Ambri demütigt Erzrivale Lugano im Derby
5:40
Bianconeri kassieren Packung:Ambri demütigt Erzrivale Lugano im Derby

Dinos Check
Der Pausen-Maserati

Lugano sucht schon wieder einen Trainer. Statt Geduld gibt es Schadenfreude und der Pausen-Maserati ist auch eine Metapher.
Kommentieren
1/6
Not amused: Lugano-Fans nach der Derby-Klatsche in Ambri.
Foto: PIUS KOLLER
Dino Kessler

So hart wurde Lugano im Derby wohl noch nie auf die Bretter geschickt. Das einstimmige Verdikt: Der Trainer muss weg. Nach ein paar Monaten unter dem im Leistungsbetrieb kryptischen Credo «Umbruch» wird diese Binsenphilosophie sofort in der Mottenkiste entsorgt.

Geduld ist bei der medialen Aufarbeitung des Spitzensports nie ein Verkaufsargument, Schadenfreude schon. Und die wird in mindestens 50 verschiedenen Schattierungen serviert, wenn Lugano in Ambri so deklassiert wird.

Ein Totalverzicht auf das Konzept der «Dolce Vita» ist im südlichsten Vorposten der
Eishockey-Schweiz ab sofort nicht mehr gefragt, den lästigen Umbruch soll man halt machen, klar, aber bitteschön so, dass es keiner merkt.

Warum? Weil in der Resega ein Maserati aufs Eis schlittert, wenn Pause ist. Kein Skoda wie in der Valascia. Der Pausen-Maserati ist eine Metapher für die Ansprüche: Was aufs Eis kommt, muss etwas Glanz versprühen.

Wann der Fettnäpfchen-Dauerlauf ohne Fehltritt bei der Trainersuche (Kapanen war Nr. 14 seit dem letzten Titel) ein Ende hat, ist nicht absehbar. Kapanen war eine Alternative zum bisherigen Treiben (das Präfix «Ex» war stets hilfreich), aber dieser Weg ist wohl zusammen mit dem Umbruch in der Tonne gelandet. Vielleicht bleibt Domenichelli (Ex-Spieler) ja hinter der Bande, vielleicht kommt einer der anderen zurück, die schon mal da waren.

Eine Alternative (und deshalb verdächtig) wäre Lars Leuenberger. Der Glanz? Meistertrainer a.D. Leuenberger entstaubt gegenwärtig Akten im SCB-Archiv (stimmt nicht, er ist Sportstratege) und ist seit der Saison 15/16 ausgewiesener Fachmann für spektakuläre Turnarounds, oder wie wir es hier für gewöhnlich ausdrücken: irre Wenden. Aber ein Leuenberger für Lugano? Eher wechselt der Papst als Erzbischof in die anglikanische Kirche.

Domenichelli brachte Lugano übrigens schon mal Glück. In Diensten Ambris verpasste er 2006 im legendären Derby-Viertelfinal die Entscheidung vor dem leeren Tor. Wenn das kein Zeichen ist.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
32
44
71
2
Lausanne HC
Lausanne HC
31
27
59
3
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
25
59
4
HC Lugano
HC Lugano
30
21
53
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
32
-3
53
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-5
52
7
ZSC Lions
ZSC Lions
31
16
49
8
EV Zug
EV Zug
29
1
47
9
SCL Tigers
SCL Tigers
31
-5
39
10
EHC Biel
EHC Biel
31
-10
38
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-27
37
12
SC Bern
SC Bern
31
-11
36
13
EHC Kloten
EHC Kloten
30
-22
34
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-51
24
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen