Blick über die Bande
Warum traut sich keiner, die Wahrheit zu sagen?

Heute beginnen die Playoffs. Und wie jedes Jahr wollen die klaren Favoriten keine Favoriten sein.
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Die Viertelfinal-Coups (Best-of-7). – Playoffs 2021: LUGANO (2.) – SCRJ Lakers (10.) 1:4. Die Lakers ziehen erstmals seit 2006 wieder in einen Halbfinal ein.
Foto: freshfocus
Stephan Roth

Jetzt hören wir sie wieder, diese Sätze. «Es wird eine enge und harte Serie», «Es gibt keinen Favoriten, die Chancen stehen 50:50» oder «Was in der Qualifikation war, zählt jetzt nicht mehr», sagen Trainer und Spieler unisono, wenn sie einen Ausblick auf eine Playoff-Serie geben sollen.

Dabei wissen sie es alle besser. Wenn der Erste auf den Neunten oder der Zweite auf den Zehnten trifft, gibt es einen klaren Favoriten. Schliesslich war die Qualifikation kein Würfelspiel, sondern ein sportlicher Wettbewerb, in dem Zug zum Beispiel 63 Punkte mehr als Bern holte.

Warum sagt also keiner die Wahrheit? Warum hat keiner den Mumm in den Knochen, zu sagen: «Wir sind klar besser, natürlich putzen wir die weg»?

Verkrampfung des Favoriten ist die einzige Chance

Wen will man täuschen? Die Öffentlichkeit? Sich selbst? Beides ist wohl chancenlos. Denn wir wissen ja alle, auf wem der Druck in einer solchen Playoff-Viertelfinal-Serie liegt. Bestimmt nicht auf der Seite jenes Teams, das nicht einmal halb so viele Punkte in der Quali geholt hat.

Wer den real existierenden Druck wegreden will, verkrampft sich meist schon. Und die Verkrampfung des Favoriten ist die einzige, ja wirklich einzige, Chance, die der Aussenseiter in Tat und Wahrheit hat.

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Marco Bayer, ZSC Lions (2.v.r.): 2025.
Foto: Pascal Muller/freshfocus

Ein lockerer, selbstbewusster Spruch vor einer Serie wäre da nicht nur viel unterhaltsamer, sondern wohl auch hilfreicher. Vielleicht mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln: «Das wird eine kurze Serie.» Ja, wenn es dann trotzdem nicht klappt, wird ihm das von uns Medienleuten genussvoll um die Ohren gehauen. Na und? Das spielt dann auch keine Rolle mehr. Locker bleiben.

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24. April 2025: Im dritten Drittel spitzelt Jesper Frödén im Powerplay im Flug den Puck zwischen den Beinen von Lausanne-Goalie Kevin Pasche zum 3:2-Siegtor ins Tor. Die Zürcher gewinnen die Serie mit 4:1.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
35
45
77
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
36
29
67
3
Lausanne HC
Lausanne HC
35
27
65
4
HC Lugano
HC Lugano
34
25
59
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
35
-3
56
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
35
-7
56
7
EV Zug
EV Zug
33
5
55
8
ZSC Lions
ZSC Lions
34
18
55
9
SCL Tigers
SCL Tigers
34
-3
44
10
EHC Kloten
EHC Kloten
34
-20
41
11
EHC Biel
EHC Biel
34
-15
41
12
SC Bern
SC Bern
34
-10
41
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
34
-35
38
14
HC Ajoie
HC Ajoie
35
-56
28
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