Darum gehts
- NHL Entry Draft 2025 findet in Los Angeles statt
- Erstmals dezentraler Draft, Teams wählen virtuell
- Einige Schweizer Talente mit Chancen auf Draftpick
Was ist der NHL-Entry-Draft?
Der NHL-Entry-Draft ist das zentrale Nachwuchs-Auswahlverfahren der National Hockey League. Jedes Jahr sichern sich die 32 Franchises in sieben Runden die Rechte an jungen Spielern aus Nordamerika, Europa und der ganzen Welt. Der Sinn dahinter: Talente möglichst fair unter den Teams verteilen, um sportliche Ausgeglichenheit zu wahren. In diesem Jahr findet das Spektakel am 27. und 28. Juni in Los Angeles statt – genauer gesagt im prestigeträchtigen Peacock Theater, mitten im Herzen von Hollywood. Es ist das erste Mal seit 2010, dass der Draft wieder in Kalifornien über die Bühne geht.
Wer darf überhaupt ausgewählt werden?
Für den NHL-Draft 2025 sind Spieler zugelassen, die zwischen dem 1. Januar 2005 und dem 15. September 2007 auf die Welt gekommen sind. Ebenfalls berechtigt sind internationale Spieler über 20 Jahre, die bislang von keinem NHL-Team gezogen wurden. Auch Akteure, die bereits 2023 gedraftet wurden, aber seither keinen Einstiegsvertrag unterschrieben haben, stehen erneut zur Auswahl. Die Talente müssen sich vor dem Draft anmelden und werden von NHL-Scouts und -Managern teils über Jahre hinweg beobachtet und bewertet. Wichtig zu wissen: Man muss nicht gedraftet werden, um in der NHL spielen zu können. Auch Spieler ohne Draft (Free Agents) können von NHL-Teams verpflichtet werden.
Wie läuft der Draft genau ab?
Der Draft ist in zwei Tage aufgeteilt: Am Freitagabend (Nacht auf Samstag um 01:00 Uhr Schweizer Zeit) wird die prestigeträchtige erste Runde abgehalten. Am Samstag folgt dann ab 18:00 Uhr (MESZ) der «Arbeitstag»: In den Runden zwei bis sieben geht es etwas sachlicher zu, dafür aber umso entscheidender für die Kaderplanung der Zukunft. Die Reihenfolge der Picks ergibt sich grundsätzlich aus dem Tabellenstand der abgelaufenen NHL-Saison – allerdings mit einem spannenden Twist: Die ersten 16 Plätze werden per Lotterie vergeben.
Wer darf zuerst ran?
Am 7. Mai 2025 wurde es ernst: Die NHL-Lotterie bestimmte in einer Live-Übertragung die Reihenfolge der ersten 16 Picks – also jener Teams, die die Playoffs verpasst hatten. Für einen Paukenschlag sorgten die New York Islanders, die sich mit einer Menge Losglück den ersten Pick sicherten. Dahinter reihten sich die Teams nach ihrer Positionierung im Lostopf ein.
Rangliste der ersten 16 Picks im Überblick
Pick | Team |
1 | New York Islanders |
2 | San Jose Sharks |
3 | Chicago Blackhawks |
4 | Utah Mammoth |
5 | Nashville Predators |
6 | Philadelphia Flyers |
7 | Boston Bruins |
8 | Seattle Kraken |
9 | Buffalo Sabres |
10 | Anaheim Ducks |
11 | Pittsburgh Penguins |
12 | Pittsburgh Penguins |
13 | Detroit Red Wings |
14 | Columbus Blue Jackets |
15 | Vancouver Canucks |
16 | Montreal Canadiens |
Was ist mit den Picks 17 bis 32 – und den weiteren Runden?
Die zweite Hälfte der ersten Runde – also die Picks 17 bis 32 – wird anhand der Playoff-Leistungen vergeben. Wer früh ausgeschieden ist, darf früher wählen, der Stanley-Cup-Sieger erhält traditionell den letzten Pick der ersten Runde (Platz 32). Nachdem die Florida Panthers wie bereits im Vorjahr gegen die Edmonton Oilers im Final die Oberhand behalten haben, stand die definitive Reihenfolge fest. Auch in den Runden zwei bis sieben bestimmt die Abschlusstabelle die Reihenfolge. Abgeändert werden kann sie nur durch Trades, was in der NHL regelmässig passiert und auch dieses Jahr der Fall war. So sucht man beispielsweise die beiden Finalisten vergebens, da ihre Erstrunden-Picks (Nr. 31 und 32) an andere Teams getradet wurden.
Pick | Team |
17 | Montreal Canadiens |
18 | Calgary Flames |
19 | St. Louis Blues |
20 | Columbus Blue Jackets |
21 | Ottawa Senators |
22 | Philadelphia Flyers |
23 | Nashville Predators |
24 | Los Angeles Kings |
25 | Chicago Blackhawks |
26 | Nashville Predators |
27 | Washington Capitals |
28 | Winnipeg Jets |
29 | Carolina Hurricanes |
30 | San Jose Sharks |
31 | Philadelphia Flyers |
32 | Calgary Flames |
Was ist am Draft-Format 2025 neu?
Ein Novum gibt es dieses Jahr beim Ablauf. Zum ersten Mal in der Geschichte wird der Draft in einem dezentralen Format durchgeführt. Bedeutet: Während die Top-Talente vor Ort in Los Angeles sind, sitzen die Verantwortlichen der Teams – also General Manager, Scouts und Coaches – in ihren Heimatstädten. Die Auswahl erfolgt virtuell, verkündet wird sie live auf der Bühne von NHL-Commissioner Gary Bettman. Diese Umstellung soll Kosten sparen, Prozesse modernisieren und den Fokus noch stärker auf die Spieler lenken.
Welches sind die grössten (Schweizer) Talente?
Im Mittelpunkt steht natürlich wie immer die Frage: Wer sind die Superstars von morgen? Ganz oben auf den Scouting-Listen stehen Namen wie Matthew Schaefer (Ka) – ein Verteidiger mit exzellentem Skating und Spielverständnis –, Michael Misa (Ka), ein brandgefährlicher Center mit offensiver Durchschlagskraft, sowie James Hagens (USA), der als intelligenter Spielmacher mit starker Übersicht überzeugt. Auch Porter Martone (Ka, rechter Flügel) und der Schwede Anton Frondell (bester Center aus Europa) gelten als sichere Erstrundenkandidaten.
Und aus Schweizer Sicht? Auch da gibt’s Grund zur Freude. Ganz besonders im Fokus: Jamiro Reber. Der 18-jährige Stürmer wurde vor einem Jahr nicht gedraftet und schaffte in dieser Saison bei HV71 Jönköping mit 15 Skorerpunkten in 47 Spielen der Regular Season und weiteren vier in der Relegation (6 Spiele) den Durchbruch. Auch ein Goalie darf sich Hoffnungen machen. Elijah Neuenschwander sammelte bei Chur zuletzt Erfahrung in der Swiss League und war zudem der einzige Schweizer am NHL Scouting Combine in Buffalo, wo sich Talente vor Ort mit NHL-Klubs austauschen und auf Herz und Nieren geprüft werden. Gemäss Blick-Infos hatte der 18-Jährige dort mit über 20 Teams Kontakt.
Wer überträgt den Draft?
Bislang wurde die Übertragung von keinem Anbieter in der Schweiz bestätigt. Fans müssen sich also mit Meldungen aus den sozialen Netzwerken oder über die offiziellen Seiten der NHL und deren Klubs informieren.