Hier fällt Biels Hügli wie vom Blitz getroffen
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Dinos Check
Nur noch Handballer sind hart im Nehmen!

Auch Eishockeyspieler legen sich hin. Was einst ein Ehrenkodex verhinderte, gehört inzwischen zum Alltag. Trotz Dauerüberwachung und TV-Bildern.
Publiziert: 08.02.2019 um 12:36 Uhr
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Schauspielerei: Weit verbreitet in der National League.
Foto: Keystone
Dino Kessler

Man könnte glauben, wir würden knietief im Blut waten. Es muss wirklich schlimm sein da draussen auf dem Eis, fast in jedem Spiel bleibt irgendwo einer liegen. Dabei war der Sport noch nie so sicher wie gerade jetzt. Wie bitte? Und die vielen Verletzten? Ja, die gab es früher auch. Nur wurde nix darüber geschrieben, heute wird eine Gesässmuskelzerrung zum Politikum, ein verstauchter Daumen wird als episch dokumentierte KG (Krankengeschichte) im Netz verbreitet, die Gehirnerschütterungen – mein Gott, diese Gehirnerschütterungen! Hatte man früher auch, nur wusste keiner was darüber. Also? Hielt man die Fresse (heute weiss auch kaum einer Bescheid, aber jeder dreht mit am ­Hysterie-Rad).

Jede Bewegung wird heute von Kameras erfasst, in der Regel in HD-Qualität. In erster Linie für die Sicherheit der Spieler und als Unterstützung für die Schiedsrichter. Diese Dauerüberwachung haben aber scheinbar noch nicht alle auf dem Radar. Und auch Eishockey ist kein Sport mehr, bei dem man unter allen Umständen auf den Beinen bleiben will. Das war mal. Zieht man einen Quervergleich zwischen Fussball, Eishockey und zum Beispiel Handball, wundert man sich, wie unglaublich hart im Nehmen Handballer sind. Fussballer gehen bei der kleinsten Berührung runter und bekommen den Elfer oder den Freistoss, der Eishockeyspieler bewegt sich zumindest in diese Richtung.

Am wenigsten Schuld an dieser Entwicklung haben die Schiedsrichter. Erstens erwarten sie von Eishockey­profis grundsätzlich keine Schauspielerei (ein missachteter Ehrenkodex), zweitens sind solche Aktionen teilweise sehr schwer zu erkennen. Wenn man keine Fernsehbilder in HD-Qualität zur Verfügung hat. Hat man aber. Deshalb ist die Bewirtschaftung der Schauspielerei aktuell eine der wichtigsten Aufgaben der Ligajustiz – wenn man sich der Schauspielerei tatsächlich entledigen will. Im Notfall: Lieber mal einen Unschuldigen drankriegen als einen Schuldigen davonkommen lassen.

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