40 Jahre nach Lindberg, Latinovich und Lott
Bieler Sturm-Trio lädt zum Träumen ein

Biels Li-La-Lo-Linie war in den 70er Jahren legendär. Jetzt kommt die Lü-Ne-Di-Linie.
Publiziert: 29.03.2018 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:30 Uhr
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Die dritte Angriffsformation um Lüthi, Neuenschwander und Diem ist bezeichnend für das Bieler Hoch.
Foto: KEY
Christoph Schär

Obwohl Biel am Dienstag im ersten Halbfinal-Spiel seit 28 Jahren gegen Lugano zweimal in Rückstand gerät, verliert das Team von Antti Törmänen zu keinem Zeitpunkt den Kopf. Mit welcher Ruhe und Abgeklärtheit der EHCB auftritt, ist beeindruckend. Am Ende stets 7:3.

Bezeichnend für das Bieler Hoch steht die dritte Angriffsformation. Fabian Lüthi (28), Jan Neuenschwander (25) und Dominik Diem (21) harmonieren bestens und übertreffen die Erwartungen an sie in den bisherigen Playoffs mit Bravour. Bereits im Viertelfinal gegen Davos liess das Trio dem Gegner kaum Luft zum Atmen.

«Meine Linie ist kreativ und läuferisch gut»
1:21
Neuenschwander blüht bei Biel auf:«Meine Linie ist kreativ und läuferisch gut»

Und beim Startsieg gegen Lugano war es mit drei Treffern gar massgeblich am Sieg beteiligt.

«Wir verstehen uns gut und wir freuen uns auf das, was noch kommt», sagt Diem, welcher gegen die Tessiner doppelt trifft und erstmals überhaupt in den Playoffs ein Tor erzielt. Dass er dabei zweimal von der Orientierungslosigkeit von Lugano-Goalie Merzlikins profitiert, dürfte ihm egal sein. «Es ist eine Erleichterung, ich habe ja schon lange nicht mehr getroffen», so der Zürcher, welcher auf diese Saison hin nach Biel kam, nachdem er seine ganze Juniorenzeit in der Organisation der ZSC Lions verbracht hatte.

Aus dieser Zeit kennt er auch Sturmpartner Jan Neuenschwander, welcher am Dienstag sieben Sekunden vor der zweiten Pause das 5:2 schiesst. «Wir bewegen uns alle gut und haben eine gute Chemie zwischen einander. Aber eigentlich kann ich selber nicht genau erklären, warum es uns so gut läuft», so Neuenschwander, welcher Anfang Saison noch als Center spielte und nun am Flügel aufblüht.

Die Spieler verstehen sich auch neben dem Eis gut. Diem wohnt mit Verteidiger Cédric Hächler, der ebenfalls eine ZSC-Vergangenheit hat, in einer WG, wo die beiden regelmässig Besuch von Neuenschwander bekommen. Dieser sagt: «Wir treffen uns oft bei ihnen oder bei mir, und essen dann zusammen. Auch mit Fabian Lüthi gehe ich ab und zu etwas trinken.»

Die Bieler Fans sind im Hoch, die älteren unter erinnern sich an die drei Titel 1978, 81 und 83. Beim ersten Titel verzauberte das Trio mit Steve Latinovich, Bob Lindberg und dem 2012 verstorbenen Urs Lott, Li-La-Lo-Sturm oder L-Linie genannt, die Anhänger. Machen Lüthi, Neuenschwander und Diem so weiter, wird auch die Lü-Ne-Di-Linie legendär.

Doch davon, dass Biel zum ernsthaften Meisterkandidaten geworden ist, will Diem nichts wissen: «Das wäre viel zu früh, es war erst ein Spiel. Wir müssen nun schauen, dass wir in Lugano gut dagegenhalten können», sagt er im Stile eines Routiniers.

Auch Neuenschwander bleibt auf dem Boden. Er sagt: «Es war noch nicht alles gut, die Partie war bis zur Spielmitte offen. Wie haben noch mehr Luft nach oben.» Eine klare Ansage Richtung HC Lugano.

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Mannschaft
SP
TD
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1
Lausanne HC
Lausanne HC
46
30
90
2
ZSC Lions
ZSC Lions
45
37
85
3
EV Zug
EV Zug
46
34
79
4
SC Bern
SC Bern
46
17
78
5
HC Davos
HC Davos
45
19
76
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
45
2
72
7
EHC Kloten
EHC Kloten
46
-16
68
8
SCL Tigers
SCL Tigers
46
6
66
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
45
-14
62
10
EHC Biel
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45
-5
61
11
SC Rapperswil-Jona Lakers
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46
-13
61
12
Genève-Servette HC
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45
-13
57
13
HC Lugano
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46
-24
57
14
HC Ajoie
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46
-60
45
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