCL Tigers
SCL Tigers
33
-1
44
10
EHC Biel
EHC Biel
33
-13
41
11
SC Bern
SC Bern
33
-11
39
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
33
-32
38
13
EHC Kloten
EHC Kloten
33
-21
38
14
HC Ajoie
HC Ajoie
34
-59
25
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen