Meldung aus der Zeitung: Maskierter überfällt Bank. Wenn heute ein Maskierter eine Bank ausraubt, sieht man sich zur Frage genötigt: Wer soll denn sonst eine Bank überfallen, wenn nicht ein Maskierter? In dieser Branche geraten Maskenverweigerer unweigerlich in einen Interessenkonflikt.
Die Eishockeyfans unter den Maskenskeptikern haben längst eine Lösung zur Hand, wenn es darum geht, den Aufpassern und Maskenspähern in den Stadien ein Schnippchen zu schlagen: Einfach permanent einen ziemlich leeren Bierbecher in der Hand halten. Wer isst oder trinkt, darf die Maske abnehmen. Im Zürcher Hallenstadion musste man aus diesem Grund auch das Popcorn aus dem Sortiment streichen, einen Becher Puffmais zu leeren, dauert scheinbar so lange, bis das Spiel vorüber ist.
Das Problem der Maskenschildbürgerei in Sportstadien dürfte sich im Lauf dieser Woche allerdings flächendeckend lösen, wenn der Magistrat den Sportveranstaltungen (vor Zuschauern) den Stecker zieht. Eine mehrheitsfähige Erwartungshaltung, obwohl mit etwas Pfiffigkeit und Schreibtischpsychologie auch eine andere Lösung möglich wäre: Einfach ein generelles Maskenverbot ausrufen. Dann würde aus Protest gegen die Obrigkeit (man lässt sich doch in einer freien Gesellschaft nichts vorschreiben!) permanent und überall, selbst während des Verzehrs von Bier oder Popcorn, Maske getragen, und man könnte die Zuschauer weiterhin in die Sportstätten lassen.
Der Banküberfall steht zwar nicht grundsätzlich unter Maskenpflicht, ist aber per Gesetz eh schon verboten und vielleicht gerade deshalb weiterhin en vogue.